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Baumgart fuchsteufelswild: Über diese Szenen regte sich der FC auf

Steffen Baumgart reißt sich vor Wut die Kappe vom Kopf. (Foto: Bucco)
Steffen Baumgart reißt sich vor Wut die Kappe vom Kopf. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln hadert nach dem 0:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg mit sich, aber auch mit der Leistung von Schiedsrichter Frank Willenborg. Seine Spielführung sorgte für viel Hektik auf dem Platz.

Es ist selten, dass Steffen Baumgart nach einem Spiel den Schiedsrichter derart deutlich kritisiert. Der FC-Trainer ist zwar für klare Worte bekannt, häufig nimmt er sich dann aber doch nach dem Abpfiff zurück und äußert sich so diplomatisch, wie es dem emotionalen 51-Jährigen möglich ist.

Nicht so am Samstag. Was ihm nicht gefallen habe an der Leistung von Frank Willenborg? “Alles!” Rumms! Und Baumgart legte erst los: “Auftreten. Verhalten. Umschaltsituationen, die als taktisches Foul zu werten sind. Ich weiß, dass ich ein emotionaler Trainer bin und nicht das beste Verhalten an den Tag lege, aber es waren einige Sachen da, die mich heute gestört haben.”

Auch Thomas Kessler machte deutlich: “Die Niederlage ist nicht am Schiedsrichter festzumachen, aber die eine oder andere Frage habe ich wohl”, sagte der Lizenzspieler-Leiter des FC und nannte eine der vielen Szenen, über die sich die Geißböcke aufregten: “Die Situation von Yannick an Jeff kann man sicherlich als Foul bewerten, der Schiedsrichter hat es nicht getan.”

Beim Tor zum 0:1 fing es an

Denn bereits in der 4. Minute hatte begonnen, was Dejan Ljubicic später wie folgt umschrieb: “Der Schiedsrichter war heute schlecht. Alle 50:50-Entscheidungen hat er gegen uns gepfiffen.” Unmittelbar vor dem 0:1 hatte Jeff Chabot einen Ball im Strafraum gegen den heranlaufenden Yannick Gerhardt geklärt. Der Ex-Kölner war bei dem Zweikampf aber in den FC-Innenverteidiger gelaufen und hatte diesen umgeworfen.

Ein klares Foulspiel, das hätte geahndet werden müssen, doch Willenborg ließ weiterspielen. Chabot war aus dem Tritt, fand keinen Weg mehr zur Gerhardt, der das Zuspiel von Marmoush schließlich verwandelte. Doch es blieb nur der Anfang von vielen Szenen, die Willenborg zugunsten der Wölfe bewertete.

16 Wolfsburger Fouls – 2 Gelbe Karten

Da wäre Kilian Fischer zu nennen, der ohne Gelbe Karte durch das Spiel kam. In der 16. Minute foulte der Rechtsverteidiger Kölns Jonas Hector an der Eckfahne taktisch, damit dieser nicht in Richtung Strafraum laufen konnte – Willenborg pfiff, gab dem VfL-Spieler aber keine Gelbe. Gleiches galt sechs Minuten später, als Fischer Hector ebenfalls von hinten mit beiden Armen festhielt und foulte – erneut keine Gelbe.

In der 24. Minute zog Marmoush gegen Hübers durch, der den Ball schon zum Torhüter zurückgespielt hatte – auch hier keine Gelbe. Nur zwei Minuten später räumte Wimmer Schindler ab, spielte dabei zwar den Ball, beging aber auch ein klares Foulspiel – Willenborg ließ weiterspielen und ermöglichte dem VfL einen gefährlichen Konter. Auch als Lacroix Selke foulte, um einen Konter zu unterbrechen, gab es keine Gelbe (36.). Und kurz vor der Pause stellte sich Arnold Hector in den Weg, um diesen zu blocken – Willenborg pfiff Offensivfoul (44.).

Nach der Pause war es dann zum zweiten (und nicht letzten) Mal, dass Wimmer gegen Schindler durchzog und ungestraft davon kam. In der 73. Minute gab es immerhin die erste Gelbe für Wolfsburg – Svanberg hatte Maina mit offener Sohle am Oberschenkel getroffen. Ein Trefferbild, für das es in der Vergangenheit auch schon Rot gegeben hat.

Das Trefferbild von Svanberg gegen Maina. (Foto: Screenshot Sky)
Das Trefferbild von Svanberg gegen Maina. (Foto: Screenshot Sky)

Wimmer durfte im Anschluss noch ein drittes Mal Schindler foulen (76.) und Lacroix Maina im Wolfsburger Strafraum von hinten umstoßen (79.), ohne dass es eine Überprüfung zu einem Strafstoß gegeben hätte. Genauso durfte Marmoush noch einmal einen Konter gegen Diehl unterbrechen, ohne Gelb zu sehen (86.). 16 Fouls der Wolfsburger, am Ende sahen die Wölfe nur zweimal Gelb (Nmecha kassierte in der Nachspielzeit noch eine weitere). Es bleibt zwar der Satz: Am Schiedsrichter hatte es nicht gelegen – doch Baumgarts Ärger war nach einer schwachen Vorstellung Willenborgs gerechtfertigt.

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