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Zwei US-Boys für den FC: Kölns Blick über den großen Teich

Adam Lenges im Trikot von RW Oberhausen. (Foto: IMAGO / Fotografie73)
Adam Lenges im Trikot von RW Oberhausen. (Foto: IMAGO / Fotografie73)

Der 1. FC Köln hat zwei US-Amerikaner für die U21 verpflichtet. Während Adam Lenges von Rot-Weiß Oberhausen zu den Geißböcken wechselt, kommt Gabriel North Segal von der Stanford University nach Köln. Die Transfers des Duo sind ein Vorgeschmack für den Weg, den der FC mit Blick über den großen Teich gehen will.

Jörg Jakobs legte vor sechs Jahren den Grundstein für die ersten Kontakte des 1. FC Köln in die USA. Beinahe wäre daraus die Verpflichtung von Supertalent Giovanni Reyna (heute Borussia Dortmund) resultiert, doch die damalige sportliche Führung brachte den Deal nicht unter Dach und Fach. Im Jahr 2022 nähert sich der FC wieder den USA an. Neben Japan ist Nordamerika eine Zielregion der Kölner Internationalisierungs-Strategie.

Dazu passt, dass die Geißböcke in diesem Sommer zwei junge US-Amerikaner unter Vertrag genommen haben, die zunächst in der U21 zum Einsatz kommen sollen. Von Rot-Weiß Oberhausen wechselt Adam Lenges zum FC. Der defensive Mittelfeldspieler ist diese Woche 20 Jahre alt geworden und gilt als bissiger Sechser, als Arbeiter vor der Viererkette, lernwillig, mit einer guten Mentalität.

Bissiger Sechser und beweglicher Angreifer

Sein Vater, ein mit einer US-Amerikanerin verheirateter Biochemiker, stammt ursprünglich aus Mainz. Lenges besitzt beide Pässe, wuchs in den USA auf, ehe er 2020 von Philadelphia Union Academy über mehrere Probetrainings bei RWO landete. Nach 37 Pflichtspielen in der U19, Regionalliga und im Niederrheinpokal schlugen nun die Geißböcke zu und holten Lenges nach Köln.

Weil Lenges zweisprachig aufwuchs, fiel ihm die Integration in Deutschland leicht. Sein Ziel ist es, Bundesliga-Profi zu werden. Beim 1. FC Köln will er sich diesen Traum nun erfüllen. Gleichzeitig stößt er dort auf einen zweiten US-Amerikaner, dem er mit seiner Zweisprachigkeit bei der Integration helfen soll. Ab dem 1. Juli stößt Gabriel North Segal, kurz Gabe Segal, zum FC. Der Angreifer ist der zweite US-Boy der Geißböcke, und anders als Lenges kommt er direkt über den großen Teich nach Köln.

Segal war dem FC bereits im Winter 2020/21 über einen Spielerberater angeboten und von den Kölner Verantwortlichen im Frühjahr 2021 zum Probetraining eingeladen worden. Der 1,78 Meter große Angreifer hinterließ in der einen Woche in Köln einen guten Eindruck, entschied sich jedoch zunächst für seinen Studienabschluss an der Stanford University und damit für einen Verbleib in den USA. An der Hochschule in Kalifornien ist der gerade 21 Jahre alte gewordene Segal an der School of Humanities and Sciences eingeschrieben.

Mit Lenges und Segal in die USA?

Nun schließt Segal zum Monatsende sein Studium in den USA ab und reist anschließend umgehend nach Köln. Dort steigt er in der ersten Juli-Woche bei der Mannschaft von Mark Zimmermann ins Training ein. Wie Lenges auch hat Segal einen Zwei-Jahres-Vertrag in Köln unterschrieben. Der Angreifer ist kein klassischer Mittelstürmer, als falsche Neun oder auf den Halbpositionen hinter einem Stoßstürmer verfügt der 21-Jährige jedoch über einen guten Abschluss und soll sich über die Regionalliga für die Profis empfehlen.

Lenges und Segal wurden beide für die U21 verpflichtet. Einen Sprung zu Steffen Baumgart müssen sie sich erst noch verdienen. Sollte ihnen ein eindrucksvoller Start beim FC gelingen, könnten sie jedoch im November mit den Profis in ihr Heimatland reisen. Die Geißböcke planen für die Zeit der WM-Pause ab Mitte November einen Nordamerika-Trip. Zwei US-Boys als Talente mit im Gepäck würde den Geißböcken wohl gut zu Gesicht stehen.

Doch ein Freifahrtschein ist Kölns Werbe-Tour in die USA für die beiden US-Amerikaner keineswegs. Lediglich ein Hinweis, dass der FC das Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch für die eigenen Möglichkeiten entdecken und gewinnen will. Die fußballerische Ausbildung dort hat in den letzten Jahren einen großen Sprung gemacht. Auch die FC-Scouts sind inzwischen in den USA vor Ort, wenn bei Sichtungsturnieren und auf Einladung große Talente für einen Transfer nach Europa vorspielen. Und so könnten Lenges und Segal nicht die einzigen US-Kicker beim FC bleiben.

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