Die U21 des 1. FC Köln ist zum Saisonauftakt gegen Fortuna Köln unter die Räder gekommen. Trainer Evangelos Sbonias sowie Steffen Baumgart haben jedoch nicht nur negative Dinge gesehen. Sorgen macht derweil die Verletzung von Vladislav Fadeev.
Ob sich Jonas Hector seinen Dienstagabend in der Fußball-Rente so vorgestellt hatte? Der ehemalige Kapitän des 1. FC Köln machte sich wie schon wenige Tage zuvor auf den Weg ins Südstadion, um sich dort gemeinsam mit Frau Anika den Regionalliga-Auftakt zwischen Fortuna Köln und der U21 des FC anzugucken.
Schon nach neun Minuten hatten sich die Jung-Geißböcke um Routinier Marco Höger jedoch zwei Gegentore gefangen, nach 25 Minuten stand es 0:3. Die Partie war damit praktisch vorentschieden, auch wenn das Team von Evangelos Sbonias im zweiten Durchgang stabiler wirkte und mit dem 1:3 durch Justin Diehl noch einmal am Comeback schnupperte.
Sbonias überraschte mit Dreierkette
Das blieb jedoch am Ende aus. In der Nachspielzeit traf die Fortuna in Überzahl noch einmal doppelt, der Fehlstart in die neue Saison für die FC-U21 war damit perfekt. “Wir kommen maximal unglücklich in die Saison rein”, resümierte der neue Trainer nach dem erlösenden Abpfiff. Für viele Spieler war es dabei das erste Pflichtspiel im Herrenfußball, weshalb Sbonias seiner jungen Mannschaft diese Fehler zugesteht. “Wir hatten schwere 25 Minuten zu überstehen. Bei so einer jungen Truppe muss man das einkalkulieren.”
Wir haben uns heute eine blutige Nase geholt
Evangelos Sbonias
In der zweiten Halbzeit hatte der FC die Fortuna schließlich besser im Griff und kam offensiv selbst deutlich gefährlicher vor das Tor der Gastgeber. “Für die zweite Hälfte muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir waren am Drücker, haben besser die Räume gefunden und waren im Gegenpressing besser. Über 95 Minuten hat sich die Mannschaft gewehrt und alles gegeben. Wir haben uns heute ein blutige Nase geholt, aber wir können das aufarbeiten und Samstag geht es weiter.”
Überraschend war derweil die Formation, die Sbonias bei seinem ersten Pflichtspiel mit der U21 wählte. Während der Trainer in der Vorbereitung überwiegend mit einer Viererkette agiert hatte, bildeten am Dienstag Elias Bakatukanda, Meiko Sponsel und Stephan Salger eine Dreier-Abwehrreihe.
Das sagt Baumgart zur Auftakt-Niederlage
Da die U21 die letzte Ausbildungsmannschaft vor den Profis ist und das Team von Steffen Baumgart ausschließlich mit Viererkette agiert, war die Entscheidung von Sbonias von außen betrachtet schwer nachzuvollziehen. Auch die Spieler selbst wirkten gerade in der Anfangsphase unsicher in ihren Defensiv-Aufgaben.
Steffen Baumgart hatte mit der Wahl der Ausrichtung jedoch kein Problem. “Es geht nicht um Dreier- oder Viererkette”, sagte der Cheftrainer am Mittwoch und widerlegte eine Annahme: “Es war nie angemacht, dass alle Mannschaften im gleichen System spielen. Ich gebe keinem Trainer vor, in welchem System er spielen soll.”
Sehr wohl geht es dem Trainer aber um die Prinzipien, die er vom Nachwuchs bis zu den Profis in allen Mannschaften sehen will. “Es geht um das Anlaufen, um die Mentalität und darum, mutig zu sein. Wichtig war, dass die Jungs gut zurückgekommen sind und dann das umgesetzt haben, was wir uns vorstellen”, resümierte Baumgart den U21-Auftritt und fühlte mit Sbonias mit: “So ein Spiel willst du als Trainer nicht haben, ist mir aber auch schonmal passiert. Es ist ein Start der missglückt ist, mehr aber auch nicht.”
Fadeev droht erneut langer Ausfall
Große Sorgen gab es nach dem Spiel derweil um Vladislav Fadeev. Der 19-Jährige war in der 74. Minute eingewechselt worden, hatte das Feld eine Viertelstunde später jedoch auf der Trage wieder verlassen müssen. In einem Zweikampf hatte sich der Mittelfeldspieler unglücklich am linken Sprunggelenk verletzt. “Das sieht im ersten Moment gar nicht gut aus”, hatte Sbonias bereits unmittelbar nach Abpfiff gesagt.
Am Mittwochnachmittag gab es auf GEISSBLOG-Nachfrage noch keine offizielle Diagnose, auch die Ausfallzeit ist aktuell noch unklar. Für das Talent jedoch bitter: Schon in der vergangenen Saison war Fadeev aufgrund einer Verletzung lange Zeit ausgefallen und hatte nur sieben Regionalliga-Spiele absolvieren können. Nun der erneute Rückschlag.
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