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Bosse optimistisch! FC bricht Schweigen im CAS-Verfahren

Sportchef Christian Keller und Vize-Präsident Carsten Wettich am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung. (Foto: Bucco)
Sportchef Christian Keller und Vize-Präsident Carsten Wettich am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln hat sich auf der Mitgliederversammlung erstmals zum laufenden CAS-Verfahren geäußert. Kann der Club die von der FIFA verhängte Transfersperre kippen? So ist der aktuelle Stand im Fall Potocnik.

Der 1. FC Köln bricht sein Schweigen im Kampf gegen die Transfersperre. Eine Woche nach der Anhörung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) haben Sportchef Christian Keller und Vize-Präsident Carsten Wettich erstmals Stellung bezogen. 

Auf der Mitgliederversammlung in der Lanxess-Arena berichtete Wettich über das Berufungsverfahren in Lausanne: “Es war sehr umsichtig und gut strukturiert, die zahlreichen Zeugen wurden gehört. Am Ende sind alle Parteien bei ihren Anträgen geblieben.”

Wettich glaubt an Aufhebung der Transfersperre

Wettich wollte aufgrund des laufenden Verfahrens nicht ins Detail gehen, aber: “Aus unserer Sicht haben unsere Zeugen bestätigt, dass der Sachverhalt wie von uns vorgetragen richtig ist. Das heißt, sie haben bestätigt, das schriftliche Zusagen Olimpija Ljubljanas an den Spieler Jaka Potocnik nicht eingehalten wurden.”

Die Folge: “Wir sind zuversichtlich, dass unserer Argumentation Gehör geschenkt wird, dass die Kündigung von Jaka als rechtsam erachtet wird und dementsprechend sowohl die Sperre gegen ihn als auch die Transfersperre gegen uns aufgehoben wird.” Wann eine Entscheidung fällt, konnte der Vize-Präsident allerdings nicht vorhersagen. Es könnten Monate vergehen.

Die Vorgeschichte ist bekanntlich kompliziert: Im Januar 2022 hatte Jaka Cuber Potocniks Familie dessen Vertrag bei Olimpija Ljubljana einseitig gekündigt. Verschiedene Versprechungen, darunter Training mit der Profi-Mannschaft, seien nicht eingehalten worden, so die Begründung. Nur einen Tag nach der Kündigung hatte der damals 16-Jährige beim 1. FC Köln unterschrieben – weswegen der slowenische Klub dem Bundesligisten Anstiftung zum Vertragsbruch vorwarf.

Potocnik “leidet immens”

Dem FC gelang es im Anschluss nicht, diese Vermutung zu widerlegen, die FIFA belegte die Geißböcke daher im März 2023 entsprechend ihres Reglements mit einer einjährigen Transfersperre. Nachdem die Kölner Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof eingelegt hatten, setzte dieser die Sanktionen im Mai vorübergehend aus. Laut Sportchef Keller war dieser Zwischenerfolg “ein Novum”. Die Aufhebung hat Bestand, bis der CAS ein Urteil fällt.

Was Keller am Mittwochabend besonders wichtig war: “Für Jaka ist es eine immense Belastung. Der Junge kann gar nichts dafür, was hier passiert ist. Er leidet immens darunter.” Potocnik bestreitet aktuell sein zweites U19-Jahr.

Aufgrund der Ungewissheit hinsichtlich der nicht feststehenden CAS-Entscheidung plane der FC zweigleisig. “Um alle Eventualitäten abzudecken, denken wir in allen Szenarien”, erklärte Keller. Die Scouting-Arbeit laufe natürlich ganz normal weiter. In der Hoffnung auf das Wunschszenario: eine Aufhebung der Transfersperre.

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