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Nachteil gegen Hoffenheim? FC strebt Verlegung an

Der 1. FC Köln strebt eine Verlegung gegen die TSG Hoffenheim an. (Foto: Bucco)
Der 1. FC Köln strebt eine Verlegung gegen die TSG Hoffenheim an. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln muss am Freitagmittag um 13 Uhr sein Conference-League-Spiel beim 1. FC Slovacko nachholen. Doch im Hintergrund müssen die Geißböcke eine logistische und regenerative Meisterleistung planen. Denn schon am Sonntag sieht der Bundesliga-Spielplan das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim vor. Doch der FC will die Partie verlegen lassen und hofft darauf, dass die Deutsche Fußball Liga ihren eigenen Worten folgt.

Aus Uherské Hradiště berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Steffen Baumgart nahm den Spielabbruch nach sieben Minuten am Donnerstagabend beim 1. FC Slovacko mit Galgenhumor. “Anders geht es nicht”, zuckte der 50-Jährige die Schultern. Der Abbruch sei richtig gewesen, weder er noch seine Spieler hätten auf dem Rasen irgendetwas gesehen. Am Freitag müsse seine Mannschaft damit nur noch acht Minuten überstehen, um die erste Viertelstunde ohne Gegentor zu bestreiten. Nach den vielen frühen Gegentoren der letzten Wochen hat Baumgart seine Schlagfertigkeit also nicht verloren.

Und doch musste der FC-Trainer mit seinem Team nach dem Spielabbruch eine neue Situation diskutieren. Einerseits die Vorbereitung der Spieler auf den Nachholtermin am Freitag ab 13 Uhr, andererseits die Frage: Wie will sich der FC im Anschluss an die Partie in Tschechien überhaupt noch auf das Heimspiel am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim vorbereiten? Immerhin liegen zwischen dem Ende des Spiels in Uherské Hradiště (gegen 14.45 Uhr) und dem Anstoß am Sonntag in Müngersdorf (19.30 Uhr) keine 53 Stunden, wohl sogar nur gute 48 Stunden, wenn man den Freitagabend als Zeitpunkt der Rückkehr nach Köln ansieht.

Bleibt die DFL ihrer Linie treu?

Um diese Anzahl Stunden könnte es nun entscheidend gehen. Denn der 1. FC Köln will eigentlich nicht hinnehmen, dass die Geißböcke am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim antreten müssen. Normalerweise bekommen Europa-Teilnehmer von der Deutschen Fußball-Liga im Bundesliga-Spielplan zwei volle Tage Pause zwischen Spielen auf der internationalen und der nationalen Bühne zugestanden. Wer dienstags oder mittwochs spielt, spielt frühestens Samstag wieder. Wer donnerstags ran muss, spielt immer erst sonntags.

Nun können DFL und Hoffenheim nichts für die Spielverlegung der FC-Partei beim 1. FC Slovacko. Doch der FC kann eben auch nichts dafür. Werden die Geißböcke nun aber in der Liga bestraft für ihren internationalen Auftritt? Baumgart sprach am Donnerstagabend von einer “Retourkutsche”, die der FC kassieren könnte, sollte seine Mannschaft wirklich erst Freitag und dann Sonntag antreten müssen. Hoffenheim käme ausgeruht nach Köln, der FC nach den Spiel- und Reisestrapazen weder körperlich erholt noch taktisch vorbereitet.

Eintracht Frankfurt als Präzedenzfall

Daher begannen schon am Donnerstagabend beim FC die internen Gespräche, um bei der DFL eine Verlegung der Partie gegen Hoffenheim zu erwirken. Kölns Präzedenzfall ist ein Spiel von Eintracht Frankfurt in der Europa League bei RB Salzburg. Dieses musste wegen einer Orkanwarnung um einen Tag verschoben werden und fand freitags statt donnerstags statt (Anpfiff 18 Uhr). Eigentlich hätte die SGE zwei Tage später sonntags (ebenfalls um 18 Uhr) bei Werder Bremen antreten müssen. Doch die DFL verlegte die Partie.

Damals begründete der Ligaverband die Entscheidung mit den Worten: “Damit bekräftigt die DFL ihre Linie, Bundesliga-Clubs nach Einsätzen in der Europa League möglichst mindestens zwei volle Tage Regenerationszeit vor dem darauffolgenden Bundesliga-Spiel einzuräumen und damit auch die Integrität des eigenen Wettbewerbs zu schützen.” Zudem führte man weitere Beispiele an, bei denen man so entschieden habe, um den betroffenen Teams “ausreichende Regenerationszeit” zu gewähren.

FC mit DFL im Austausch

Vor dem Spiel am Freitagmorgen in Uherské Hradiště wollte sich Sportchef Christian Keller nicht zum derzeitigen Stand einer möglichen Verlegung äußern. Die Geißböcke gaben lediglich bekannt, mit der DFL im Austausch zu stehen. Nach dem Spiel gegen den 1. FC Slovacko wird der Geschäftsführer schließlich Auskunft geben.

Steffen Baumgart betonte derweil noch am Donnerstagabend, dass eine Spielverlegung in seinem Sinne wäre. “Wir gucken mal, was geht”, sagte der FC-Trainer. “Das wäre nicht so unwichtig für uns. Wenn die Möglichkeit besteht, werden wir es natürlich machen.” Nur an eine Lösung glaubte Baumgart nicht: dass das Sonntagsspiel auf den darauf folgenden Montag verlegt wird – und zeigte in seiner Begründung wieder den nötigen Galgenhumor. “Wir sind ja in einer Stadt wie Köln. Ich glaube kaum, dass sie es hinbekommen wird, ein Spiel so kurzfristig von Sonntag auf Montag zu verlegen.” Das Spiel des 1. FC Slovacko bei Sparta Prag am kommenden Sonntag (18 Uhr) wurde bereits am Donnerstag von der tschechischen Fußballliga verlegt.

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