Der FC Bayern München hat sich nach seinem Sieg beim 1. FC Köln erst von seiner großen Seite gezeigt. Anschließend jedoch verspielte der Rekordmeister diese Sympathie wieder.
Aus Müngersdorf berichtet Marc L. Merten
Der 1. FC Köln hatte inoffiziell beim FC Bayern angefragt, ob man es sich vorstellen könne. Das Signal war positiv ausgefallen, jedoch abhängig von der Meister-Entscheidung. Als dann die Schale wieder in Münchner Besitz war, schienen die Spieler des Rekordmeisters die Abmachung vergessen zu haben.
Doch dann brachen sie tatsächlich ihre Meisterfeierlichkeiten ab. Fast die gesamte Mannschaft des FC Bayern reihte sich in das Spalier auf dem Rasen ein, das Timo Horn und Jonas Hector feierte. Eine große Geste der Münchner, keinesfalls selbstverständlich. Schon gar nicht, dass sie im Spalier blieben, bis alle Reden gehalten und das FC-Duo geehrt worden war.
Bayern zwischen stilvoll und stillos
Erst danach zogen sich die Münchner zurück, verschwanden in der Kabine und feierten dort den elften Meistertitel in Folge weiter. Später posteten Spieler wie Thomas Müller oder Leon Goretzka noch Fotos mit Jonas Hector, ihrem ehemaligen Kollegen aus der Nationalmannschaft, und verabschiedeten sich vom langjährigen FC-Kapitän. Das hatte Stil.
Später aber machte der FC Bayern diesen positiven Eindruck wieder zunichte. Ein Video aus dem Mannschaftsbus wurde öffentlich. Darin fuhren die Bayern-Stars durch Köln und sangen lautstark, die Hände gegen die Scheiben schlagend: “Cologne, Cologne, die Sch***e vom Dom!”
FC-Fans mit klarer Meinung
Ein Video, das wohl zum Ausdruck bringen sollte, was die Bayern-Stars von den Pfiffen gehalten hatten, die ihnen beim Überreichen der Meisterschale entgegen geschlagen waren. Von den Gesängen aus der Südkurve, die weite Teil der 90 Minuten und auch später noch erklangen: “Erster Deutscher Meister FC Köln”. Und auch von der Fan-Freundschaft zwischen den Geißböcken und Borussia Dortmund.
Der GEISSBLOG meint: In Momenten großer Erfolg oder Misserfolge zeigt sich der wahre Charakter. Wer dem Gegner Respekt zollt, gewinnt mehr als nur den sportlichen Wettbewerb. Christian Keller sagte nach dem so starken FC-Spiel trotz der Niederlage: “Manchmal verlierst du und bist trotzdem ein Gewinner.” Für die Bayern gilt: Manchmal gewinnst du und bist trotzdem ein Verlierer.
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