Erstmals seit Steffen Baumgart beim 1. FC Köln ist, haben die Geißböcke ihr Auftaktspiel verloren. Gegen den VfL Wolfsburg wollen die Kölner nun ihre ersten Zähler einfahren. Der Trainer gibt dabei zu, nicht ganz frei von Anspannung zu sein.
Es ist ein Vorurteil über FC-Fans, das in Fußball-Deutschland dazu gehört wie der Dom zu Köln. Verliert der FC ein Spiel, ist der Abstieg bereits vorprogrammiert. Gewinnen die Geißböcke jedoch, träumen die Fans von der Champions League und der Deutschen Meisterschaft.
Dass die Anhänger ihre Gesänge von Europa und Titeln nach all den Jahren des sportlichen Misserfolgs inzwischen voller Sarkasmus und mit einem großen Augenzwinkern singen, ist dabei egal. Zu unterhaltsam ist das Bild des optimistischen und traumtänzerischen Kölners in der Außendarstellung.
Wann wird der FC wieder Meister? “Im Sommer”
Diesem Spaß hat sich am Donnerstag auch Steffen Baumgart hingegeben. Als der Trainer gefragt wurde, wann der FC denn seine nächste Deutsche Meisterschaft feiern könne – immerhin seien die Kölner vor 60 Jahren Premieren-Meister geworden – antwortete Baumgart: “Im Sommer. Wir rechnen jedes Jahr damit. In Köln rechnen wir immer sehr hoch.”
Damit die – natürlich nicht ganz ernst gemeinte – Titel-Ansage auch in die Tat umgesetzt werden kann, sollte am Samstag gegen den VfL Wolfsburg der erste Sieg der noch jungen Saison eingefahren werden. Ansonsten blüht den Kölnern ein Liga-Fehlstart, der mit Blick auf das Spiel in Frankfurt vor der Länderspielpause den Druck bereits erhöhen würde.
Baumgart angespannter als in den Jahren zuvor
Auch Steffen Baumgart spürt dabei eine gewisse Anspannung, wenn auch eher nicht aufgrund der Niederlage in Dortmund. “Wer mit mir die zwei Jahre gearbeitet hat, hat schon gemerkt, dass ich dieses Jahr ein bisschen mehr angespannt war. Nicht, weil etwas nicht funktioniert hat. Aber ich merke einfach die Anspannung bei mir”, gab der Trainer offen zu.
Ob es das schwere Auftaktprogramm war, das Baumgart hat Anspannung verspüren lassen? Genauer ausgeführt hat der Trainer seine Gefühle nicht. Der nächste Gegner könnte jedoch damit zu tun haben: “Es ist eine gewissen Anspannung da, weil wir wissen, was für eine Qualität auf uns zukommt. Das hat aber nichts mit dem ersten Spiel zu tun.”
Von diesem will der Trainer inzwischen auch nichts mehr hören. Von all dem Lob, das seine Truppe angesichts der Leistung in Dortmund erhalten hat, kann sich der FC schließlich nichts kaufen. “Wir haben am Ende kein Tor geschossen, dafür aber eines kassiert”, sagte Baumgart. “Von daher haben wir uns genug Honig ums Maul geschmiert und sollten uns darauf konzentrieren, was wirklich passiert ist: Wir haben ein Spiel verloren.”
Gegen den VfL Wolfsburg soll die Leistung nun in Tore und vor allem auch in Punkte umgemünzt werden. Keine einfache Aufgabe, immerhin hat Baumgart als FC-Trainer noch kein Heimspiel gegen den VfL gewinnen können (0:1 und 0:2). “Wir müssen die richtigen Antworten haben auf eine Mannschaft, die für mich diese Saison im oberen Tabellen-Drittel landen wird”, ist sich der Trainer genauso sicher wie: “Wir können solche Spiele gewinnen.” Das würde am Ende sicherlich nicht nur dem Punktekonto, sondern auch der Anspannung des Trainers gut tun.
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