Luca Kilian, Nikola Soldo und Kingsley Schindler. (Foto: IMAGO / Treese)

Luca Kilian, Nikola Soldo und Kingsley Schindler. (Foto: IMAGO / Treese)

FC sucht Abwehrspieler: Wer muss für den Umbruch weichen?

Der 1. FC Köln kann mit der aktuellen Situation nicht zufrieden sein. Christian Keller spricht von “Baustellen in beiden Strafräumen”. Während der Transfermarkt bereits im Winter nach einem neuen Stürmer durchkämmt wird, suchen die Geißböcke für Sommer 2023 nach neuen Abwehrspielern. Nicht nur, weil die Zukunft von Jonas Hector offen ist.

Laut Christian Keller fehlen dem 1. FC Köln nach den bisherigen 15 Bundesliga-Spieltagen “sechs bis acht Punkte”. Die Analyse ist inzwischen eindeutig ausgefallen: “Wir haben in beiden Strafräumen Baustellen”, sagte der Sportchef der Kölnischen Rundschau.

Spätestens im Sommer wird es in der Defensive Verstärkungen geben

Christian Keller

Was defensiv fehlt, ist kein Geheimnis: Konzentration über 90 Minuten, das Vermeiden grober Fehler, aber auch die spielerische Qualität, um im Aufbauspiel unter Steffen Baumgart eine tragende Rolle zu spielen. Timo Hübers ist der einzige Innenverteidiger mit hoher Passqualität. Jonas Hector ist links nicht zu ersetzen, und wenn Benno Schmitz rechts außer Form ist, fehlt ein Ersatz.

Keller analysierte daher: “Wenn alle Spieler in der Kette ihr bestes Niveau spielen würden, hätten wir keine Probleme, tun sie aber nicht. Spätestens im Sommer wird es in der Defensive Verstärkungen geben.” Eine klare Ansage – auch, dass der FC für die nächste Saison offenbar auf mehreren Positionen in der Viererkette nachlegen will. Ein Überblick:

Rechtsverteidiger

Hinten rechts hat sich der FC im vergangenen Sommer eine riesige Baustelle geschaffen. Benno Schmitz ist der einzige Rechtsverteidiger im Kader. Kingsley Ehizibue wurde verkauft, Kingsley Schindler macht defensiv zu viele Fehler. Alle anderen von den Verantwortlichen genannten Namen (Strauch, Ljubicic, Huseinbasic) waren Luftschlösser und Ausreden. Schmitz – und sonst nix. Das gilt auch für 2023, denn Schindlers Vertrag läuft aus. Bei allem Einsatz und seiner überaus korrekten Art auf und neben dem Platz wäre es eine große Überraschung, würde der FC noch einmal verlängern. Hier wird der FC einen neuen Rechtsverteidiger holen müssen, denn Toptalent Tidiane Touré (18) wird noch ein, zwei Jahre brauchen, um sich an das nötige Niveau heranzuarbeiten.

Innenverteidiger

Der FC verpasste im Sommer zwei riesige Chancen. Niklas Stark und Amos Pieper, ein deutscher A- und ein deutscher U21-Nationalspieler, waren beide ablösefrei auf dem Markt. Beide wechselten zum finanzschwachen Aufsteiger Werder Bremen. Der FC hingegen holte, nach Jeff Chabot und Bright Arrey-Mbi im Winter, im Sommer für zwei Millionen Euro Luca Kilian und last minute noch Nikola Soldo.

Kellers Ankündigung von Neuverpflichtungen kann nur bedeuten, dass der FC im Sommer auch in der Innenverteidigung wird nachrüsten wollen. Hübers’ Vertrag läuft zwar aus, wird sich durch eine Option aber verlängern. Soldo hat langfristig unterschrieben und sich zuletzt deutlich verbessert gezeigt. Kilian hat ebenfalls langfristig unterschrieben, gilt zudem als Baumgarts Ziehsohn und soll wieder in Form kommen. Wahrscheinlich ist daher, dass der Leihvertrag mit Chabot endet, die Kaufoption nicht gezogen wird und stattdessen ein neuer Innenverteidiger kommt, der das Niveau merklich erhöht.

Linksverteidiger

Gänzlich offen ist, was der FC hinten links machen wird – und machen muss. Jonas Hector lässt seine Zukunft wohl bis zum Saisonende offen. Das macht es für die Geißböcke womöglich schwer personell zu planen. Hectors Vertragsverlängerung würde die Sorgen beiseite wischen, sein Karriereende eine riesige Lücke in den Kader reißen. Keller nennt Hector den “besten Linksverteidiger in Deutschland”. Man habe sich mehrfach ausgetauscht, “und die Stoßrichtungen sind klar”. Eine Frist setzt der FC dem Kapitän aber nicht – weil klar ist, dass der 32-Jährige diesen Druck nicht akzeptieren würde.

Kristian Pedersen hat sich bislang nicht als die Alternative herausgestellt, die Hector sorgenfrei ersetzen könnte. Defensiv solide, verliert der FC ohne Hector und mit Pedersen aber offensiv jede Wucht auf links. Gut möglich, dass die Geißböcke deshalb in jedem Fall hinten links nachbessern werden. Denn Keller sagte auch: “Selbst wenn wir lange warten würden und vorsorglich Ersatz geholt hätten, finden wir immer einen Platz für Jonas.”

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