“Uns musst du erstmal schlagen”: So sahen die Laufpläne aus

Der 1. FC Köln hat die ersten zwei Wochen der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison hinter sich. Die Mannschaft hat ordentlich Kondition gebolzt. Nun sollen vermehrt die fußballerischen Elemente in den Vordergrund rücken.

Der 1. FC Köln steigt am Montag wieder ins Training am Geißbockheim ein. Nach einem freien Wochenende in Folge des Trainingslagers beginnt Woche drei der Vorbereitung. Drei Wochen vor dem DFB-Pokal-Spiel in Osnabrück verändern sich nun auch die Trainingsinhalte.

Eigentlich wäre der FC jetzt erst im Trainingslager. In den vergangenen zwei Jahren waren die Geißböcke erst am Ende der zweiten Woche ins Camp gereist, um dort nach den Arbeiten an den Grundlagen mit den fußballerischen Elementen zu beginnen. Aus Termingründen aber war der FC dieses Mal früher nach Maria Alm gereist.

Vor der Vorbereitung: 16 Läufe in 24 Tagen

Dabei hatte die Arbeit an den Grundlagen bereits für die Öffentlichkeit unsichtbar Mitte Juni begonnen. Der FC hatte den Spielern nach dem Ende der Bundesliga-Saison (letzter Spieltag am 27. Mai) zweieinhalb Wochen freigegeben. Ab dem 14. Juni mussten die Spieler dann mit ihren individuellen Laufplänen beginnen.

Sargis Adamyan verriet beim GEISSBLOG, wie diese aussahen. “Insgesamt waren es 16 Läufe (in 24 Tagen), die wir absolvieren mussten, wobei es um die Dauer und nicht um die Distanz ging”, sagte der Stürmer. “Unsere Daten mussten wir über die Uhr an die Athletik-Trainer schicken, die dann sehen konnten, wie viel wir gelaufen sind und bei welcher Herzfrequenz.” Lachend fügte er hinzu: “Bescheißen konnte man da also nicht.”

15 Sekunden lang, 15 Sekunden kurz

Im Trainingslager konnten die Kiebitze dann sehen, welche Spieler die besten Werte aufwiesen und wer noch Rückstand hatte. Wenn Steffen Baumgart mit seinem Musik-Training zur Laufrunde auf dem Platz bat, mussten die Spieler die Längsseite des Platzes in 15 Sekunden absolvieren und konnten dann ebenfalls 15 Sekunden bei der Querseite durchatmen.

Allerdings war dieser Rundkurs für die Spieler unterschiedlich weit – Stangen teilten die Strecke in drei Längen ein: eine kürzere, eine mittlere und eine längere Runde. Die längste Runde wurde von den Spielern mit den besten Laufwerten absolviert. Dazu gehörten Davie Selke, Timo Hübers und Benno Schmitz. Andere wie Rekonvaleszent Mark Uth liefern die innere Bahn.

“Ich würde nicht behaupten, dass wir die fitteste Mannschaft waren, sondern dass wir sehr gut unterwegs waren”, sagte Baumgart am Ende des Trainingslagers mit Blick auf die Laufleistung seiner Mannschaft in der vergangenen Saison. “Das wird unser Spiel bleiben.” Der Grund, so Baumgart, sei einfach: “Sonst langweile ich mich ja. Die Jungs sollen so spielen, wie es mir gefällt.”

Und das bedeutet: intensiv und manchmal etwas wild, dafür immer auf dem Gaspedal. “Das ist nicht immer das taktisch höchste Niveau, aber du bist ja mittlerweile schon ein Taktikfuchs, wenn du zehn Mann am eigenen Strafraum parkst und dann ab und an drei nach vorne schickst für einen Konter”, sagte Baumgart süffisant. “Ich halte es da anders und spiele lieber mit hoher Intensität nach vorne – in dem Risiko, dass wir auch mal den Arsch vollkriegen. Aber wenn ich unsere Mannschaft sehe, sage ich: Uns musst du erst mal schlagen!” Das dürfte die FC-Fans freuen zu hören.