Davie Selke ist der neue Hoffnungsträger im Angriff der 1. FC Köln. Der Stürmer soll mit seiner Kopfballstärke und seiner Strafraumpräsenz für neue Torgefahr sorgen. Zuletzt konnte der 27-Jährige jedoch nicht mehr an seine stärksten Spielzeiten anknüpfen. Beim FC ist man trotzdem optimistisch.
Die besten Jahre von Davie Selke scheinen mit seinen 27 Jahren bereits hinter dem Stürmer zu liegen. Nur zwölf Tore sind dem Angreifer in den vergangenen viereinhalb Jahren gelungen. Keine unbedingt gute Quote für einen Stürmer, der 2017 mit der U21-Nationalmannschaft Europameister wurde und als großes Sturmtalent in Deutschland galt.
Beim 1. FC Köln ist man dennoch davon überzeugt, dass Davie Selke dem Klub neue Offensiv-Gefahr einhauchen kann. Denn der Stürmer sagt selbst: “Ich denke, dass ich mit meiner Spielweise gut zur Spielidee von Steffen Baumgart passe.” Das hohe Anlaufen samt früher Ballgewinne sowie die zahlreichen Flanken in den Strafraum könnten Selke dabei zu Gute kommen.
Selke kann von Flanken-Spiel profitieren
Zum Vergleich: Während die Hertha in dieser Saison pro Spiel im Schnitt lediglich 11.76 Flanken in den Strafraum bringt, fliegen beim FC mit durchschnittlich 22.46 Flanken fast doppelt so viele Bälle in die Box. Zudem ist das Kölner Angriffsspiel mit einem PPDA-Wert von 8.66 deutlich aggressiver als bei der Hertha, die im Schnitt zwölf Pässe des Gegners zulassen, ehe sie attackieren.
Entsprechend zuversichtlich ist man am Geißbockheim, dass Selke genau in dieses Spielprofil des FC hineinpassen wird. “Was Anlaufverhalten, Mentalität und Charakter angeht, ist er ein Spieler, der sehr gut zu uns passt. Wir hoffen, dass wir das allen zeigen können, die anderer Meinung sind”, erklärte Steffen Baumgart am Tag von Selkes Verpflichtung. Voraussetzung dafür seien aber vor allem die Torchancen: “Wenn du Chancen bekommst, und das haben wir letzte Saison bei einem anderen Stürmer gesehen, ist er in der Lage, Tore zu erzielen. Er ist ein Strafraumspieler. Er wird nicht alles reinmachen, er wird aber auch nicht alles verschießen.”
Mit seinen 1,95 Meter verfügt Selke dabei über eine Gardemaß für einen Stürmer. Dass dies jedoch nicht unbedingt für ein herausragendes Kopfballspiel spricht, hat in der laufenden Saison bereits Steffen Tigges mehrfach zu spüren bekommen. Selke hat derweil bereits 13 seiner Treffer per Kopf erzielen können, wenngleich er im Schnitt nur 45 Prozent seiner Kopfballduelle für sich entscheidet. Mit 32.18 km/h würde der Spieler die Sprintduelle gegen seine Sturmkollegen zudem nicht für sich gewinnen (Tigges 32.65 km/h, Adamyan 33.83 km/h, Dietz 32,51 km/h).
Keller lobt positive Gespräche mit dem Neuzugang
Steffen Baumgart ist jedoch überzeugt von den Qualitäten seines neuen Stürmers und lobt neben Selkes absoluter Mentalität: “Er hat vieles nicht verlernt, was er vielleicht in der letzten Zeit nicht abrufen konnte. Er ist ein Stürmer, wie wir ihn uns vorstellen. Gerade was die Strafraumpräsenz und das Kopfballspiel angeht.” Darüber hinaus könnte Selke im Angriff “Räume reißen und Gegenspieler binden, womit er weitere Räume für andere ermöglicht.”
Auch Christian Keller zeigte sich am Dienstag mehr als zufrieden, dass der Transfer so schnell realisiert werden und der FC seinen Wunschstürmer verpflichten konnte. “Wir haben einen klassischen Neuner gesucht. Da gibt es ohnehin in Deutschland nicht so viele. Davie ist einer, der das Profil ausfüllen kann”, resümierte der Sport-Geschäftsführer und lobte die positiven Gespräche mit dem ehemaligen Berliner. “Wir haben den Eindruck, dass er nochmal richtig brennt und sich beweisen möchte. Insofern ist die Entscheidung sehr klar für ihn gefallen und seine Entscheidung erfreulicherweise auch sehr klar für uns.”
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