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Taktisch und körperlich: So lief der FC in Leipzig zum Erfolg

Die FC-Spieler liefen 10,4 Kilometer mehr als Leipzig. (Foto: IMAGO / Eibner)
Die FC-Spieler liefen 10,4 Kilometer mehr als Leipzig. (Foto: IMAGO / Eibner)

Der 1. FC Köln setzt gegen RB Leipzig eine deutliche Duftmarke für die neue Saison. Die Geißböcke funktionieren unter Steffen Baumgart schon wieder gut und zeigen sich vor allem körperlich, aber auch taktisch ausgezeichnet vorbereitet. So gelingt ein Vier-Punkte-Saisonstart, der Hoffnung macht. Die Lehren des zweiten Spieltags.

Aus Leipzig berichtet Marc L. Merten

Geschichte des Spiel

Schalke beklagte ein aberkanntes Tor in der zehnten Minute – so auch Leipzig. Schalke beklagte eine Rote Karte – so auch Leipzig. Schalke beklagte einen unberechtigten Eckball für den FC vor dem zweiten Gegentor – so auch Leipzig. Der 1. FC Köln erlebte bei RB einen Abklatsch des ersten Bundesliga-Spiels der Saison. Was fehlte, war der Lucky Punch. Nicht auszudenken, wie bitterlich sich die Leipziger Millionen-Truppe beklagt hätte, hätte der FC das Spiel sogar noch (verdientermaßen) gewonnen.

Spieler des Spiels

Marvin Schwäbe demonstrierte eindrucksvoll, wie man mit eigenen Fehlern umgehen muss. Nachdem dem FC-Keeper in der 37. Minute der harmlose Fernschuss von Timo Werner durchgerutscht war, hielt er nur drei Minuten später seine Mannschaft mit einer spektakulären Parade gegen Nkunku in der Partie und leitete so indirekt den sofortigen Konter zum Ausgleich durch Florian Dietz ein. Steffen Baumgart sagte hinterher: “Wie Marvin nach seinem Fehler die Nerven im Griff hat und uns im Spiel hält, da muss ich sagen: Hut ab!”

Debütanten des Tages

Florian Dietz erzielte gegen RB Leipzig in seinem zweiten Bundesliga-Spiel sein erstes Bundesliga-Tor. Was für ein Saisonauftakt für den 24-Jährigen! Und dann war da noch Eric Martel, der ehemalige Leipziger, den RB im Sommer wegschickte und nach Köln verkaufte. Der 20-Jährige feierte gegen seinen Ex-Klub sein Bundesliga-Debüt neben Ellyes Skhiri auf der Doppel-Sechs – und lief gemeinsam mit Skhiri und Dejan Ljubicic die Leipziger in Grund und Boden.

Zahl des Tages

Bereits nach 45 Minuten und gänzlich ohne Überzahl liefen die elf Spieler des 1. FC Köln fünf (!) Kilometer mehr als die elf Spieler von RB Leipzig. Weil ein normaler Bundesliga-Spieler in 45 Minuten in der Regel zwischen fünf und sechs Kilometer zurücklegt, spielte der FC also in Sachen Laufleistung praktisch schon in der ersten Halbzeit in Überzahl. Die tatsächliche Überzahl in der zweiten Hälfte führte zu einer Laufleistung, die am Ende 10,4 Kilometer über der des Gegners lag.

Taktik des Spiels

Domenico Tedesco verriet nach dem Spiel das taktische Konzept, mit dem RB den FC knacken wollte. “Wir wollten schnell zwischen unseren Außenverteidigern hin- und herspielen und dann schnell nach vorne spielen, wenn sich Lücken auftun”, erklärte der Leipziger Trainer. “Aber wir haben nicht schnell genug gespielt.” Steffen Baumgart sah das anders. “Wir wussten, was Leipzig über die Außenverteidiger vor hatte. Das heißt, wir mussten, die Außenverteidiger schnell anlaufen. Alleine Jonas Hector hat vier, fünf Pässe verhindert. Mein Trainerkollege sieht das natürlich anders und sagt, seine Spieler hätten schneller spielen müssen. Ich sage: Wir waren rechtzeitig da.” Eine gewisse Zufriedenheit über diesen taktischen Erfolg und über die sichtbar hervorragende Fitness seiner Mannschaft konnte Baumgart nicht verkneifen.

Zitat des Spiels

“Bei der Roten Karte war es von mir vorher ein Foul, und dann habe ich einen Ellbogen gespürt. Ob das eine Rote Karte ist, weiß ich nicht. Aber es ist so entschieden worden. Es ist klar, dass die Leipziger sagen, ich hätte zu viel daraus gemacht. Ich denke, ich kann mir nichts vorwerfen.” (Florian Kainz)

Erkenntnis des Spiels

Der 1. FC Köln hat allen Widrigkeiten zum Trotz mit vier Punkten aus zwei Spielen einen fast perfekten Start in die Bundesliga-Saison genommen. Vergessen ist das Aus im DFB-Pokal, vergessen ist der Abschied von Anthony Modeste, vergessen ist die Sorge, dass alles wieder genauso laufen könnte wie 2017. Natürlich sind erst zwei Spiele gespielt, und natürlich ist völlig unklar, ob der FC den Modeste-Abgang mittelfristig tatsächlich wird kompensieren können. Doch die vier Punkte lassen den FC nicht nur aufatmen, sondern voller Selbstbewusstsein auf die nächsten Wochen blicken. Denn schon jetzt ist eines klar: Diese Mannschaft ist wieder topfit, und sie hat wieder einen klaren Plan, wie sie agieren will. Das hat nun auch Leipzig zu spüren bekommen – und die wollen immerhin Meister werden.

Ausblick

EUROPA. Am Donnerstag. Mit vier Punkten nach zwei Spielen im Rücken. Auf in die Conference League!

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