Christian Clemens ist ne echte Kölsche Junge: Aufgewachsen in Volkhoven, durchlief er die Jugendteams des FC, absolvierte zwischen 2010 und 2020 insgesamt 150 Pflichtspiele für die Profis. Kürzlich wechselte er zum 1. FC Düren in die Regionalliga West und trifft am Samstag nun auf seine alte Liebe.
Das Interview führte Daniel Mertens
GEISSBLOG: Herr Clemens, wie kam Ihr Wechsel nach Düren zustande?
Christian Clemens: “Ich kenne Boris Schommers seit der Jugendzeit beim 1.FC Köln, der Kontakt ist nie abgerissen. Als er mitbekommen hat, dass ich zurück in die Heimat möchte, haben er und die Verantwortlichen des Vereins sich sehr um mich bemüht.”
Am vergangenen Samstag gegen Straelen waren Sie noch nicht spielberechtigt. Steht einem Einsatz gegen die U21 des FC am Samstag noch etwas im Weg?
Nein. Die Frist ist abgelaufen und ich bin nicht mehr auf den Verband in Polen angewiesen, so dass ich nun spielberechtigt bin.
Mit welchen Gefühlen treten Sie die Reise am Samstag ins Franz-Kremer-Stadion an?
Ich habe in der Jugend einige Spiele im Franz-Kremer-Stadion bestritten und freue mich wieder mal am Geißbockheim zu sein. Bei uns in der Mannschaft gibt es ja einige Spieler mit FC-Vergangenheit.
Im Juli spielten Sie mit Lechia Danzig noch in der Europapokal-Qualifikation, jetzt stecken Sie im Abstiegskampf der Regionalliga West. Wie groß ist die Umstellung für Sie?
Ich hätte durchaus auch nach China oder in die USA wechseln können, bin aber nicht der Typ, der bis zum letzten Cent alles ausreizt. Ich wollte einfach wieder in der Heimat spielen und Spaß am Fußball haben. In Düren treffe ich auf einige alte Weggefährten. Wir haben gute Jungs in der Mannschaft und auch in der Regionalliga gibt es gute Kicker.
Vor Ihrem Wechsel nach Danzig hatten Sie sich bei der U21 des 1. FC Köln fitgehalten. Ein erfahrener Spieler wie Sie hätte der FC-Reserve in dieser Saison gut zu Gesicht gestanden. War ein Wechsel zurück zum FC in diesem Winter keine Option?
Nein, aber mal schauen, was die Zukunft bringt. Der FC bleibt immer mein Verein, ich habe insgesamt 16 Jahre dort gespielt.
Wie eng ist Ihre Bindung zum FC heute noch und zu wem halten Sie den Kontakt?
Wir schreiben hier und da mit den Jungs, mit denen ich zusammengespielt habe. Ich werde in Zukunft mit Sicherheit wieder öfters im Stadion sein – darauf freue ich mich.
Wie bewerten Sie den heutigen Spielstil des FC und hätte es Sie gereizt, einmal unter Steffen Baumgart zu spielen?
Ich finde es beeindruckend wie die Jungs sich unter Steffen Baumgart entwickeln. Es macht Spaß, als Fan die Spiele zu schauen und ich hätte sehr gerne unter dem Trainer gespielt. Es hätte mit meinem Tempo und der Art Fußball zu spielen sicherlich gut gepasst.
Sie haben in Düren vorerst nur bis zum Saisonende unterschrieben. Was sind Ihre Ziele bis dahin und wie geht es ab Sommer weiter? Man hört, es gebe in Düren auch die Option auf eine weitere gemeinsame Saison…
Das Projekt in Düren ist sehr spannend und langfristig angelegt. Wir werden uns in naher Zukunft wieder zusammensetzen.
Sie haben mit 31 Jahren im Idealfall noch einige Spielzeiten auf dem Fußballplatz vor sich. Haben Sie schon konkrete Pläne für die Zeit, nachdem Sie die Stollenschuhe an den Nagel gehängt haben?
Ich möchte so lange wie möglich Fußball spielen, bin mit 31 ja noch weit von der Rente entfernt. (lacht) Darüber hinaus habe ich letztes Jahr meine Fitnesstrainer-B-Lizenz abgeschlossen und fange bald die Athletiktrainer-Lizenz an. Ich kann mir gut vorstellen nach der Karriere in dem Bereich zu arbeiten.
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