2013, 2019, 2023 – der 1. FC Köln hat drei nationale Titel in den letzten zehn Jahren gefeiert. Der Nachwuchs der Geißböcke ist das Vorzeigeprodukt des Klubs. Und soll es auch bleiben.
Als die A-Junioren des 1. FC Köln am Sonntagmittag in der Sonne Potsdams tanzten, lachten und den goldenen DFB-Pokal in die Höhe reckten, hielt sich Thomas Kessler im Hintergrund. Der Sportliche Leiter der Profiabteilung freute sich über den ausgelassenen Jubel der Mannschaft, wusste aber auch, wie wichtig dieser Titelgewinn für den gesamten FC war.
Kessler, der schon seit 23 Jahren fast ohne Unterbrechung Teil der FC-Familie ist, gratulierte im Karl-Liebknecht-Stadion seinem NLZ-Leiter Lukas Berg und dem Trainerteam, zog sich dann zurück. Der 37-Jährige hatte über die 120 Minuten des Finales “Werbung für den Juniorenfußball in Deutschland” gesehen, wie er anschließend dem GEISSBLOG sagte. Unausgesprochen blieb, dass es auch Werbung für die Nachwuchsarbeit des 1. FC Köln gewesen war.
Sogar mehr Titel wären möglich gewesen
“Für alle bei uns im NLZ, die nicht immer unter einfachen Bedingungen arbeiten, aber dafür mit sehr viel Herzblut, ist heute ein ganz großer Tag”, sagte Kessler. “Die Glückwünsche aus dem Lizenzbereich gehen an den gesamten Nachwuchs. Das ist ein außergewöhnlich schöner Tag für den 1. FC Köln.”
Nach dem DFB-Pokal-Sieg der U19 im Jahr 2013 und der Deutschen U17-Meisterschaft 2019 war es der dritte Titel im letzten Jahrzehnt, den der FC feiern konnte. Zusätzlich wurde die Deutsche Meisterschaft der U19 in diesem Jahr nur knapp verpasst, und wäre die Saison 2019/20 nicht wegen der Pandemie unterbrochen worden, hätte die U19 (Meister der Staffel West) auch damals um den Meistertitel mitgespielt.
Starke Jahrgänge für U19 und U17
“Die Jungs haben sich für eine tolle Saison belohnt”, lobte Kessler. “Es ist nicht alltäglich beim FC, dass wir Titel gewinnen. Diese Trophäe kommt jetzt nach Köln.” Und soll nicht die letzte Trophäe in den kommenden Jahren bleiben. Schließlich hat der FC auch für 2023/24 wieder starke Nachwuchs-Teams.
Die U19 wird auch im nächsten Jahr wieder ein starkes Team haben – mit Torhüter Alessandro Blazic und Dribbler Etienne Borié, die in dieser Saison noch für die U17 spielberechtigt sind, mit Abwehr-Schrank Julian Pauli sowie Torjäger Jaka Cuber Potocnik, die bislang zum jüngeren U19-Jahrgang gehören. Und auch die U17 wird große Talente als Verstärkung bekommen, denn der Jahrgang der aktuellen U16 gehört dem Vernehmen nach dem Besten, was in Deutschland unterwegs ist.
Alle älteren U19-Feldspieler waren schon bei Baumgart
Klar ist aber auch: Die Titel der letzten Jahre waren vor allem die Konsequenz der guten Nachwuchsarbeit, die sich über die Titel hinaus noch mehr darin auszeichnete, dass Spieler wie Gerhardt, Özcan, Klünter, Jakobs, Katterbach oder Thielmann den Sprung zu den Profis schafften. Dabei hätten es fraglos noch mehr sein können, wenn in den Irrungen und Wirrungen der Jahre 2017 bis 2021 der Fokus noch mehr auf dem NLZ gelegen hätte.
Nun hat der FC-Nachwuchs einmal mehr demonstriert, welches Potential im Unterbau der Geißböcke schlummert – und der Klub demonstriert nicht nur mit der Vertragsverlängerung von Damion Downs, dass man diesen Talenten eine Chance geben will. Alle Feldspieler des älteren U19-Jahrgangs durften in dieser Saison bereits unter Steffen Baumgart mittrainieren. Pläne für die nächste Saison sind bereits gemacht.
Ist eine Umstrukturierung im NLZ überhaupt nötig?
“Die Strahlkraft dieses Titels für unser NLZ ist toll”, freute sich daher auch Lukas Berg über den Triumph in Potsdam. Berg ist erst wenige Monate im Amt, kann nun mit diesem Erfolg die Umstrukturierung des NLZ fortsetzen. Wenngleich Berg auch erkennen dürfte, dass dies eigentlich gar nicht nötig ist. Denn wenn sich eines bewährt hat beim FC in den letzten Jahren, dann ist es die Arbeit im Nachwuchs. Vielmehr muss die Profiabteilung noch mehr daran gelegen sein, von dieser Arbeit zu profitieren.
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