Der 1. FC Köln legt im Trainingslager in Donaueschingen die Grundlagen für die kommende Bundesliga- und Europa-Saison. Die Geißböcke hatten in der Vorsaison mit ihrer Fitness geglänzt. Am Montag glänzten die Gesichter der Spieler nach schweißtreibenden zwei Einheiten. Steffen Baumgart ließ seine Mannschaft laufen – schon im Vorjahr hatte es einen solchen Tag der Leiden gegeben.
Aus dem Trainingslager berichten Sonja Eich & Marc L. Merten
Kristian Pedersen machte nach der ersten Trainingseinheit am Montagvormittag keinen Hehl aus seiner Müdigkeit. “Es ist anstrengender als in England”, sagte der FC-Neuzugang aus Birmingham lächelnd. Der Däne muss sich noch an die Belastungen unter dem Trainerteam von Steffen Baumgart gewöhnen. Andere hingegen, darunter Mark Uth, liefen am Montag vorne weg, nachdem sie vor einem Jahr noch leise fluchend hinterher gelaufen waren.
Der erste volle Trainingstag in Donaueschingen hatte für die Spieler ein knallhartes Programm bereit gehalten. Am Vormittag ließ Baumgart anderthalb Stunden intensiv trainieren, in Spielformen auf enger Fläche, in denen die Spieler ständig Ball und Gegner jagen mussten. Vor einem Jahr hatte der FC-Coach seinen Spielern bei einer ähnlichen Übung eine lautstarke Ansage gemacht, die von den Fans mit Applaus quittiert worden war – und von Baumgart anschließend mit Kritik an den Anhängern.
Nun begutachteten rund 150 Fans die 90 Minuten am Vormittag in der prallen Sonne. Baumgart war zufrieden, schickte die Spieler anschließend trotzdem noch zu einer Zusatzeinheit mit Athletik-Trainer Max Weuthen im Kraftzelt. Als ein Fan von Kingsley Ehizibue ein Selfie und ein Autogramm haben wollte, war Baumgarts Stimme deutlich zu hören: “Der Easy muss noch kurz was machen. Der ist noch nicht fertig.” Und damit hatte der Trainer Recht.
Denn am Nachmittag ging es ab 16 Uhr weiter. Der Höhepunkt des laufintensiven Tages war eine Spielform im Höchsttempo über das halbe Spielfeld für zwei der drei eingeteilten Mannschaften. Das dritte Team musste auf dem Nebenplatz hochintensives Intervalltraining (HIIT) absolvieren – schnelle Läufe über 80 Meter in zweimal vier Minuten. Baumgart ließ die Teams rotieren, sodass alle Spieler mal in den Genuss der intensiven Läufe kamen.
Laufstärke als Basis für den Kölner Erfolg
Aus gutem Grund: Die Baumgart-Truppe war in der vergangenen Saison eine der laufstärksten Mannschaften der Liga und konnte aufgrund ihrer Fitness die aufwendige Spielweise des FC-Trainers erfolgreich umsetzen. Die Geißböcke legten die drittmeisten intensiven Läufe aller 18 Bundesligisten hin, die sechsmeisten Kilometer und die siebtmeisten Sprints. Dies war die Grundlage für den Kölner Erfolg in der vergangenen Saison, und so war der Montag im Trainingslager erneut ein Tag, um den Grundstein für die kommende Spielzeit zu legen.
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