Beim 1. FC Köln kehren nach und nach die verletzten Spieler wieder auf den Platz zurück. Nichtsdestotrotz wollen sich die Geißböcke auf dem Winter-Transfermarkt umschauen und gegebenenfalls noch einmal nachlegen. Doch auch auf der Abgabe-Seite könnte etwas passieren.
Aus Austin berichtet Sonja Eich
Der 1. FC Köln ist am Mittwoch mit 19 einsatzfähigen Spielern zur Promotion Tour in die USA aufgebrochen. Dazu zählen auch die Nachwuchskräfte Tidiane Toure, Max Finkgräfe, Georg Strauch sowie Joshua Schwirten. Mit Dejan Ljubicic, Benno Schmitz und Mark Uth sind zudem drei Profis dabei, die aufgrund ihrer Verletzungen aktuell nur individuell trainieren können. Acht weitere Spieler sind aktuell mit ihren Nationalmannschaften unterwegs, während Sebastian Andersson, Florian Dietz und Dimitris Limnios ihre Reha zuhause absolvieren.
Eigentlich hätten die Kölner also einen ausreichend großen Kader für eine Bundesliga-Saison zur Verfügung. Doch die Geißböcke haben in den letzten Monaten auch zu spüren bekommen, wie schnell es mit Verletzungen gehen kann. Zeitweise musste der FC gleich auf zehn Spieler verzichten. Insbesondere im Angriff ist und bleibt die Personaldecke dabei dünn: Florian Dietz fällt die gesamte restliche Saison aus und auch Sebastian Andersson ist für das Team von Steffen Baumgart keine Option mehr, selbst, wenn dieser noch in der Rückrunde wieder fit werden sollte.
Auch Winter-Abgänge möglich
Somit bleibt dem FC aktuell nur Steffen Tigges als zentraler Stoßstürmer. Sargis Adamyan, Linton Maina, Jan Thielmann und Tim Lemperle gehören vielmehr zu jenen Angreifern, die aus der Tiefe kommen oder auch mal auf den Flügel ausweichen. Entsprechend halten die Geißböcke insbesondere auf dieser Position die Augen offen. Vom 1. bis 31. Januar ist das Winter-Transferfenster geöffnet. Vorbereitet werden können die Transfers aber freilich schon deutlich früher.
“Wir werden uns alles angucken”, sagte daher auch Steffen Baumgart am Donnerstag im Q2-Stadium des Austin FC. Gemeinsam mit dem Leiter der Lizenzspielerabteilung Thomas Kessler, Sportchef Christian Keller und Vorstandsberater Jörg Jakobs wird sich das Trainerteam in der texanischen Hauptstadt zusammensetzen und über mögliche Transfers diskutieren. “Natürlich werden wir auch im Stürmer-Bereich gucken”, erklärte der FC-Trainer und machte dabei klar: “Es muss aber auch passen. Und dann schauen wir, was wir zum Januar hin noch tun.”
Stellt sich Skhiri bei der WM ins Schaufenster?
Dabei machte der 50-Jährige auch deutlich, dass sich auch auf der Abgabeseite im Winter was tun könnte. “Es geht nicht nur ums Kommen, sondern auch ums Gehen. In beide Richtungen kann etwas passieren und wir sind auf zwei, drei Dinge vorbereitet.” Insbesondere Ellyes Skhiri rückt dabei immer wieder in den Fokus des Interesses. Der Kölner Mittelfeld-Motor gilt seit Jahren als Verkaufskandidat und wäre im Sommer ablösefrei zu haben. Insbesondere bei der bevorstehenden WM könnte sich Skhiri mit Tunesien noch einmal ins Schaufenster stellen.
“Dass es Interesse gibt, höre ich, seitdem ich hier bin”, zeigte sich Baumgart wenig beeindruckt von den Gerüchten rund um seinen Mittelfeldspieler. “Wenn er weg ist, ist er weg. Und wenn er bleibt, dann bleibt er”, sagte Baumgart nüchtern. “Wenn er eine überragende WM spielt, kann es sein, dass jemand kommt. Und bei der finanziellen Lage, die wir haben, kann es sein, dass wir gezwungen wären ihn zu verkaufen.” Der FC scheint also auch auf einen Abgang seines rein vom Marktwert her wertvollsten Spielers vorbereitet sein. Genauso wie auf zahlreiche andere Szenarien, wie Baumgart bestätigte. Nur auf eines kann und will sich der Trainer nicht vorbereiten: “Auf zehn Verletzte in einer Halbserie können wir nie vorbereitet sein.”
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