Sie waren so hoffnungsvoll ins neue Jahr gestartet, wollten sich langsam in höhere Tabellenregionen vorkämpfen. Stattdessen durchlebten die Fußballerinnen des 1. FC Köln einen neuen Tiefpunkt der laufenden Saison und kassierten eine bittere 0:4-Pleite bei der SGS Essen. Die Krise am Geißbockheim lässt sich fortan nicht mehr leugnen.
Die Spiele auf Augenhöhe wollten sie unbedingt gewinnen beim 1. FC Köln. Nachdem es in Duisburg (1:2) und Meppen (0:1) schon Niederlagen setzte, sollte gegen die SGS Essen unbedingt etwas Zählbares herausspringen, idealerweise drei Punkte. Doch die Kölnerinnen präsentierten sich in diesem Duell nicht einmal auf Augenhöhe, sondern wie ein Absteiger. Essen nahm die FC-Frauen auseinander, mit den vier Gegentreffern waren sie am Ende noch gut bedient.
Die Kölnerinnen warten in der Bundesliga seit sechs Spielen auf einen Sieg. Und spätestens der Offenbarungseid in Essen sollte die Alarmglocken am Geißbockheim läuten lassen. Nach dem 0:0 gegen Freiburg vor Weihnachten wollten die Verantwortlichen von einer Krise nichts wissen. Doch mit dem Essen-Spiel hat der FC nun schon neun Punkte gegen Gegner der eigenen Kragenweite abgegeben. Vom Kölner Selbstbewusstsein ist gegen Essen nichts zu spüren gewesen, stattdessen agierte das Team verunsichert und ängstlich.
Kölnerinnen erhalten Lehrstunde
„Es war heute eine Lehrstunde in Sachen Zweikampfverhalten, Leidenschaft, Effektivität und Mut. Das haben wir heute komplett vermissen lassen“, konstatierte ein ernüchterter Trainer Sascha Glass nach der Partie am Magenta-Mikrofon, betonte dabei aber auch die wenigen positiven Momente im Spiel seines Teams: „Wir hatten einige Standards. Mit etwas Glück fällt einer rein und dann geht es vielleicht etwas anders aus.“
Unterm Strich habe Essen „super effektiv gespielt“ – und Glass schob hinterher: „Die Tore haben wir uns fast alle selbst reingeschossen mit eigenen Ballverlusten.“ Teilweise sei es „Slapstick“ gewesen, „dann ist es schwer zu punkten“. In der zweiten Hälfte habe sich sein Team „so gut wie nichts erarbeitet. Dass nach dem 3:0 und 4:0 die Köpfe unten sind, verstehe ich, aber gerade in der ersten Hälfte haben wir nicht richtig gespielt und einige haben sich versteckt.“
Sechs Spiele ohne Sieg sind kein Zufall
Glass möchte nach dem Rückschlag in Essen jedoch nicht alles in Frage stellen: „Wir müssen ruhig bleiben und hart arbeiten. Wegen des einen Spiels werde ich nicht alles in Grund und Boden reden.“ Mit Blick auf das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim am kommenden Sonntag fordert der Coach: „Die einfachen Tugenden müssen wieder her. Ich habe das Gefühl, wir wollen immer alles spielerisch lösen.“ Dass es sich hierbei jedoch nicht um einen einmaligen Ausrutscher handelte, ist auch dem Trainer bewusst: „Fakt ist, dass es uns schon das eine oder andere Mal passiert ist.“
Sechs Spiele ohne Sieg sind tatsächlich kein Zufall, sondern bilden einen Trend ab. Die neu zusammengestellte Mannschaft des FC scheint derzeit nicht zu funktionieren, muss aber dringend wieder punkten, um einen Komplettabsturz in den Tabellenkeller zu verhindern. Im Hinspiel gelang dem FC gegen Hoffenheim eine große Überraschung mit dem 3:1-Heimsieg. Eine Wiederholung dieses Coups wäre angesichts der letzten Wochen jedoch eine noch viel größere Überraschung.
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