Mit 23 Spielern ist der 1. FC Köln am Mittwochmorgen nach Székesfehérvár aufgebrochen. Nicht mit im Aufgebot war dabei Tim Lemperle. Stattdessen nahm Steffen Baumgart erstmals in dieser Saison Sebastian Andersson mit in den Kader. Auf der Pressekonferenz erklärte der Trainer seine Entscheidung.
Aus Székesfehérvár berichtet Sonja Eich
Lange Zeit schien es nicht mehr so, als würde Sebastian Andersson noch einmal in einem Pflichtspiel für den 1. FC Köln auflaufen. Der Schwede schien gedanklich längst mehr mit seinem Abschied beschäftigt zu sein, als mit den Geschehnissen rund um die Geißböcke. Der FC selbst hätte den 31-Jährigen in den vergangenen Wochen bereits gerne von der Gehaltsliste bekommen, stellte Andersson in seiner Verfassung schließlich keine sportliche Alternative mehr für den Verein dar. Trotz mehrerer Angebote für den Stürmer kam es bislang jedoch noch zu keiner Einigung.
Im Play-off-Rückspiel gegen den Fehérvár FC könnte der Angreifer nun jedoch noch einmal seine Chance bekommen. Am Dienstag erst hatte Sportchef Christian Keller die Trainingsleistungen des Stürmers gelobt. Einen Tag später machte sich Andersson tatsächlich mit auf den Weg nach Ungarn. Dafür musste allerdings Tim Lemperle zuhause bleiben. Der Youngster wurde bereits am letzten Bundesliga-Spieltag gegen Eintracht Frankfurt aus dem Kader gestrichen. Dass es der 20-Jährige nun jedoch nicht einmal in den europäischen Kader von 23 Spielern geschafft hat, dürfte dem talentierten Angreifer hinsichtlich seiner sportlichen Perspektive zu denken geben.
Bringt der FC frische Kräfte?
Steffen Baumgart erklärte die Personal-Entscheidungen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Donnerstag mit taktischen Gründen. “Wir erwarten, dass der Gegner morgen, wie schon im Hinspiel, tiefer steht”, sagte der Trainer. “Mit Seb Andersson haben wir nochmal einen Kopfballspieler dazu genommen, der die letzten 14 Tage zudem sehr gut trainiert hat.” Lemperle hingegen sei ein Spieler, “der mehr Platz braucht und über die Halbpositionen kommt.” Gegen die tiefgestaffelte Fehérvárer Mannschaft würden die Qualitäten des Stürmer daher kaum zum Tragen kommen können. “Deshalb haben wir uns so entschieden”, erklärte Baumgart.
Über diese Entscheidung hinaus ließ der Trainer durchblicken, am Donnerstagabend die ein oder anderen frischen Kräfte bringen zu wollen. “Wir haben den ein oder anderen, dem man anmerkt, dass er in den letzten Wochen Körner gelassen hat”, sagte Baumgart, weshalb wichtig sei, “dass wir in der Breite auch die Möglichkeit haben, immer wieder zu reagieren.”
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