Jacob Christensen versteht noch nicht alles, was Steffen Baumgart beim 1. FC Köln von ihm verlangt. Eines hat der Neuzugang aber schnell gelernt: Die Intensität in Deutschland unterscheidet sich von der in Dänemark.
Dänische Profi-Sportler sind es mitunter gewohnt, sich in den Bergen zu quälen. Der letztjährige Tour de France-Sieger Jonas Vingegaard ist der beste Radfahrer seines Landes, aktuell sogar womöglich weltweit. Schließlich hat der 26-jährige Däne seinem ärgsten Konkurrenten Tadej Pogacar am Dienstag beim Berg-Zeitfahren mal eben über anderthalb Minuten abgenommen.
Ein anderer Däne, der sich aktuell ebenfalls in den Bergen zu quälen weiß, ist Jacob Christensen. Der Neuzugang des 1. FC Köln muss sich nach seinem Wechsel vom FC Nordsjælland zunächst an die höhere körperliche Belastung in der Bundesliga gewöhnen.
Deutsch-Kurs nach dem Trainingslager
Entsprechend sagte der 22-Jährige am Dienstag: “Ich bin sehr müde. Das Training in Deutschland ist sehr hart.” Dabei sei Deutschland das Land, in dem mit der höchsten Intensität im Profi-Bereich Fußball gespielt würde. “Das bekomme ich bereits zu spüren”, erklärte Christensen.
Probleme hat der Neuzugang derweil noch mit der Sprache. Zwar ist das Dänische dem Deutschen nicht unbedingt fern, dennoch kann Christensen längst noch nicht alle Ansagen des Trainerteams sofort verstehen. “Meine Mitspieler und Assistenztrainer helfen mir beim Übersetzen”, berichtete der dänische Junioren-Nationalspieler nach seiner ersten Woche bei seinem neuen Klub.
Nach dem Trainingslager will Christensen dann einen Deutsch-Kurs belegen, um schneller verstehen zu können, was sein neuer Trainer hin und wieder durchaus emotional von der Seite hereinruft. Dennoch hat Christensen bereits ein Gespür dafür, was von ihm verlangt wird. “Bei Steffen Baumgart hilft seine Körpersprache. Bei ihm ist eigentlich schnell klar, was er will”, sagte der junge Däne mit einem Lachen und ergänzte schmunzelnd: “Aber manchmal ist es gut, dass ich noch nicht alles verstehe.”
In den nächsten Wochen bis zum Saisonstart will sich Christensen weiter an physische Spiel des FC gewöhnen. “Ich bin ein intelligenter Spieler, muss aber noch an meiner Intensität arbeiten. Ich mag es den Ball zu haben und das Spiel zu kontrollieren”, beschrieb der gebürtige Kopenhagener seinen Spielstil.
Darum entschied sich Christensen für den FC
Beim 1. FC Köln folgt Jacob Christensen auf der Sechs aktuell auf Ellyes Skhiri – ohne jedoch in dessen Fußstapfen treten zu müssen oder vorerst gar zu können. Dennoch sind die Verantwortlichen davon überzeugt, dass Christensen über das Potential verfügt, langfristig zu einem Bundesliga-Spieler werden zu können. “In den ersten Einheiten hat man gesehen, dass er eine sehr gute Orientierung nach vorne hat und gerade für das Übergangsspiel ein guter Pfeiler werden kann”, lobte Thomas Kessler im Interview mit dem GEISSBLOG.
Christensen selbst hob die positiven Gespräche mit dem Leiter der Lizenzabteilung sowie Trainer Steffen Baumgart und Sportchef Christian Keller hervor. “Ich hatte das Gefühl, sie sind gute Leute, die alles für diesen Club tun. Darüber hinaus habe ich von anderen Spielern gehört, dass Köln einer der größten Clubs mit tollen Fans ist. Das wollte ich unbedingt machen”, erklärte der Sechser seine Entscheidung für den FC.
Als 14. dänischer Spieler beim 1. FC Köln hofft Christensen nun darauf, langfristig zum Stammspieler zum erden. “Dafür muss ich alles geben. Damit fängt alles an. Ich will den Fans zeigen, dass ich um meinen Platz im Team kämpfe.” Und während Jonas Vingegaard im Gelben Trikot der Tour bereits ein Star seines Landes ist, muss Jacob Christensen im rot-weißen Trikot des 1. FC Köln erst noch die nächste Berg-Etappe überstehen.
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