Pauline Nelles wurde zur Heldin bei den U20-Frauen des 1. FC Köln: Mit drei Paraden im Elfmeterschießen brachte sie den 1. FC Saarbrücken im Rückspiel des Aufstiegsfinales zur Verzweiflung. Mit dem Sprung in die Zweite Liga gelang Nelles ein perfekter Abschied vom Geißbockheim – dabei wandelte das Torwarttalent nach der Partie zwischen den Gefühlswelten.
Die Matchwinnerin der U20-Frauen fühlte sich kurz nach dem Spielende um drei Jahre zurückversetzt: Im Juni 2019 hatte Pauline Nelles mit der deutschen U17-Nationalmannschaft die Europameisterschaft gewonnen. Im Endspiel parierte die damals 17-Jährige gleich vier Elfmeter im finalen Shootout gegen die Niederlande.
Beim entscheidenden Relegations-Rückspiel um den Zweitliga-Aufstieg gegen den 1. FC Saarbrücken waren es diesmal „nur“ drei Paraden – und dennoch war Nelles zweifelsohne die Siegesgarantin für ihre Mannschaft. Und das, obwohl Nelles zwischenzeitlich selbst zum vierten Kölner Elfmeter angetreten – und an Saarbrückens Keeperin Aline Allmann gescheitert war.
Eigengewächs verabschiedet sich in die USA
Diesen Fehlschuss schüttelte Nelles jedoch aus den Knochen und rehabilitierte sich direkt danach mit ihrer dritten Parade. „Man hat gesehen, dass ich Torhüterin bin und keine Torschützin“, konnte Nelles hinterher lachen. „Beim nächsten Mal überlasse ich das den anderen Spielerinnen. Ich habe mir gedacht, dass ich den Fehlschuss jetzt auch selbst wieder herausholen muss.“
Die junge Keeperin befand sich nach der Partie zwischen den Gefühlswelten: In die Euphorie um den Aufstieg mischte sich auch Wehmut, verlässt das FC-Eigengewächs doch den Verein für ein Studium in den USA: „Es ist traumhaft, so eine intensive und lange Zeit beim FC auf diese Weise zu beenden. Ich freue mich jetzt auf die neue Herausforderung.“
Weiche Knie beim Elfmeterschießen
Zu den Beobachtern am Spielfeldrand zählten auch Sascha Glass, Trainer des Kölner Bundesliga-Teams, und Nicole Bender. Die Sportliche Leiterin äußerte nach der erfolgreichen Aufstiegsmission: „Ich bin megastolz und glücklich. Ich hatte schon heute Morgen ein gutes Gefühl.“ Mit ergänzendem Blick auf die U17-Juniorinnen, die in der Bundesliga spielen, fügte Bender an: „Es ist für unsere Entwicklung sehr wichtig, dass wir mit unseren ersten drei Teams jetzt in den höchstmöglichen Ligen spielen.“
Aufstiegstrainer Alexander Schwarzer war nach den 120 dramatischen Spielminuten und dem Elfmeterschießen stolz. „Das war ein Sieg der Moral. Ich war fest davon überzeugt, dass wir den Sieg holen werden. Anfangs war etwas zu viel Respekt bei uns im Spiel. Wenn du aber einen Zwei-Tore-Rückstand aufholst, geht das beim Gegner an die Moral.“
Im Elfmeterschießen traute sich trotzdem keine Spielerin so richtig zum möglicherweise entscheidenden Versuch anzutreten. Die jeweilige Schützin wurde von den Teamkolleginnen ermunternd nach vorne gestoßen. „Es wollten nicht alle schießen“, kommentierte Kapitänin Meike Meßmer schmunzelnd. Meßmer selbst eröffnete mit ihrem Schuss über den Querbalken das Elfmeterschießen. Besonders treffsicher war dagegen Laura Vogt: Die 21-Jährige rettete die U20 erst mit zwei verwandelten Foulelfmetern in die Verlängerung und behielt auch im Elfmeterschießen die Nerven.
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