Der 1. FC Köln fertigt den VfL Wolfsburg mit 4:2 (3:1) ab, und einmal mehr glänzt Florian Kainz mit einer Gala – nicht nur wegen seines Tores und zwei Vorlagen. In acht Pflichtspielen kommt der Österreicher inzwischen auf sieben Scorerpunkte und befindet sich in der Form seines Lebens. Der 29-Jährige hat sich dem FC und dem Spielsystem unter Steffen Baumgart vollständig verschrieben.
Schon in der vergangenen Saison war Florian Kainz ein wichtiger Faktor im Spiel des 1. FC Köln. Der Österreicher war der Mann mit den meisten Flanken im außenbahnlastigen Spiel der Geißböcke, steuerte im Laufe der Bundesliga-Saison vier Tore und sieben Vorlagen bei und verlängerte schließlich seinen auslaufenden Vertrag beim FC um zwei Jahre.
Und das, obwohl der FC dem 29-Jährigen deutlich weniger Gehalt bot. Doch Kainz wollte in Köln und beim FC bleiben, sah hier seine Zukunft, privat mit Familie wie sportlich als Führungsspieler. Diese Rolle auf dem Rasen bewies Kainz auch in Wolfsburg erneut. Die Höhepunkte waren seine Vorbereitungen auf Dejan Ljubicic zum 1:1 sowie auf Sargis Adayman zum 4:2. Zudem übernahm der beidfüßige Assistgeber Verantwortung und verwandelte den Elfmeter zum 3:1 sicher.
Dank Kainz fällt Modestes Verkauf nicht ins Gewicht
„Mit meinen Scorerpunkten läuft es im Moment sehr gut”, sagte Kainz hinterher. “Das freut mich und gibt mir Selbstvertrauen.” Neben den drei Punkten und drei Scorerpunkten nahm Kainz mit dem FC auch die Gewissheit mit aus Wolfsburg, dass es am Donnerstag bei OGC Nizza wieder klappen könnte. “Es geht am Donnerstag weiter. Ich werde versuchen, wieder meine Leistung zu bringen.”
Wie wichtig diese ist, zeigt sich insbesondere nach dem Abgang von Anthony Modeste. Der FC muss die Tore des Franzosen auf andere Schultern verteilen. Den Elfmeter, den bis dato der Franzose geschossen hätte, übernahm nun Kainz. Darüber hinaus konnten die Geißböcke in Wolfsburg erneut drei verschiedene Torschützen präsentieren (nebst dem Eigentor von Paulo Otavio). Auch, weil Kainz diese perfekt in Szene setzt.
Denn nach fünf Spieltagen hat Kainz bereits fast die Hälfte seiner Bundesliga-Scorerpunkte aus der Vorsaison erreicht (zwei Tore, drei Vorlagen) und überdies auch in den anderen Wettbewerben schon zwei Tore vorbereitet. Darüber hinaus war er an zwei weiteren direkt beteiligt, ohne sich einen Scorerpunkt notieren zu können. Seine Ecken und Freistöße führten zu zwei weiteren Toren, wurden aber vorher noch von anderen Spielern verlängert – in Leipzig und in Fehérvár.
Daten-Vergleich: So stark ist Kainz wirklich
Und auch weitere Daten zeigen deutlich, wie sich Kainz’ Spiel im Vergleich zur Vorsaison verändert und noch einmal verbessert hat. Zunächst einmal bewegt sich Kainz noch mehr in den gefährlichen Zonen. Ein Heatmap-Vergleich zeichnet zwar dasselbe Bild wie letzte Saison, Kainz als klaren Linksaußen mit enormer Präsenz an der linken Außenlinie bis kurz vor die gegnerische Grundlinie. Der Unterschied zur neuen Saison: Jetzt ist Kainz auch häufiger im gegnerischen Strafraum zu finden, sucht den Weg – auch ohne Ball – über das linke Strafraumeck in die gefährliche Zone.
Vor allem aber hat sich Kainz am Ball ist praktisch allen Bereichen verbessert. Im Vergleich zur letzten Saison schießt Kainz häufiger aufs Tor (1,85 statt 1,41 Schüsse pro Spiel), hat eine bessere Passquote (70,4% statt 68,5%), schlägt noch mehr Flanken als in der vergangenen Spielzeit (5,9 statt 4,9), geht deutlich häufiger in Dribblings (6,0 statt 4,7) und ist mit diesen Dribblings deutlich häufiger erfolgreich (66,7% statt 52,4%). Das macht Kainz zum aktuell wichtigsten Spieler in der Kölner Offensive.
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