Der 1. FC Köln will trotz der Negativ-Serie bei sich und seinem Weg bleiben. Manchmal bedarf es jedoch auch im Fußball einer Kurskorrektur.
Beim 1. FC Köln ist der Weg das Ziel. Die Endstufe, das maximal mögliche, werden die Kölner zumindest unter Steffen Baumgart nicht erreichen. Denn wenn es nach dem Trainer geht, gibt es immer und in jeder Situation die Chance, sich zu verbessern. Entsprechend ist das Ziel, und damit der Kölner Weg, die stetige Weiterentwicklung der Mannschaft und eines jeden Einzelnen.
Auch die aktuelle Krise von fünf Spielen ohne Sieg (Torverhältnis 1:13) wird die Kölner nicht von diesem Weg abbringen. Doch vielleicht sollte sie das. Gerade, wenn sich auf dem aktuellen Pfad scheinbar unüberwindbare Hindernisse auftun. Das heißt: Die Geißböcke brauchen alternative Routen und damit Lösungen, wenn der eigentliche Weg vorübergehend versperrt ist.
FC fallen Korrekturen im Spiel schwer
In der Vergangenheit tat sich der FC schwer damit, sein Spiel anzupassen, wenn der eigentliche Matchplan nicht aufgegangen ist. Insbesondere in Unterzahl-Situationen sind die Kölner bislang regelmäßig auseinander gebrochen. In Dortmund ist dies nun erstmals in Gleichzahl passiert. “Ich dachte, wir hätten eine gute Lösung gegen Dortmund. Nach dem Spiel sieht das natürlich anders aus”, suchte Steffen Baumgart zwei Tage nach der Niederlage auch die Fehler bei sich und seinem Trainerteam.
Gegen den BVB hatten vor allem die grundlegenden Tugenden gefehlt. Intensität und Aggressivität: Insbesondere in den Prinzipien, die den FC unter Baumgart eigentlich auszeichnen, war der neue Tabellenführer am Samstag stärker. Ratlos ist der Trainer aufgrund der Ergebniskrise aber nicht. “Ich kann die Antworten nur nicht immer sofort nach dem Spiel geben.”
Was Steffen Baumgart allerdings bereits unmittelbar nach dem 1:6 erklärte, war, dass er nun doppelt in der Pflicht stehe, um Lösungen zu finden. Das unterstrich der Trainer auch noch einmal am Montag. “Ich kann mich nicht in die Sonne stellen und sagen: Ich bin der Beste und die anderen sind Schuld. Ich bin derjenige, der vorne steht. Ich muss das aushalten, das ist mein Job.”
Das Selbstverständnis ist abhanden gekommen
Darüber hinaus hatte der 51-Jährige durchblicken lassen, dass seine Spieler nach nur zwei Siegen aus den letzten 15 Spielern ins Grübeln kommen würden. Das Selbstvertrauen, das ist inzwischen sichtbar, ist der Mannschaft durch die Negativ-Serie in den vergangenen Wochen abhanden gekommen. War insbesondere im ersten Jahr unter Baumgart noch vieles von selbst gelaufen, muss sich der FC mittlerweile jedes Erfolgserlebnis hart erarbeiten.
Damit haben die Geißböcke aktuell zu kämpfen. Das beste Beispiel für die Verunsicherung: Nach dem ersten Gegentor in Dortmund kassierten die Kölner direkt das zweite und nach dem fünften unmittelbar im Anschluss den sechsten Gegentreffer. “Es ist klar, dass das etwas mit den Jungs macht. Wir reden schließlich von Menschen”, sagte Baumgart, der den Glauben an die Stärke seiner Mannschaft den Spielern nun wieder transportieren will. Dabei brauche es vor allem Klarheit. “Die Lösungen aufzuzeigen ist jetzt Trainerarbeit.”
In der Länderspielpause haben die Geißböcke nun die Zeit, jeden Stein umzudrehen und Lösungen zu entwickeln. “Wir hinterfragen uns nach jedem Spiel. Wenn du das nicht tust, bleibst du stehen”, sagte Baumgart. Und Stillstand bedeutet vor allem in der Bundesliga in den meisten Fällen auch Rückschritt. Der FC jedoch muss wieder den Vorwärtsgang einlegen und sich vielleicht nach einer alternativen Route umgucken.
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