Wohl noch nie strahlten die Fußballerinnen des 1. FC Köln nach einer Niederlage so sehr wie am Sonntag: Der Umzug vom Geißbockheim nach Müngersdorf war ein voller Erfolg – nicht nur wegen des Zuschauer-Rekords. Nun hoffen die Beteiligten auf eine Wiederholung.
“Die Atmosphäre war einmalig”, strahlte Kölns Trainerin Nicole Bender-Rummler nach der Partie auf der Pressekonferenz – und schob mit einem Schmunzeln hinterher: “Daran könnte ich mich gewöhnen.” Die Mittelfeldspielerin Manjou Wilde äußerte sich ähnlich: „Es ist schade, dass es vorbei ist.“
Das Team feierte nach dem Schlusspfiff zunächst mit den Fans in der Südkurve und begab sich anschließend auf eine Ehrenrunde durch das Stadion, um sich bei den Zuschauern für die Unterstützung zu bedanken.
Weitere Spiele bei Klassenerhalt?
Und auch bei den Fans sah man an diesem frühlingshaften April-Sonntag ausschließlich zufriedene Gesichter. Es gab zwar keine Punkte für die Bundesliga-Tabelle, aber dennoch lässt sich festhalten: Der 1. FC Köln hat mit diesem Ausflug ins große Stadion einen vollen Erfolg gelandet.
In den Wehmut, dass dieses Event vorüber ist, mischte sich kurz nach dem Abpfiff bei vielen die Frage, ob es denn eine Wiederholung geben könnte. Nicole Bender-Rummler äußerte darauf angesprochen in ihrer Eigenschaft als Bereichsleiterin Frauen- & Mädchenfußball: “Wir haben da schon mal leise darüber gesprochen, dass es durchaus denkbar ist, das vielleicht einmal pro Saison machen. Man sieht ja heute, wie es angenommen wird.” Damit ein solcher Schritt in der Saison 2023/24 tatsächlich gewagt werden kann, muss natürlich zunächst der Klassenerhalt in der Bundesliga gelingen.
“Gesunde Schritte” im Franz-Kremer-Stadion
Ein Maßstab für die Nachhaltigkeit des vergangenen Sonntags werden die beiden verbleibenden Heimspiele gegen Meppen (14. Mai) und Essen (28. Mai). Bender-Rummler sagte entsprechend: “Wir sollten jetzt zunächst einmal gesunde Schritte machen. Wenn wir es schaffen würden, das Franz-Kremer-Stadion jedes Mal mit über 5000 Menschen zu füllen, dann können wir darüber nachdenken, öfter hier im Stadion zu spielen.”
Bender-Rummler ließ aber durchaus die Hoffnung durchblicken, dass bei vielen Zuschauern, die gegen Frankfurt erstmals ein Spiel der FC-Frauen besuchten, das Interesse geweckt worden sein könnte: “Köln ist eine fußballverrückte Stadt. Wir haben Werbung gemacht für den Frauenfußball in ganz Deutschland, das wird auch Kreise nach Europa ziehen.”
Von den Eindrücken und Emotionen, die die Kölnerinnen am Sonntag vor, während und nach der Partie regelrecht aufsaugten, dürfte das Team noch lange zehren. Das bestätigte auch Manjou Wilde hinterher: “Das Spiel wird uns auf jeden Fall für die weitere Saison beflügeln.”
Und wenn am 28. Mai nach dem letzten Saison-Spiel zuhause gegen Essen in einem idealerweise vollbesetzten Franz-Kremer-Stadion der Klassenerhalt gefeiert werden könnte, dann dürfte der Weg zu mindestens einer weiteren Partie in Müngersdorf eingeschlagen sein.
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