Luca Waldschmidt steht vor einem Transfer zum 1. FC Köln. Der Stürmer würde das Kräfteverhältnis beim FC verändern. Wer die Geißböcke verlassen soll, wer um seinen Platz bangen muss.
Christian Keller hatte eine Verpflichtung angekündigt, einen bekannten Spieler, “dessen Namen man nicht googeln muss”. Dieser schlägt beim 1. FC Köln zunächst nicht auf der Sechs, sondern im Angriff auf. Luca Waldschmidt ist sicher ein solcher Name.
Der 27-Jährige soll zunächst auf Leihbasis kommen, sofern die abschließenden Gespräche in der kommenden Woche von Erfolg gekrönt sein sollten. Inklusive Kaufoption würde der Transfer exakt zu dem passen, was Keller im Interview mit dem GEISSBLOG bereits angekündigt hatte.
So kündigte Keller den Transfer an
“Ich kann der Tatsache viel abgewinnen, wenn man einen Spieler auf Leihbasis bekommen kann, den man sonst eigentlich nicht kriegen würde”, hatte Keller erklärt. “Genau dann, wenn ein Spieler bei seinem Stammklub ins Hintertreffen gerät, aber eigentlich nur noch spielen möchte, und der Stammklub merkt, dass der Spieler seinen Marktwert verliert, wenn er nicht mehr spielt. Also kann ein Klub wie der FC diesen Spieler leihen und im Idealfall noch eine Kaufoption erhalten. Dann kann man nicht viel falsch machen.”
Mit Waldschmidt würde der 1. FC Köln seine Offensive für die neue Saison merklich erhöhen, zumal zudem Benedict Hollerbach kommen soll. Waldschmidt ist mit seinen 1,81 Meter zwar kein Neuner, weshalb ganz vorne Davie Selke und Steffen Tigges (sowie der im Aufbau befindliche Florian Dietz) keinen direkten Konkurrenten erhalten.
Waldschmidt keiner für die Außen
Auch auf den Außenbahnen müssen Jan Thielmann, Linton Maina und Co. den potentiellen Neuzugang nicht fürchten. “Im Zentrum fühle ich mich definitiv wohler und besser aufgehoben”, hatte Waldschmidt erst im April im transfermarkt.de-Interview gesagt. “Auf den Außen sind die Automatismen und Sicherheit nicht so wie da im Zentrum, das macht es etwas komplizierter.”
Der FC dürfte den 27-Jährigen daher genau auf jenen Positionen eingeplant haben, auf denen Keller einen Neuzugang angekündigt hatte: “einen Spieler, der im Idealfall als Zehner und als hängende Spitze spielen kann”. Florian Kainz als Stamm-Zehner der letzten Wochen hat den Vorteil, dass er eigentlich auf den Außen zuhause ist. Mark Uth muss erst einmal wieder fit werden.
Wird Adamyan noch gebraucht?
Damit müssen insbesondere zwei Spieler um ihre Rolle beim FC bangen: Sargis Adamyan und Tim Lemperle. Adamyan kam im vergangenen Sommer für genau diese Rolle zum FC – als variabler Angreifer, der rund um einen Mittelstürmer spielen kann. Doch der 30-Jährige fiel komplett durch, sodass Keller ihn nun im GEISSBLOG-Interview ins Achtung stellte.
“Wir gehen davon aus, dass Sargis zum Trainingsauftakt in einem anderen Zustand hier wieder aufschlägt und sich dann auch anders präsentiert”, sagte Keller knallhart. “Wir haben Sargis klar mitgeteilt, dass er uns helfen könnte, wenn er liefern würde. Er weiß, dass er sehr viel mehr kann und dass er jetzt auch in der Bringschuld ist.”
Deutliche Worte, die auch wegen seines noch Vertrags bis 2026 die Frage aufwirft: Traut der FC Adamyan überhaupt noch einen Sinneswandel zu? Bislang folgte Adamyan zu selten den Vorgaben des Trainerteams und war schließlich außen vor. Zeigt sich der Stürmer nicht einsichtig, könnte sich das Kapitel schneller schließen als erwartet – inklusive Abgang.
Leihe ist Pflicht: Lemperle wird nicht spielen
Anders sieht die Situation bei Tim Lemperle aus. Der 21-Jährige soll im Sommer definitiv abgegeben werden – allerdings nur auf Leihbasis. Und im Gegensatz zu Adamyan spricht Keller positiv über das FC-Talent. “Tim ist ein Rohdiamant, der extrem viel mitbringt, um sich auf Bundesliga-Niveau durchzusetzen. Aber wir müssen ihn jetzt unbedingt zum Spielen bringen.”
Kellers Ansage ist unmissverständlich: “Beim FC wird er das in der neuen Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Jetzt kommt sein drittes Herrenjahr. Wenn er weiterhin nicht spielt, ist er irgendwann aus dem Status des Top-Talents raus.” Heißt im Klartext: Lemperle soll unbedingt verliehen werden. Macht der Spieler mit, wechselt er schon in den nächsten Wochen.
“Tim hat Schritte nach vorne gemacht. Da geht aber noch mehr. Er ist ein cleverer Junge und ich bin wirklich Fan von ihm”, sagte Keller. Doch mit Waldschmidt bekäme der 21-Jährige einen fast identischen Spielertypen vorgesetzt. Keine Chance auf Einsätze, noch weniger als in den letzten Monaten. Wechselt Lemperle nicht, würde er seiner Karriere schaden.
Der GEISSBLOG meint: Luca Waldschmidt würde die Qualität in der Offensive des 1. FC Köln erhöhen. Der FC müsste dann aber zwingend mehrere Spieler im Angriff abgeben. Christian Keller hatte erklärt, er wolle keinen aufgeblähten Kader haben. Doch quantitativ ist kein Mannschaftsteil so zahlreich besetzt wie der Sturm. Lemperle und Adamyan sind neben Florian Dietz die logischsten Kandidaten für einen Transfer.
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