Es ist ein neuer Weg, den die U21 des 1. FC Köln bei ihren Torhütern einschlägt: In den vergangenen Jahren setzte die FC-Reserve zumeist auf die Keeper, die aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum kamen. In dieser Saison besetzen jedoch gleich zwei externe Neuverpflichtungen die Kaderplätze im Regionalliga-Team.
In der vergangenen Saison bildete Julian Roloff als erklärte Nummer eins zusammen mit Vincent Friedsam und Daniel Adamczyk das Keeper-Trio der U21. Roloff verabschiedete sich im Januar Richtung Kanada zu Cavalry FC. Der Vertrag von Vincent Friedsam endet offiziell am 30. Juni, der 20-Jährige war beim Trainingsauftakt am Montag aber schon gar nicht mehr dabei. Friedsam ist auf der Suche nach einem neuen Verein.
Bliebe noch Daniel Adamczyk. Der ehemalige deutsche U-National-Torhüter mit polnischen Wurzeln besitzt zwar noch einen bis 2023 gültigen Vertrag beim 1. FC Köln, doch auch Adamczyk, der im Juli 20 Jahre jung wird, strebt nach einem Tapetenwechsel.
Der gebürtige Kölner, der 2019 mit der U17 des FC die Deutsche Meisterschaft gewann und 2020 fest in die U21 aufrückte, kam seither gerade einmal zu zehn Einsätzen in der Regionalliga. Zu wenig für die Ansprüche des Keepers, der zuletzt mit einem Wechsel zum Drittligisten VfL Osnabrück in Verbindung gebracht wurde.
Der Nachteil von Tobias Trautner
Die U21 setzt fortan auf die Dienste von Tobias Trautner. Der 27-jährige Sohn von Eberhard Trautner, der viele Jahre für den VfB Stuttgart aktiv war, hielt sich bereits seit dem Winter bei der U21 fit. Bis zum vergangenen Sommer lief er für die Stuttgarter Kickers auf, war seither jedoch vereinslos. Trautner absolvierte sein letztes Pflichtspiel im Oktober 2020.
Der große Nachteil am gebürtigen Ludwigsburger: Bei seinem Einsatz wäre einer der drei Ü23-Plätze der Startelf vergeben. Das könnte wiederum ein Pluspunkt für Gavin Didzilatis sein, der erst 20 Jahre jung ist und dessen auslaufender Vertrag in der zweiten Mannschaft des Hamburger SV nicht verlängert wurde. Doch auch Didzilatis muss erst wieder Wettkampfpraxis sammeln: In der gesamten Saison 2021/22 kam er nur auf zwei Einsätze für den HSV: Einer im August und einer im Mai.
Urbig bleibt die Nummer eins
Beide Torhüter sollen dem Vernehmen nach in einen offenen Kampf um die Nummer eins gehen. Doch über beiden hängt die Personalie Jonas Urbig. Am Geißbockheim hält man große Stücke auf das Eigengewächs, das seit einem Jahr die Nummer drei bei den Profis ist. Zuletzt kam Urbig immer dann bei der U21 zum Einsatz, wenn er den Sprung in den jeweiligen Spieltagskader von Trainer Steffen Baumgart nicht schaffte. 14 Einsätze sammelte Urbig so bereits in der Regionalliga West.
Und da der FC sein Talent mit Spielpraxis ausstatten möchte, eine Ausleihe jedoch offenbar derzeit kein Thema zu sein scheint, dürfte sich an dieser Praxis in der Saison 2022/23 wenig ändern und Jonas Urbig die heimliche Nummer eins der U21 sein.
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