Der 1. FC Köln ist gewarnt: Union Berlin hat seit dem 1. April 2022 nur noch zwei Pflichtspiele verloren – das Halbfinale des DFB-Pokals gegen RB Leipzig und am Donnerstag in der Europa League gegen Royale Union Saint Gilloise. In der Bundesliga ist man inzwischen seit zwölf (!) Spielen saisonübergreifend ungeschlagen. Doch auch der FC hat eine Serie zu verteidigen.
Das Erfolgsrezept von Union Berlin ist inzwischen allen Gegnern klar und doch nur so schwer zu knacken. Union steht tief, kam bislang in dieser Saison im Schnitt auf gerade einmal 40,3 Prozent Ballbesitz. Angriffe durch die Mitte versprechen gegen die Köpenicker praktisch keinen Erfolg. Die Eisernen sind insbesondere im Zentrum zweikampfstark, schalten blitzschnell über die Außenverteidiger nach vorne um und setzen mit scharfen Pässen auf die Schnelligkeit ihrer Offensivspieler, allen voran auf Sheraldo Becker, Toptorjäger der Liga (fünf Tore) und schnellster Spieler der Liga mit 35,97 km/h.
“Stehen sie tief oder nicht? Das spielt keine Rolle”, sagte Steffen Baumgart am Samstag über den nächsten Gegner. “Sie haben viele gute, fußballerische Elemente, sind gut im Umschaltspiel. Und sie sind auf jeden Gegner gut eingestellt und haben für jeden Gegner Lösungen. Egal, ob Spitzenteam oder nicht.” Royale Union Saint Gilloise knackte die Unioner, weil die Belgier den Berlinern den Ball überließen und ihrerseits auf Konter setzen. Denn der eigene Ballbesitz, wenn Union das Spiel machen muss, ist die Schwäche der Mannschaft von Urs Fischer.
“Du wirst gegen sie immer nur wenige Torchancen haben”, sagte Baumgart, der weiß: Der FC muss es durch die Mitte eigentlich nicht versuchen, braucht ein gutes Flügelspiel und große Strafraum-Präsenz, um die Köpenicker Abwehrreihe zu knacken. Das 1:1 gegen den FC Bayern war der beste Beweis, dass Union die eigene Spielweise inzwischen perfektioniert hat und mit großer Stabilität durch die Liga pflügt. Ein Sieg in Müngersdorf würde Union die Tabellenführung bescheren.
“Union ist keine Eintagsfliege. Sie sind in der Bundesliga mit am konstantesten”, sagte Baumgart. “Wir werden aber alles daran setzen sie zu knacken.” In der letzten Saison gelang dies nicht – im Hinspiel in Müngersdorf sicherte Anthony Modeste mit einem späten 2:2-Ausgleich das Unentschieden. Im Rückspiel führte ein Blackout von Jonas Hector kurz nach der Pause zur 0:1-Niederlage. “Wir waren letzte Saison nicht die schlechtere Mannschaft, aber auch nicht besser. Es waren ausgeglichene Spiele”, sagte Baumgart.
Am Sonntag soll die Ungeschlagen-Serie der Berliner reißen. Der FC will daheim den nächsten Sieg holen und seinerseits die Chance nutzen in der Tabelle weiter zu klettern und unter die Top Vier der Liga zu springen. Dabei wollen die Geißböcke ihrerseits ihre Serie fortsetzen, denn auch der der FC ist nach fünf Bundesliga-Spieltagen noch ungeschlagen. Und so soll es auch am Sonntag bleiben.
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