Denis Huseinbasic erlebt eine sagenhafte Entwicklung beim 1. FC Köln. Zuletzt jedoch kam er maximal als Joker ins Spiel. Das liegt auch an seiner Flexibilität, die Fluch und Segen zugleich ist.
Hätte jemand vor der Saison zu Denis Huseinbasic gesagt: ‘Hey, du wirst nach 28 Bundesliga-Spieltagen sieben Mal in der Startelf gestanden, drei Tore erzielt und eine Vorlage geleistet haben und zudem U21-Nationalspieler sein!’ Der 21-Jährige hätte es wohl nicht einmal geglaubt.
Ein Dreivierteljahr später wird gefragt: Warum wurde Denis Huseinbasic in den vergangenen sechs Bundesliga-Spielen nur vier Mal eingewechselt? So schnell hat sich der Kosmos um den Mittelfeldspieler gedreht, der seinen Marktwert in derselben Zeit von 50.000 Euro auf fünf Millionen Euro katapultiert hat.
Der nicht immer Einverstandene
Eigentlich stellt sich also gar nicht die Frage, ob Huseinbasic in einem Tief steckt. Der Youngster macht die normale Entwicklung eines Spielers durch, der vor dem Sommer 2022 maximal Regionalliga gespielt hat. Beim 1. FC Köln gehört er fest zum Kader, seit dem fünften Spieltag hat er nie im Aufgebot gefehlt (nur ein Spiel verpasste er krank).
“Er hatte einen raketenhaften Start, ohne dass er Stammspieler war. Er entwickelt sich und macht aus meiner Sicht vieles richtig”, sagte am Dienstag Steffen Baumgart über den Überflieger. “Wir dürfen nicht verkennen, wer auf seinen Positionen spielt. Er nimmt die Situation sehr gut an, ist sehr ehrgeizig. Er ist nicht immer einverstanden mit meiner Entscheidung, das siehst du ihm an. Aber er wird die Entwicklung weitermachen.”
Konkurrenz macht es Huseinbasic schwer
Im Mittelfeld kann Huseinbasic fast alle Positionen spielen. Doch auf der Sechs sind Skhiri und Martel gesetzt, Ljubicic der erste Ersatz. Auf der Zehn fehlen zwar Uth und seit Januar auch Duda, doch Baumgart zog zuletzt Kainz in die Mitte, weitere Optionen sind Ljubicic und Olesen. Auf den Außen ist Maina gesetzt, Ljubicic kann auch dort agieren, ebenso Thielmann.
Aber eben auch Huseinbasic. “Der Junge kommt aus der Regionalliga”, mahnte Baumgart. “Es wäre schön, wenn wir nicht nur eine Sternschnuppe hätten, sondern sein Erfolg auch längerfristig wäre.” Dafür arbeitet der 21-Jährige hart an sich, zeigt keine Allüren ob seines schnellen Aufstiegs. “Ein Star sein liegt Deni nicht.” Das würde weder zum FC noch zum Spieler passen.
Flexibilität versus fester Konkurrenzkampf
Dennoch hoffen viele Fans, aber auch alle Verantwortlichen beim FC, auf eine steile Karriere des Junioren-Nationalspielers. Je nach Ausgang des Verfahrens vor dem CAS und den damit verbundenen Transferaktivitäten dürfte sich Huseinbasics Rolle bei den Geißböcken über den Sommer hinaus ohnehin noch einmal verändern.
Bislang ist Huseinbasics Flexibilität im Mittelfeld Fluch und Segen zugleich. Er spielt, wo er gebraucht wird. Einen festen Platz hat er aber noch nicht. Sofern die Transfer-Sperre tatsächlich bestehen bleiben sollte, würde diese Springer-Rolle wohl auch für 2023/24 gelten – keine schlechte Sache, weil sie weiter viele Einsätze versprechen würde. Sollte der FC jedoch transferieren dürfen, könnte sich durch Abgänge etwas verändern. Huseinbasic – der beim FC fest eingeplant ist – hätte dann die Chance auf eine festere Position im Kader. Und damit auf einen klaren Konkurrenzkampf um seinen Platz in der Startelf.
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