Sargis Adamyan hat am Sonntag im Kader des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach gefehlt. Der Grund: die Trainingsleistungen seines Konkurrenten Jan Thielmann. Ein klares Zeichen an Adamyan.
Als Steffen Baumgart am Sonntag in der 78. Minute das zweite Mal wechselte, brachte er zwei frische Kräfte für die Offensive: Denis Huseinbasic kam für Florian Kainz, Jan Thielmann für Linton Maina. So mancher FC-Fan, der die Aussagen des Trainers auf der Pressekonferenz vor dem Derby verfolgt hatte, dürfte sich gewundert haben.
Denn noch am Freitag hatte Baumgart öffentlich ausgeschlossen, dass Thielmann überhaupt im Kader stehen würde. Der FC habe eine Verantwortung gegenüber den lange verletzten Spielern, hatte Baumgart gesagt. Man dürfe nichts riskieren. Stattdessen sollte Sargis Adamyan im Aufgebot stehen und als Joker eine Option gegen den Erzrivalen sein.
Thielmann überflügelt Adamyan im Training
Doch dann nominierte Baumgart am Sonntag doch Thielmann – und strich Adamyan erstmals überhaupt in dieser Saison aus dem Aufgebot. “Rein sportliche Gründe” hieß es vor dem Anpfiff. Baumgart präzisierte hinterher: “Es war keine Entscheidung gegen Sargis, sondern für Jan. Ich hatte mit Jan gesprochen, dass er nicht im Kader sein würde. Dann aber habe ich ihn in den letzten zwei Trainings vor dem Spiel gesehen, wie er sich den Arsch aufgerissen hat.”
So fiel Baumgart die Entscheidung leicht: Thielmann rein, Adamyan raus. “Jan hat schon vor fünf Wochen erzählt, dass er im Derby dabei sein will. Er hat mir die Entscheidung durch seine Trainingsleistungen abgenommen.” Thielmann, das Energiebündel, hatte nach seiner neuerlichen Muskelverletzung im Februar gegen Stuttgart alles dafür getan, um gegen Gladbach zurückzukehren. Er wurde belohnt.
Adamyan erstmals nicht im FC-Kader
Was ein Lob für Thielmann war, war entgegen Baumgarts Worten (“Keine Entscheidung gegen Sargis”) dennoch ein klares Signal an Adamyan. Der 29-Jährige kommt beim FC einfach nicht auf die Beine, findet seine Rolle auf dem Platz nicht, kann sich nicht durchsetzen. Und das, obwohl die Geißböcke seit zwei Monaten an chronischer Tor-Armut leiden. Wer in dieser Zeit als Stürmer aus dem Kader fliegt, sollte sich Gedanken machen.
Es war überhaupt das erste Mal in seiner Zeit beim FC, dass Adamyan – obwohl fit – nicht im Aufgebot stand. Und das in der entscheidenden Phase der Saison. Kein Vertrauensbeweis, sondern vielmehr eine Ohrfeige für den 1,5-Millionen-Mann des vergangenen Sommers. Lieber nahm Baumgart am Sonntag neben Thielmann auch noch Dimitris Limnios mit. Zwei Spieler also, die nach ihren Verletzungen längst noch nicht bei 100 Prozent waren, bekamen den Vorzug vor Adamyan, der voll im Saft stand.
Adamyans Gedanken über die Zukunft
Würde ein normaler Transfersommer für den 1. FC Köln anstehen, wäre diese Nicht-Berücksichtigung auch ein Zeichen an den Spieler, sich über seine Zukunft Gedanken zu machen. Ohne das FIFA-Urteil wäre es zumindest im Rahmen des Möglichen, dass der FC oder Adamyan (Vertrag bis 2026) eine Veränderung . Nun aber muss sich der 29-Jährige schnellstmöglich überlegen, wie er in Köln aus seiner Misere herauskommt. Denn der FC wird einen formverbesserten Adamyan dringend benötigen, sollte die Transfer-Sperre bestehen bleiben.
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