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Fazit nach USA-Trip: Das hat dem FC die Texas-Reise gebracht

Der 1. FC Köln hat seine Austin-Reise beendet. (Foto: 1. FC Köln)
Der 1. FC Köln hat seine Austin-Reise beendet. (Foto: 1. FC Köln)

Der 1. FC Köln hat am Mittwoch um 16.30 Uhr texanischer Zeit die Heimreise angetreten. Während sich einige Spieler und Trainer direkt auf den Weg in den Urlaub gemacht hab, hob nur noch eine kleine Kölner Delegation in Richtung Kölner Heimat ab. Das Fazit der achttägigen Reise fällt dabei zufriedenstellend aus, wenngleich der Ertrag überschaubar war.

Aus Austin berichtet Sonja Eich

Eine wirklich Vorfreude auf die einwöchige USA-Reise hatte beim 1. FC Köln vor einer Woche nach drei Bundesliga-Niederlagen und dem Aus in der Conference League wohl niemand verspürt. “Hätten wir am vergangenen Montag abgefragt, wer Lust hat in die USA zu reisen, hätten wir wohl ein relativ einstimmiges Votum bekommen”, sagte Geschäftsführer Christian Keller am Tag vor der Abreise. “Einige waren dann doch müde und natürlich auch ein Stück weit enttäuscht von den letzten Ergebnissen.”

Auch Steffen Baumgart wirkte gerade zu Beginn der Reise nur wenig begeistert, nach den mental wie physisch fordernden letzten Wochen noch acht Tage inklusive Freundschaftsspiel dran zu hängen. Spätestens nach dem Schlusspfiff gegen den VfB Stuttgart war dem Trainer die Erleichterung anzumerken, nun in die WM-Pause gehen zu können. Bereits in den letzten Tagen in Texas wirkte der Trainer deutlich entspannter. Und so konnten letztlich alle Bereiche ein weitestgehend zufriedenstellendes Fazit ziehen.

1. Mannschaft

Rein sportlich hatte die Reise für den 1. FC Köln keinen Wert. Im Gegenteil: Selbst beim Freundschaftsspiel gegen den VfB Stuttgart hat man den Spielern deutlich angemerkt, nach 24 Pflichtspielen in 106 Tagen inzwischen überspielt und am Limit zu sein. “Jonas Hector war der einzige, der das Spiel angenommen hat”, sagte Steffen Baumgart nach der 2:4-Pleite gegen den Bundesliga-Konkurrenten. “Alle anderen haben es geschehen lassen.”

Viel wichtiger war jedoch, dass die Mannschaft nach den Strapazen und Enttäuschungen der letzten Wochen noch einmal in der Gemeinschaft gestärkt wird. “Aus der Perspektive Mannschaft war es eine Woche, in der die Jungs die Gelegenheit hatten, auch abseits des Fußballs viel miteinander zu machen”, erklärte Christian Keller am Dienstag. Mit dem Besuch der University of Texas und der Tour durch das Stadion und die Katakomben des College-Football-Teams Texans Longhorns, dem Besuch eines NFL- und eines NBA-Spiels, sowie verschiedener Freizeitaktivitäten haben die Kölner auch eine Auszeit vom Fußball nehmen können. Aus FC-Sicht war der Teambuilding-Gedanke dabei während dieser Reise vorrangig.

2. DFL

Grundsätzlich sind die Kölner jedoch die Reise angetreten, um die Internationalisierungsstrategie der DFL zu unterstützen. “Es ist es wichtig, dass die Bundesliga auch in ausländischen Märkten bekannt ist und positiv wahrgenommen wird. Aus diesem Grund waren jetzt zahlreiche Bundesligisten in verschiedenen Märkten unterwegs. Wir haben dazu auch einen kleinen Beitrag geleistet”, sagte Christian Keller zum Abschluss der Tour.

Insbesondere das Freundschaftsspiel gegen Stuttgart dürfte dabei jedoch hinter den Erwartungen geblieben sein. Während das Q2-Stadium des Austin FC in der Saison fast durchgehend mit 21.000 Zuschauern ausverkauft ist, lockte die Partie der beiden Bundesligisten nur wenige tausend Zuschauer ins Stadion – von einem großen Interesse Seitens der Amerikaner war nur wenig zu spüren.

Die Gründe dafür dürften vielfältiger Natur sein: Zum einen war der Spieltag wettertechnisch wohl einer der schlechtesten des gesamten Jahres in Austin. Zum anderen hatten am Tag zuvor die Thanksgiving-Ferien in Texas begonnen. Darüber hinaus hätte ein Spiel gegen ein amerikanisches MLS-Team wohl deutlich mehr Zuschauer angelockt. Allerdings befinden sich die Mannschaften aktuell in der Pause. Nichtsdestotrotz bekamen die FC-Verantwortlichen positives Feedback: “Die DFL war sehr zufrieden”, berichtete Keller.

3. Verein

Der 1. FC Köln selbst wollte auf dem schon lange vor Kellers Amtsantritt geplanten Trip ebenfalls eigene Marketing-Aktivitäten im Zielmarkt USA vorantreiben. Allerdings war dem Geschäftsführer schon vorher klar, dass die Reise die FC-Welt nicht sofort verändern würde. “Was unsere internationale Vermarktungsperspektive angeht, so haben wir eine realistische Einschätzung. Es ging vor allem darum,  zu lernen.” Neue Sponsoren, so viel war jedoch auch im Vorfeld klar, konnten während des Trips nicht gewonnen werden.

Letztlich verlief aufgrund der kurzen Planungszeit wegen der zahlreichen (internationalen) Reisen nicht alles reibungslos. So wurden einige Aktivitäten und Absprachen erst kurzfristig getroffen und umgesetzt. Trotzdem zieht Keller ein zufriedenes Fazit: “Aus meiner Sicht haben wir es ordentlich gemacht. Wenn wir zukünftig nochmal so eine Reise machen würden, würden wir trotzdem mit Sicherheit einige Dinge anders machen. Die Lernkurve war groß.” Finanziell zumindest hat der durchaus kostspielige Trip kein Loch in die ohnehin schon klamme FC-Kasse gerissen. Wirtschaftlich wurde die Reise aus den Fördertöpfen der DFL abgedeckt.

4. Ausblick

Insgesamt also sind die Kölner mit einem positiven Gefühl aus Texas abgereist. “Wenn wir am Mittwoch vor dem Rückflug fragen, glaube ich schon, dass alle es als coole Reise empfunden haben”, sagte Keller. “Der Mannschaft hat es gefallen. Trotzdem freuen sich jetzt alle auf den Urlaub.” Und in diesen sind schon am Tag vor dem offiziellen Ende des Trips einige aufgebrochen.

So ist Steffen Baumgart mit seiner Familie nach San Francisco geflogen, von wo aus es weiter nach Australien geht. André Pawlack und Videoanalyst Denis Huckestein sind am Dienstag nach Hawaii geflogen, wo sie zeitnah auch René Wagner erwarten. Linton Maina, Jeff Chabot, Tim Lemperle und Kingsley Schindler reisen am Mittwoch weiter nach Los Angeles, Marvin Schwäbe zieht es nach New York und Timo Hübers fliegt nach Costa Rica. Entsprechend war die Delegation, die am Mittwoch in den Flieger nach Frankfurt stieg, überschaubar. Am 8. Dezember wird sich der FC-Tross dann erstmals wieder am Geißbockheim versammeln, um bis Weihnachten die Vorbereitung auf die Rückrunde einzuläuten.

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