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Schmitz’ Traumtor reicht nicht: FC lässt sich auskontern

Der 1. FC Köln verliert gegen Bayer Leverkusen. (Foto: IMAGO / Eibner)
Der 1. FC Köln verliert gegen Bayer Leverkusen. (Foto: IMAGO / Eibner)

Der 1. FC Köln hat das Bundesliga-Duell gegen den rheinischen Rivalen Bayer 04 Leverkusen am 14. Spieltag mit 1:2 (1:0) verloren. Die Geißböcke gaben eine 1:0-Führung durch ein spektakuläres Tor von Benno Schmitz noch aus der Hand. Wie schon in Freiburg kassierte der FC das entscheidende Tor, weil im eigenen Angriff die nötige Restverteidigung fehlte. So droht dem FC nach einer lange Zeit starken Hinrunde doch noch die Winter-Krise. 

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Steffen Baumgart hatte wieder FC-Fußball versprochen. Die Spieler hatten sich viel vorgenommen. Kapitän Jonas Hector kehrte gegen Bayer zurück – und lange Zeit tat der Gegner den Geißböcken den Gefallen eines willigen Gasts. Der FC hatte schwache Leverkusener eine Stunde lang komplett im Griff. Und weil Steffen Tigges in der 82. Minute freistehend aus sechs Metern nur die Latte und nicht das Tor traf, ging das Spiel verloren.

Moment des Spiels

In der 49. und 50. Minute ging der 1. FC Köln auf das zweite Tor. Die Geißböcke wollten mit Schwung aus der Pause kommen, und so griff der FC mutig an. Jonas Hector hatte die größte Chance, als sein Linksschuss aus 20 Metern genau gepasst hätte, doch Hradecky eine spektakukläre Parade aus dem Hut und damit den Ball an die Latte zauberte. Nur Sekunden später musste Hradecky einen Flachschuss von Adamyan aus der Ecke holen, ehe Skhiri nach dem folgenden Eckball per Kopf scheiterte und Soldos Schuss auch noch abgefälscht wurde. Es wäre das 2:0 gewesen – doch stattdessen verlor der FC das Spiel noch.

Die Tore

Der 1. FC Köln hatte schon vor der 30. Minute mehrfach versucht über die linke Seite bis zur Grundlinie vorzustoßen und von dort aus flach in den Rücken der Leverkusener Abwehr zu legen. Erst Adamyan und dann Skhiri waren so zu ihren Chancen bekommen. Perfekt jedoch kombinierte sich der FC nach einer halben Stunde durch. Kainz drehte sich im Mittelfeld, passte zum richtigen Zeitpunkt auf den startenden Adamyan, der hob den Ball von der Torauslinie weit zurück auf Benno Schmitz. Und der Rechtsverteidiger, der noch nie zuvor ein Profi-Tor erzielt hatte, nahm das Leder mit der Brust an und dann sofort volley. Der Schuss schlug so unhaltbar wie wunderschön im langen Eck knapp unterhalb des Winkels ein. Ein Traumtor, das Müngersdorf in Ekstase versetzte.

Mit der ersten Drangphase einer bis dato torchancenlosen Werkself fiel der Ausgleich. Zunächst belagerte Leverkusen den FC-Strafraum. Dann foulte Soldo den eingewechselten Amiri 20 Meter vor dem eigenen Tor. Der Gefoulte trat selbst zum Freistoß an, schoss eigentlich zu flach in Richtung Torwarteck. Doch weil sich Schindler in der Mauer wegdrehte, bekam dieser den Ball an den Rücken – und von dort landete die Kugel für Schwäbe unhaltbar zentral im Tor. Das 1:1 (65.).

In der 71. Minute passierte das, was nie passieren dürfte – weil der FC angriff und sich viel zu leicht auskontern ließ. Schindler ließ sich an der Seitenlinie in der gegnerischen Hälfte von Diaby überspielen, verweigerte das taktische Foulspiel und musste dann zusehen, wie Bayer sein Tempo ausnutzte. Frimpong lief Hector davon, Diaby sprintete an allen Kölnern vorbei und musste den Querpass seines Mitspielers nur noch ins verwaiste Tor schießen, weil Schwäbe sich zu Frimpong orientieren musste. Das 1:2 und der Leverkusener Doppel- und Nackenschlag!

Fazit

Der 1. FC Köln hat es sich selbst zuzuschreiben, dieses Derby oder Nachbarschaftsduell nicht gewonnen zu haben. Bayer machte es möglich, selten in den letzten Jahren war Leverkusen so schwach, so ungefährlich, so leblos. Doch eine einzige Drangphase nach einer Stunde reichte Bayer, weil der FC erst ein unglückliches Freistoß-Tor kassierte und dann einmal mehr schlecht verteidigte. Wer solche Fehler macht, hat es schwer in der Bundesliga Spiele zu gewinnen. Der FC muss jetzt aufpassen, dass er sich vor der langen Winter-Pause nicht seine starke Ausgangslage verspielt. In Berlin muss zum Abschluss des Jahres etwas Zählbares her.

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