Denis Huseinbasic (Mitte) im Kreise der FC-Spieler in Wolfsburg. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Denis Huseinbasic (Mitte) im Kreise der FC-Spieler in Wolfsburg. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Das Kölner Kollektiv: Ein Debütant und drei Mitgereiste

Der 1. FC Köln zeigt beim VfL Wolfsburg (4:2) ein bemerkenswert starkes Auswärtsspiel und springt in der Bundesliga auf Platz fünf. Die Geißböcke demonstrieren nach einer Woche des Durchschnaufens, über welche Qualitäten sie verfügen. Nicht nur Florian Kainz befindet sich in Topform, vor allem im Kollektiv funktioniert die Mannschaft von Steffen Baumgart auch in Drucksituationen. Und baut nebenbei die nächsten Talente mit ein.

Geschichte des Spiel

Der 1. FC Köln lief und arbeitete den VfL Wolfsburg nieder. Zahlen gefällig? 122 Kilometer gelaufen – mehr als jedes andere Bundesliga-Team am 5. Spieltag. 18 zu 9 Torschüsse – und das auswärts. Bessere Passquote. Bessere Zweikampfquote. Dazu einen Expected-Goals-Wert von 2,8 im Gegensatz zu 1,1 beim VfL Wolfsburg. Entscheidend waren nicht nur die Reaktionen der Geißböcke nach den beiden Gegentoren. Entscheidend war die Dominanz nach der Halbzeitpause, als Wolfsburg eigentlich das 1:3 umdrehen wollte. Der FC ließ den VfL nicht einmal in die Nähe des Kölner Tores: mit 70 Prozent Ballbesitz zwischen 46′ und 60′ sowie 81 (!) Prozent Ballbesitz zwischen 61′ und 75′. Einzig, dass der FC in dieser Zeit das Spiel nicht schon entschied, war ein Schönheitsfehler.

Spieler des Spiels

Wer sonst als Florian Kainz? Zwei Vorlagen, ein Tor, aber auch die meisten Torschüsse aller Spieler und, Achtung, die meisten gewonnenen Zweikämpfe aller Spieler auf dem Platz. Der Österreicher ist in einer beängstigend guten Form.

Debütant des Tages

Denis Huseinbasic kam im Sommer aus der Regionalliga zum 1. FC Köln – am Samstag durfte er sein Debüt in der Bundesliga feiern. Das Mittelfeld-Talent wurde in der 88. Minute für Matchwinner Kainz eingewechselt und hätte beinahe sogar noch das 5:2 erzielt, wurde aber abgeblockt. Dennoch bekam Huseinbasic hinterher ein Sonderlob von Trainer Steffen Baumgart: “Ich möchte Huseinbasic hervorheben, der die letzten Wochen zwar in Europa mitgefahren ist, aber heute erst seinen ersten Einsatz bekommen hat. Wenn du den Jungen siehst, wie er arbeitet, dann ist es das, was die Jungs auszeichnet. Sie akzeptieren auch Dinge, die sie eigentlich nicht akzeptieren möchten. Es ist schön, die Jungs zu sehen. Das ist das, worauf ich mich jeden Tag freue.”

Mitgereiste des Tages

Huseinbasic war nicht der einzige Spieler, der am Samstag einen besonderen Tag erlebte. Georg Strauch und Rijad Smajic saßen erstmals in ihrer Karriere in einem Bundesliga-Spiel auf der Bank. Zudem reiste Nikola Soldo mit dem FC-Trupp nach Wolfsburg, saß allerdings zunächst nur auf der Tribüne. Der Last-Minute-Neuzugang soll am Donnerstag bei OGC Nizza im Kader stehen.

Zitat des Spiels

“Wir sind nicht die Mannschaft mit der höchsten individuellen Qualität, wir sind aber ein richtig gutes Kollektiv.” (Steffen Baumgart)

Zahlen des Tages

Nach fünf Spieltagen ist der 1. FC Köln die drittstärkste Mannschaft bei Zweikämpfen und die zweitstärkste Mannschaft bei den zurückgelegten Kilometern. Zudem legt sie die viertmeisten intensiven Läufe zurück. Der FC gibt kämpferisch alles. Das ist es, was die Geißböcke auszeichnet. Auch individuell. Kein Spieler lief bislang mehr als Ellyes Skhiri. Und nur Jude Bellingham gewann bislang mehr Zweikämpfe als Jonas Hector in der Bundesliga.

Erkenntnis des Spiels

Eine Woche Erholung hat geholfen. Keine Frage, der 1. FC Köln war nach den Englischen Playoff-Wochen platt und brauchte nach dem 0:0 gegen Stuttgart eine Verschnaufpause. Die haben die Geißböcke perfekt genutzt, um den VfL Wolfsburg in Grund und Boden zu kämpfen. Die Wölfe wussten nicht, wie ihnen geschah. Und das, obwohl das Momentum durch die frühe Führung auf ihrer Seite war. Doch die Comeback-Qualitäten der Mannschaft von Steffen Baumgart sind außergewöhnlich. Auch die Reaktion nach dem Anschlusstreffer mit dem sofortigen Siegtreffer zum 4:2 war bezeichnend. Diese Mannschaft ist vollkommen fokussiert. Das Einzige, was sie abstellen muss: die frühen Gegentore. Denn das 0:1 durch Nmecha (2.) war nach den beiden VAR-aberkannten Toren von Schalke und Leipizig (jeweils in der 10. Minute) bereits der dritte frühe Gegentreffer in fünf Spielen.

Ausblick

Nizza. Mehr müssen FC-Fans nicht wissen.

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