Der 1. FC Köln baut die sportliche Zukunft, schraubt an seinem Kader und verfolgt dabei einen klaren Plan. Die Geißböcke arbeiten ihre eigenen Vorgaben bislang konsequent ab. Dabei fällt auf: Seit dem personellen Umbruch auf der sportlichen Führungsebene im Sommer 2021 verpflichtet der FC nur noch Spieler, die der deutschen Sprache mächtig sind.
Im Sommer 2021 übernahmen Jörg Jakobs und Thomas Kessler den sportlichen Bereich anstelle des entlassenen Horst Heldt. Steffen Baumgart wurde der neue Cheftrainer. Und auch im Kader hat sich seither einiges getan: Zwölf Spieler wechselten seit dem Transfersommer 2021 zu den Geißböcken – elf von ihnen sind deutsche Muttersprachler. Zufall?
Im Sommer 2021 wechselten Mark Uth, Timo Hübers, Marvin Schwäbe, Dejan Ljubicic und Luca Kilian zum FC. Im Winter 2021/22 kamen Jeff Chabot und Bright Arrey-Mbi hinzu. Und nun, im Sommer 2022, sind Steffen Tigges, Denis Huseinbasic, Linton Maina und Kristian Pedersen verpflichtet worden, Eric Martel steht vor der Unterschrift bei den Geißböcken. Einzig Pedersen musste die deutsche Sprache während seines ersten Engagements in Deutschland bei Union Berlin lernen.
Spieler müssen Baumgart verstehen
Beim FC gibt es zwar nach GEISSBLOG-Informationen keine Vorgabe, dass ein Neuzugang von vorne herein Deutsch sprechen muss. Im Zweifel würde man dem Spieler einen Sprachlehrer an die Hand geben, damit dieser schnellstmöglich die Sprache lernt. Doch die genannten Verpflichtungen haben sich auch aus der Überzeugung heraus ergeben, dass gerade unter Trainer Baumgart das Beherrschen der deutschen Sprache zum Vorteil gereichen kann.
Der FC-Trainer ist für seine Emotionalität bekannt, nicht nur in der Kabine, sondern auch auf dem Trainingsplatz. Knackige Ansagen in entsprechender Lautstärke in Richtung der Spieler gehören auch während den Übungen zur Tagesordnung. In der Einschätzung der Verantwortlichen kann es da hilfreich sein, die Sprache sofort zu beherrschen, um die Nuancen in Baumgarts Ansprache zu verstehen. “Es geht mir immer um die Sache, immer um den Fußball”, hat der 50-Jährige schon häufiger betont. Doch das kann inhaltlich nur verstehen, wer sprachlich versteht.
Zusammenhalt als große Stärke
In den Vorjahren hatte sich gezeigt, dass ein anderer Weg durchaus zu Schwierigkeiten führen kann. Dimitris Limnios, Emmanuel Dennis und Tolu Arokodare kamen nie wirklich in Köln an, was längst nicht nur sportliche Gründe hatte. Auch Jorge Meré und Jhon Cordoba hatten zunächst große Probleme sich in Köln zurecht zu finden, weil sie die Sprache nicht beherrschten und ihnen die Kommunikation mit Trainern und Mitspielern schwer fiel.
Ausschließen will beim FC freilich niemand, dass noch in diesem Sommer auch Spieler zum FC kommen, die die deutsche Sprache ernst lernen müssten. Doch in diesem Falle, so heißt es intern, würde man darauf drängen, umgehend mit dem Deutschunterricht zu beginnen. Nicht nur, um die ersten fußballerischen Begriffe zu erlernen, sondern um sich schnellstmöglich auch menschlich zu integrieren. Denn der Zusammenhalt war in der vergangenen Saison unter Baumgart eine der großen Kölner Stärken. Und dieser fällt leichter, wenn man sich versteht.
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