Die Kölner Spieler bejubeln den Ausgleich durch Dejan Ljubicic. (Foto: Bucco)

Die Kölner Spieler bejubeln den Ausgleich durch Dejan Ljubicic. (Foto: Bucco)

Nach sechs Monaten: Der FC zeigt wieder Comeback-Qualitäten

Gegen die drittstärkste Rückrundenmannschaft war der 1. FC Köln das bessere Team. Der FC verschlief zwar die Anfangsphase gegen Mainz 05, war aber dann deutlich stärker. Erstmals seit Oktober konnte das Team von Steffen Baumgart wieder nach Rückstand punkten. Die Lehren des Spiels.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Josef Diller

Geschichte des Spiels

Erst fehlte er lange verletzt, dann lief er nach seinem Comeback wochenlang seiner Form hinterher. Schon in Augsburg belebte Dejan Ljubicic nach seiner Einwechslung das Kölner Offensivspiel, bereitete Linton Mainas Tor zum 3:1 mustergültig vor. Gegen Mainz ersetzte er den gelbgesperrten Ellyes Skhiri auf der Sechs fast Eins-zu-Eins: Der Österreicher lief mit 12,47 Kilometern am meisten von allen Spielern auf dem Platz und stand Skhiri auch in Sachen Toreschießen in nichts nach. Mit seinem Ausgleichstreffer brachte er nicht nur den FC zurück ins Spiel, sondern belohnte sich selbst für seine aufsteigende Form. Um ein Haar hätte er kurz vor dem Ende sogar noch das Siegtor erzielt.

Moment des Tages

In der 70. Minute machte Linton Maina im Grunde alles richtig. Kölns Flügelspieler luchste dem in dieser Szene schläfrigen Edimilson Fernandes, der letzter Mann war, den Ball ab und lief alleine auf Robin Zentner zu. Auf dem Weg zum Tor nahm der 23-Jährige dann aber den einen Kontakt zu viel, überlegte eine Millisekunde zu lang. So legte Maina den Ball flach am linken Pfosten vorbei, statt das 2:1 für den FC zu machen. Bitter, denn nach seinem Treffer in Augsburg hätte er zum zweiten Mal in Folge einen Sieg für den FC herausschießen können.

Pfiff des Spiels

In der Nachspielzeit hätte sich den Geißböcken eine gute Kontermöglichkeit geboten, doch Dominik Kohr zog das taktische Foul gegen Jan Thielmann. Der Kölner war darüber alles andere als erfreut und schubste seinen Gegenspieler weg. Am Ende gab es Gelb für die beiden Streithähne. Das machte wiederum Steffen Baumgart auf der Trainerbank rasend. Kölns Trainer sah für seine lautstarken Beschwerden ebenfalls Gelb – seine dritte in der laufenden Spielzeit, womit nur noch eine zur Sperre fehlt.

Statistik des Spiels

13 Punkte (drei Siege und vier Remis) hat der FC in dieser Spielzeit bereits nach Rückstand geholt und damit so viele wie kein anderes Team in der Bundesliga. Das zeugt auf der einen Seite von der richtigen Moral, sich nach Rückschlägen immer wieder zurückzukämpfen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der FC in 17 von 28 Ligaspielen einem Rückstand hinterherlief. Auffällig: Vor allem in der ersten Saisonhälfte zeigte das Team von Steffen Baumgart seine Comeback-Qualitäten. Nun gelang erstmals seit dem 3:2 gegen Augsburg am 10. Spieltag wieder ein Punktgewinn nach Rückstand.

Zitat des Tages

“Wenn der Foulende eine Rudelbildung provoziert und beide Spieler dafür bestraft werden, geht mir das einfach auf die Eier” (Steffen Baumgart)

Erkenntnis des Spiels

Angesichts des Chancenübergewichts der Geißböcke sprach Christian Keller nach dem Schlusspfiff von zwei verlorenen Punkten. Dass gegen Mainz mehr möglich war, steht außer Frage und wird allein durch den Blick auf die Chancen von Maina und Ljubicic belegt. Aber: Auch Mainz hätte mit einem Lucky Punch am Ende noch den Dreier eintüten können. So bleibt festzuhalten: Der FC konnte den Abstand von acht Zählern auf Relegationsrang 16 wahren, blieb dazu im dritten Spiel in Folge ohne Niederlage. Auch die Leistung hat erneut gestimmt. Gegen die seit nun neun Spielen ungeschlagenen Mainzer war der FC über weite Strecken die bessere Mannschaft.

Ausblick

Schon am kommenden Wochenende haben die Kölner die Chance, den nächsten Step in Richtung Klassenverbleib zu machen. Am Samstag gastiert der FC bei der wiedererstarkten TSG Hoffenheim, die nur noch drei Zähler hinter dem FC liegt. Die Kraichgauer haben nach zuvor 14 Partien ohne Sieg zuletzt drei Mal gewonnen – am 28. Spieltag holte die TSG ein achtbares 1:1 beim FC Bayern. Ein Duell zweier formstarker Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen – das gibt es auch nicht alle Tage. Sollte der FC dort etwas mitnehmen, sieht es immer besser aus mit einem weiteren Jahr in der Fußball-Bundesliga.

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