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Chabot ja, Castrop nein? Diese Spieler darf der FC verpflichten

Der 1. FC Köln dürfte den Vertrag mit Ellyes Skhiri verlängern. Die Zukunft von Jens Castrop und Marvin Obuz ist jedoch unklar. (Foto: Bopp)
Der 1. FC Köln dürfte den Vertrag mit Ellyes Skhiri verlängern. Die Zukunft von Jens Castrop und Marvin Obuz ist jedoch unklar. (Foto: Bopp)

Auch welche Spieler darf der 1. FC Köln trotz der Transfer-Sperre noch hoffen? Klar ist: Die auslaufenden Verträge darf der FC verlängern. Auch die Leihspieler dürfen zurückkehren – zumindest fast alle. Und sogar Jeff Chabot könnte bei den Geißböcken bleiben.

Viele Folgen des FIFA-Urteils sind nicht eindeutig, eine hingegen schon: Der 1. FC Köln darf mit Spielern, deren Verträge eigentlich am 30. Juni 2023 auslaufen, verlängern. Ausschlaggebend dafür ist die Tatsache, dass diese aktuell bereits im Transfer-Online-Registrierungssystem (TOR) als FC-Spieler geführt werden.

Entsprechend wären Spieler, deren Verträge verlängert würden, keine “neuen Spieler”. Dem FC ist es laut FIFA-Urteil lediglich untersagt, “neue Spieler”, die aktuell nicht registriert sind, zu melden. Damit könnte der FC zumindest in der Theorie fünf Profi-Spieler, die nach heutigem Stand in der kommenden Saison nicht mehr bei den Geißböcken unter Vertrag stehen, weiter an sich binden.

Bleibt Schindler jetzt doch?

Angesichts der möglichen Transfer-Sperre werden die Kölner daher die Situation von Kingsley Schindler noch einmal neu bewerten müssen. Eigentlich hatte der Rechtsverteidiger keinen neuen Vertrag mehr bekommen sollen. Sollte das FIFA-Urteil Bestand haben, dürfte sich diese Überlegung noch einmal verändern.

In drei anderen Fällen müsste der FC auf ein Umdenken des Spielers hoffen: Mit Ellyes Skhiri und Jonas Hector würden die Verantwortlichen bekanntlich nur zu gerne verlängern. Bei Timo Horn war es bislang eine Frage der Finanzen. Der Tunesier verfolgt andere Karriere-Pläne, Hector liebäugelt mit einem Karriereende, Horn will eigentlich nicht mehr die Nummer zwei sein.

Deswegen dürfte Chabot beim FC bleiben

Und dann wäre da noch Jeff Chabot. Der Leihvertrag mit Sampdoria Genua endet am 30. Juni. Der Innenverteidiger besitzt in Italien noch einen Vertrag bis 2024. Doch Paragraf 25 Absatz 3 des FIFA-Transferreglements lässt vier Ausnahmen zur Registrierung von Spielern zu, selbst wenn der bestrafte Verein eigentlich keine neuen Spieler registrieren darf: Unter Punkt c) wird die “definitive Verpflichtung eines Berufsspielers” gestattet, “der für den Verein direkt vor der Verhängung des Registrierungsverbots vorübergehend registriert wurde”.

Das trifft auf Chabot zu. Dafür jedoch müsste der FC sich mit Sampdoria auf einen Transfer einigen. Keller erklärte am Donnerstag am Geißbockheim, dass Köln den Innenverteidiger auch unabhängig vom FIFA-Urteil gerne weiterverpflichtet hätte. Gut möglich also, dass der FC versuchen wird eine Einigung mit Genua zu erzielen – die FIFA-Regularien ließen den Deal in jedem Fall zu.

Welche Leihspieler wären spielberechtigt?

Die zweite Ausnahme betrifft Spieler, die bislang bereits beim FC als Amateurspieler registriert waren. Sie dürften die Geißböcke zu Profis machen. Die dritte Option spielt keine Rolle – nämlich die Verlängerung bereits bestehender Leihspieler. Da Chabot der einzige geliehene Spieler ist, wegen seines bis 2024 laufenden Vertrags aber nicht noch einmal geliehen werden könnte, fällt diese Möglichkeit weg.

Die vierte und letzte Option betrifft jene Spieler, die aktuell vom FC an andere Klubs ausgeliehen sind. Die FIFA gestattet die “Rückkehr nach Leihgabe eines Berufsspielers, sofern die Leihvereinbarung von selbst abgelaufen ist”. Weil Jonas Urbig bis 2024 an Jahn Regensburg ausgeliehen ist, kann der Torhüter nicht schon im Sommer 2023 wieder zu den Geißböcken zurückkehren.

Anders sieht das bei Ondrej Duda, Marvin Obuz, Meiko Sponsel, Jens Castrop und Noah Katterbach aus. Das Quintett ist bis zum Saisonende an andere Vereine verliehen. Die Leihvereinbarung würde also “von selbst ablaufen”. Das große Aber: Sollten die Leih-Klubs von Katterbach, Castrop und Duda Gebrauch von ihren jeweiligen Kauf-Klauseln machen, hätte der FC wohl keine Handhabe. Denn dann würden die Leihvereinbarungen nicht mehr “von selbst ablaufen”.

Wie verfährt der FC bei Castrop?

Besonders bitter wäre dies bei Castrop, der sich in Nürnberg stark entwickelt hat und als polyvalenter Spieler in einem vermeintlichen Rumpfkader ohne Neuzugänge beim FC seinen Platz finden würde. Doch für den Fall, dass der 1. FC Nürnberg die Kaufoption zieht, könnten die Geißböcke zwar die vereinbarte Rückkaufoption aktivieren – den 19-Jährigen aber nicht registrieren.

Bei Obuz und Sponsel ist derweil nicht klar, ob Holstein und RW Essen über Klauseln verfügen. Beide Talente könnten nach der Saison zurückkehren. Da sie sich bei ihren Leihklubs aber bislang nicht durchgesetzt haben, wäre zu bezweifeln, ob sie in der kommenden Saison eine sportliche Hilfe für die Geißböcke darstellen würden.

Duda-Rückkehr von Bedeutung

Während Jeff Chabot also doch beim 1. FC Köln bleiben könnte, könnte dem FC der Verbleib der beiden Eigengewächse Noah Katterbach und Jens Castrop durch die Lappen gehen. Im Fall eines Transfer-Verbots wäre zudem die Rückkehr von Ondrej Duda von Bedeutung, schließlich fällt Mark Uth weiter auf unbestimmte Zeit aus. Und obwohl sich der Slowake in anderthalb Jahren unter Steffen Baumgart nicht ins Spielsystem des FC-Trainers einfinden konnte: Als Zehner wäre der Offensivspieler unter den komplexen Bedingungen beim FC plötzlich wieder gefragt. Wie schnell sich das Blatt doch wenden kann.

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