Der 1. FC Köln darf nun doch im Sommer 2023 Spieler verpflichten und registrieren. Nach dem Entscheid des CAS können die Geißböcke nun umsetzen, was sie auf dem Transfermarkt vorbereitet haben. Aber gelingt es auch?
Der 1. FC Köln hat am Ende nur wenige Wochen Zeit verloren. Die Geißböcke können nach der Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (der GEISSBLOG berichtete) nun doch auf dem Transfermarkt zuschlagen. Damit ist die größte Hürde in der Kaderplanung genommen.
Doch was bedeutet die Entscheidung für den FC? Zunächst einmal ist es einfach: “Das bedeutet, dass wir theoretisch Spieler verpflichten können und es praktisch auch tun werden”, sagte Sportchef Christian Keller. “Ich kann zwar nicht sagen, wann der CAS das Berufungsurteil sprechen wird, aber die Ungewissheit ist erst einmal rum. Das ist positiv, aber nur die erste Etappe.”
Darum ist der Stichtag 1. Juli so wichtig
Während im Hintergrund die Anwälte der Geißböcke weiter das Hauptverfahren vorbereiten, wissen die Kölner: Die Sommer-Transferperiode ist gesichert. Der CAS hat am Freitag zwar zahlreiche Termine für mündliche Verhandlungen festlegt – sie reichen bis in den Juli hinein. Allerdings ist ein Termin für den FC noch nicht dabei. Das heißt: Noch ist eine Verhandlung nicht in Sicht – und damit das am 1. Juli öffnende Transferfenster nicht betroffen.
Das ist insofern gut, als dass der FC zwar nun Spieler verpflichten kann, aber erst ab dem 1. Juli registrieren darf. Hätte der CAS noch im Juni zur Hauptverhandlung geladen, hätten die Registrierungen womöglich doch nicht gelingen können. So aber wird bis zum 1. Juli keine Entscheidung herbeigeführt sein – und damit auch keine Transfer-Sperre für den FC für den Sommer 2023.
Mindestens fünf weitere Neuzugänge?
“Am 1. Juli geht das Transferfenster auf, also können wir an diesem Tag Spieler registrieren, auch Leart Paqarada”, bestätigte Keller, der nun endlich wieder konkrete Gespräche mit potentiellen Neuzugängen führen kann. “Wir haben gewisse Sachen vorbereitet und werden nun versuchen zu Abschlüssen zu kommen. Wir können aber noch nicht sagen, wann das sein wird.”
Nach GEISSBLOG-Informationen will der FC aber innerhalb der nächsten zwei Wochen bei mehreren Spielern Nägel mit Köpfen machen. Die Verantwortlichen haben sich für diesen Zeitraum verabredet, um so schnell wie möglich dem Kader für die neue Saison ein klares Gesicht zu geben. Neben Paqarada sollen noch mindestens fünf weitere Neuzugänge kommen: eine neue Nummer zwei im Tor, ein Innenverteidiger, ein Sechser, ein Flügelspieler und ein Angreifer.
“Natürlich hatten wir alle gehofft, dass die Strafe ausgesetzt wird”, freute sich auf Steffen Baumgart über das erste Urteil des CAS. “Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und schon Gespräche geführt. Jetzt können wir sie hoffentlich zu einem guten Abschluss führen.” Der FC-Trainer betonte aber auch, dass die Kaderplanung “nicht leichter wird”. Der Grund: die Abgänge von Jonas Hector und Ellyes Skhiri. “Zwei solch entscheidende Spieler kriegst du nicht ersetzt.”
Der FC will daher gezielt auf Spieler mit etwas mehr Erfahrung setzen. Im vergangenen Sommer hatte Köln vor allem auf junge Entwicklungsspieler gesetzt, unter anderem Eric Martel, Denis Huseinbasic und Steffen Tigges. Nun hat der FC entschieden, solche Entwicklungsspieler aus dem eigenen Nachwuchs hochzuziehen und zu testen. “Mit ihnen haben wir schon mal sechs Entwicklungsspieler”, sagte Baumgart. “Wir schauen nach Spielern, die schon weiter sind.”
Doch der FC-Trainer weiß auch, dass sein Klub finanziell weiter nicht auf Rosen gebettet ist und deshalb wird kreativ werden müssen. “Wir werden an Grenzen stoßen in dem, was wir machen wollen.” Und dennoch machte der 51-Jährige keinen Hehl daraus, wie wichtig das Urteil für die Geißböcke war. “Man sieht mich lächeln, ich sehe sehr positiv in die Zukunft.”
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