Steffen Baumgart ist mit dem FC aus dem Pokal ausgeschieden. (Foto: Imago/Revierfoto)

Steffen Baumgart ist mit dem FC aus dem Pokal ausgeschieden. (Foto: Imago/Revierfoto)

Der FC wacht zu spät auf: Pokal-Aus auf dem Betze!

Der 1. FC Köln kassiert den nächsten Tiefschlag und rutscht weiter in die Krise. Durch eine 2:3 (0:1)-Niederlage bei Zweitligist 1. FC Kaiserslautern ist der Bundesligist am Dienstagabend aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.

Aus Kaiserslautern berichten Marc L. Merten und Martin Zenge

Das war nicht die erhoffte Reaktion auf das 0:6-Debakel in Leipzig, sondern der nächste bittere Rückschlag. Der 1. FC Köln ist beim angekündigten Pokal-Fight in Kaiserslautern viel zu spät aufgewacht. Nach einem 0:3-Rückstand sorgten die Joker Jan Thielmann und Mark Uth zwar noch mal für Hoffnung. Doch am Ende siegte der Underdog – und das bei zwei Roten Karten für die Geißböcke sowie einem nicht gegebenen Elfmeter in der Nachspielzeit.

Tore

19. Minute: Nachdem Hübers in den Anfangsminuten einen Pacarada-Eckball knapp über das Tor geköpft und damit die FC-Führung verpasst hatte, schlugen die von mehr als 40.000 Fans angepeitschten Roten Teufel zu. Ein starker Tiefenpass von Ritter landete bei Richmond Tachie, der von links ins Zentrum zog und aus knapp 20 Metern sein Glück probierte. Hübers fälschte den Schuss des Lautern-Stürmers unhaltbar ab, der Ball flog über Schwäbe hinweg ins Tor – zum 0:1 aus Kölner Sicht.

47. Minute: Trotz 70 Prozent Ballbesitz fanden harmlose Geißböcke keine Antwort auf den Rückstand. Kaiserslauterns Defensivreihe um Nikola Soldo hatte keine Probleme mit dem vermeintlichen Favoriten. Im Gegenteil: Direkt nach Wiederanpfiff war dank Seitenverlagerung von Ritter plötzlich Kenny Prince Redondo links frei durch, drang in den Strafraum ein und schob den Ball ins lange Eck. Das 0:2.

65. Minute: Es kam noch schlimmer. Nach einem Hübers-Foul legte der überragende Marlon Ritter selbst das 0:3 nach. Einen Freistoß aus 17 Metern setzte der Ex-Paderborner ins Torwarteck – da sah Schwäbe nicht gut aus.

71. Minute: Der FC kämpfte sich noch mal ins Spiel. Comebacker Jan Thielmann war gerade zwei Minuten auf dem Feld, da brachte er die Hoffnung zurück. Er verlängerte einen Freistoß von Kainz per Fußspitze zum 1:3 ins Tor.

81. Minute: Und noch ein weiterer Joker schlug zu – Mark Uth, per Kopf nach Flanke von Schmitz. Ein starker Kopfball des Porzers zum 2:3, nachdem Schmitz bis zur Grundlinie durchgedrungen war.

Doppel-Rot und Elfmeter

Doppel-Rot: Der FC musste die Schlussminuten in Unterzahl bestreiten, da Florian Kainz einen Konter per harter Grätsche unterband. Schiedsrichter Sven Jablonski entschied auf glatt Rot (84.). Eine harte Entscheidung. Kurz zuvor hatte sich Eric Martel – bereits ausgewechselt (!) – auf der Bank über eine Entscheidung Jablonskis geärgert und Gelb-Rot kassiert (nachdem er bereits während des Spiels Gelb gesehen hatte).

Nachspielzeit: In der Nachspielzeit hätte der FC einen Elfmeter bekommen müssen. Keeper Krahl ließ einen Ball prallen, Tigges stellte sich dazwischen und wurde vom Torhüter umgerissen. Jablonksi verweigerte den Geißböcken den eigentlich fälligen Strafstoß.

Personal

So spielte der FC: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Pacarada – Martel (78. Huseinbasic), Ljubicic (57. Uth) – Maina (69. Thielmann), Waldschmidt, Kainz – Selke (69. Tigges)

Zur Aufstellung: Steffen Baumgart überraschte mit seiner Aufstellung – indem er nach der Klatsche in Leipzig nur einen einzigen Wechsel vornahm. Das hatte auf der Pressekonferenz am Vortrag noch anders geklungen. Nur Benno Schmitz rückte für den erkrankten Rasmus Carstensen in die Startelf. Baumgart wollte seine Aufstellung aber nicht als Wiedergutmachungs-Chance für die Leipzig-Elf verstanden wissen, erklärte stattdessen:  “Das ist für dieses Spiel die beste Mannschaft. Ich mache so einen Eiertanz mit ‘noch mal eine Chance geben’ nicht mit.”

Fazit

Auf einen Tiefpunkt folgt der nächste, die FC-Krise verschärft sich immer mehr. Nach der Blamage in Leipzig hatte Baumgart – so deutlich es nur möglich war – klargemacht, dass es nicht so weitergehen könne. Seine Spieler waren offenbar schwerhörig. Anders ließen sich die ersten 70 Minuten auf dem Betzenberg nicht erklären. Da half auch das Erwachen in der Schlussphase nicht mehr. So hatte der FC das Weiterkommen nicht verdient.

So lief das Spiel

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