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Nach großem Kampf: Der 1. FC Köln scheidet in Europa aus

Denis Huseinbasic trifft zum 1:2 gegen Nizza. (Foto: IMAGO / Revierfoto)
Denis Huseinbasic trifft zum 1:2 gegen Nizza. (Foto: IMAGO / Revierfoto)

Der 1. FC Köln ist nach einem großen Europa-Fight aus der Conference League ausgeschieden. Die Geißböcke verpassten gegen OGC Nizza nach einem 0:2-Rückstand die Sensation und trennten sich am Ende mit 2:2 (0:2) von den Franzosen. Damit reichte es in der Gruppe D nur zum dritten Platz. Dabei war das Comeback und damit das Weiterkommen zum Greifen nahe.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Alles oder nichts: So hieß das Motto vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen OGC Nizza. Nur ein Sieg zählte in der Gruppe D der Conference League, sonst wäre die Reise durch Europa für den FC nach der Gruppenphase vorbei. Die Geißböcke mussten auf zahlreiche Stammspieler verzichten, doch zumindest meldete sich Ellyes Skhiri als Maskenmann zurück. Doch auch der Tunesier konnte das Europa-Aus nicht abwenden.

Moment des Spiels

In der vierten Minute der Nachspielzeit hatte Benno Schmitz die Chance zum Sieg, zur K.o.-Runde, sogar zum Gruppensieg. Weil Belgrad gegen Slovacko nur 1:1 spielte, hätte das Tor zum 3:2 gereicht, um nicht nur die Zwischenrunde, sondern das Achtelfinale als Gruppensieger zu erreichen. Nach einer Flanke von Maina von links kam Schmitz in der Mitte alleine zum Kopfball. Doch der Rechtsverteidiger brachte keinen Druck mehr hinter den Ball, und so endete das Spiel 2:2 – der FC war nach großem Kampf ausgeschieden.

Der Rückstand

Das Spiel begann rasant mit Chancen auf beiden Seiten – Tigges und vor allem Adamyan vergaben vorne, Huseinbasic rettete spektakulär hinten. In der 26. Minute hatten die FC-Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Nach einer feinen Einzelleistung von Kainz mit abgefälschtem Schuss köpfte Tigges aus fünf Metern ins lange Eck, doch Schmeichel tauchte blitzschnell ab und kratzte das Leder mit den Fingerspitzen von der Linie. Dann jedoch kam der Nizzaer Doppelschlag – und plötzlich stand der FC vor dem Aus.

In der 40. Minute ließen sich Huseinbasic und Schindler auf der rechten Seite viel zu leicht aus dem Spiel nehmen. Brahimi nahm Tempo auf und passte in den Strafraum. Die Hereingabe prallte zu Laborde, dessen erster Schuss noch von Hübers abgewehrt wurde. Zwar ging der Franzose dabei zu Boden, berappelte sich jedoch sofort, stand auf und hatte Glück, dass Skhiri seinen zweiten Versuch unhaltbar an Schwäbe vorbei ins Tor abfälschte. Das 0:1 kurz vor der Pause, nachdem der FC mehrere gute Chancen zur Führung vergeben hatte. Kölns Proteste wegen eines Handspiels des Torschützen blieben ungehört – einen VAR gibt es in der UECL nicht.

Und nur zwei Minuten später das 0:2. Kainz gewann den Ball an der Mittellinie, verlor ihn aber sofort wieder bei einem Dribbling. Ein einziger Pass in die Schnittstelle der nach vorne schiebenden Kölner Abwehr reichte, um Brahimi auf die Reise zu schicken. Im Eins-gegen-Eins gegen Schindler zog der Algerier in die Mitte. Seinen Schuss fälschte Schindler noch ab, sodass Schwäbe auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Das 0:2 nur Sekunden nach dem 0:1 – der Genickbruch für den 1. FC Köln?

Die Aufholjagd

Nein, denn in der 48. Minute gab es wieder Hoffnung für den FC – durch den erhofft frühen Treffer nach dem Seitenwechsel. Schon Adamyan hätte das 1:2 erzielen können, scheiterte aber am brillant reagierenden Schmeichel (47.). Die anschließende Ecke brachte Kainz zu Tigges, der den Ball in den Lauf von Huseinbasic lupfte. Wer auf die Flanke spekuliert hatte, wurde getäuscht. Aus spitzem Winkel jagte der Youngster die Kugel mit dem Vollspann ins kurze Eck. Schmeichel war zu überrascht und konnte nicht mehr reagieren.

In der 60. Minute stand Müngersdorf Kopf. Konter Nizza – Skhiri eilte hinterher und wurde von seinem Gegenspieler umgerissen. Ein klares Offensivfoul, das der spanische Schiedsrichter Soto Grado ahndete. Duda führte den Freistoß an der Mittellinie sofort aus, schickte Skhiri auf links. Dieser zog in die Mitte. Der Ball gelangte per Seitenverlagerung zu Huseinbasic. Der Rechtsaußen passte flach in den Strafraum an den Elfmeterpunkt. Dort stand Duda frei, nahm den Ball an und verwandelte eiskalt per Flachschuss zum 2:2-Ausgleich.

In der 61. Minute tobte Müngersdorf sogar – erst, weil Adamyan das vermeintliche 3:2 erzielte und den FC so für eine halbe Sekunde in die K.o.-Phase schoss. Doch dann hob der Assistent die Fahne. Zurecht entschied er auf Abseits des Kölner Angreifers nach einem Schuss von Maina.

Fazit

Nach dem Schlusspfiff standen die Spieler des 1. FC Köln minutenlang vor der Südkurve in Müngersdorf und die Fans schmetterten das “Veedel” und zollten ihren Helden Respekt. Die FC-Profis mussten sich zwar von Europa verabschieden, gingen aber erhobenen Hauptes nach einer erneut beeindruckenden Vorstellung, am Ende derer nur ein einziges Tor fehlte, um als Gruppensieger ins Achtelfinale einzuziehen. Bitter für den FC, doch Fans und Spieler können stolz auf eine eindrucksvolle Reise durch Europa sein.

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