Vor der Saison wäre der 1. FC Köln in diesem Duell der klare Außenseiter gewesen: Die Entwicklung der vergangenen Wochen veränderte die Vorzeichen vor dem Achtelfinale im DFB-Pokal jedoch. Die Fußballerinnen des 1. FC Köln haben mittlerweile gute Chancen, am Sonntag (13 Uhr) beim 1. FFC Turbine Potsdam Historisches zu schaffen.
Ende Mai sah die Welt in Brandenburg noch ganz anders aus: Der Traditionsverein des deutschen Frauenfußballs beendete die Bundesliga-Saison als Tabellenvierter. Im DFB-Pokal schaffte es das Team bis ins Endspiel, wo der VfL Wolfsburg beim 0:4 jedoch eine Nummer zu groß war. Auf dem Weg ins Finale hatten die Potsdamerinnen den 1. FC Köln im Achtelfinale mit 2:0 ausgeschaltet.
Knapp ein Jahr später kommt es in der Runde der besten 16 Teams erneut zum Aufeinandertreffen zwischen Turbine und dem FC. Wieder ist das Karl-Liebknecht-Stadion der Schauplatz. Nach dem personellen Kader-Umbruch im Sommer und dem Absturz ans Tabellenende der Bundesliga mit nur einem Zähler aus sieben Spielen gab es jüngst den zweiten Trainerwechsel innerhalb weniger Monate in Potsdam: Sebastian Middeke, der erst vor der Saison das Amt von Sofian Chahed übernahm, wurde von seinen Aufgaben entbunden. Der Co-Trainer Dirk Heinrichs übernahm vorerst, ihm zur Seite gesellte sich Sven Weigang.
Einsätze von Degen und Beck offen
Und das Interimsduo nahm erste Veränderungen vor, wie Kölns Trainer Sascha Glass zu berichten weiß. So wechselte die Ex-Kölnerin Amber Barrett von der ungewohnten Rechtsverteidiger- auf ihre angestammte Angriffsposition. Zudem kehrte die zuletzt verletzte Anna Gerhardt, die bis 2016 das FC-Trikot trug, nach ihrer Verletzung zurück. „Turbine ist nicht mehr vergleichbar mit jenem Kader vor einigen Wochen bei unserem ersten Aufeinandertreffen“, merkt Glass an. Am 1. Oktober gewannen die FC-Frauen ihr Liga-Heimspiel gegen Potsdam mit 4:2. Die Favoritenrolle für das zweite Duell in dieser Saison schiebt Glass jedoch eher beiseite: „Das wird ein heißes und umkämpftes Spiel.“
Fraglich sind auf der Kölner Seite noch die Einsätze von Celina Degen und Sharon Beck. Offen ließ der Trainer, wer in Potsdam zwischen den Pfosten stehen wird, Manon Klett oder Jasmin Pal. Nachdem Pal zuletzt jedoch zweimal in Folge im Tor stand, dürfte die Nationalspielerin auch im Pokal wieder den Vorzug erhalten. Pal bildete mit Sarah Puntigam und der Torhüter-Kollegin Kristin Krammer aus der U20 ein FC-Trio, das in der jüngsten Länderspielpause mit der österreichischen Auswahl unterwegs war. Zudem war Weronika Zawistowska für Polen im Einsatz. Die wichtigste Nachricht aus Vereinssicht: Das Quartett kehrte unverletzt zurück ans Geißbockheim.
FC stand noch nie im Viertelfinale
Am Sonntag wollen die Kölnerinnen Historisches schaffen: Noch nie stand der FC im Viertelfinale des DFB-Pokals. Nach Potsdam wären es nur noch zwei Schritte bis zum großen Traum vom Endspiel im eigenen (Müngersdorfer) Stadion am 18. Mai 2023. Die Auslosung des Viertelfinals können die Kölnerinnen auf der Rückfahrt aus Brandenburg im Teambus verfolgen. Ab 16:15 Uhr werden die Lose gezogen, Sky überträgt live.
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