Jonas Hector (r.) sah die FC-Niederlage gegen den VfB Stuttgart an der Seite von Mark Uth. (Foto: Bucco)

Jonas Hector (r.) sah die FC-Niederlage gegen den VfB Stuttgart an der Seite von Mark Uth. (Foto: Bucco)

Kein Comeback-Gedanke: Das sagt Hector über die FC-Krise

Podcast-Premiere für Jonas Hector. In der ersten Folge des Formats „Schlag und fertig“ hat der ehemalige Kapitän des 1. FC Köln mit ZDF-Satiriker Fabian Köster über Themen aus Sport und Politik gesprochen – darunter auch die Krise seines Ex-Clubs.

Auf das Karriereende folgt ein Debüt: Jonas Hector ist ab sofort wieder wöchentlich im Einsatz – zum Leidwesen des 1. FC Köln nicht als Fußballer, sondern am Mikrofon. Am Mittwoch erschien die erste Folge des Podcasts „Schlag und fertig“, den der 33-Jährige gemeinsam mit ZDF-Komiker Fabian Köster moderiert.

Bei der Premiere stellt der langjährige FC-Kapitän direkt zu Beginn klar: „Ich liebäugle nicht mit einem Comeback.“ 46 Minuten lang sprechen Hector und Köster über Sport und Politik, über das Oktoberfest, Golf und auch den Kölner Fehlstart in der Bundesliga.

So erlebt Hector die Spiele des 1. FC Köln

Die Geißböcke warten noch auf ihren ersten Sieg ohne Hector. FC-Fan Köster fragt provokativ: „Freust du dich schon auf die Spiele gegen Schalke nächste Saison?“ Hector antwortet nach nur einem Kölner Punkt aus sechs Partien: „Ich glaube, dass da mehr drin ist, als jetzt schon den Abstieg zu kommunizieren.“

Er wolle sich zwar „ein bisschen zurückhalten“ mit Kommentaren zum FC, weil er sich „noch zu sehr befangen“ fühle. Doch der frühere Linksverteidiger macht auch keinen Hehl daraus, wie sehr er mit seinem Ex-Club leidet.

“Es ist eine schwierige Phase – und das tut irgendwie weh. Ich weiß, was die Jungs investieren. Dass dabei nichts rumkommt, ist enorm bitter.”

Jonas Hector

„Es ist ein hartes Stück Arbeit“, sagt Hector über den Kampf um den Klassenerhalt, „das wird jetzt jedem bewusst, dass man nicht nur mit Aufwand Punkte holt. Da gehört ein bisschen mehr dazu. Vor allem das Spielglück, wenn man sich die Spiele so anschaut. Es ist eine schwierige Phase – und das tut irgendwie weh. Ich weiß, was die Jungs investieren. Dass dabei nichts rumkommt, ist enorm bitter.“ 

Man könne schon sagen, dass er selbst nun Fan sei. Bei den Heimspielen ist Hector Stammgast – zuletzt in der Loge von Mark Uth. „Es ist nicht mehr so wie früher, wenn man verletzt war. Da war ich sehr angespannt und nervös. Das Gefühl ist ein bisschen weg“, erzählt er: „Aber man ist trotzdem aufgeregt, weil man viele Verbindungen zur Mannschaft hat und dementsprechend mitfiebert. Eine Viertelstunde nach dem Spiel tut es schon noch weh, wenn man die Jungs so sieht.“

Doch Fan Hector bleibt optimistisch: „Jetzt kommen mit dem Nachbarschaftsduell und dem Derby zwei Spiele, die auf jeden Fall den Bock umstoßen können. Wir können gerne ein Phrasenschwein aufstellen.“

Hector genießt die Bundesliga als Fan

Insgesamt mache ihm der Fußballzirkus jetzt, als Ex-Profi, „noch mal viel mehr Spaß“. Hector berichtet: „Wenn wir in den letzten Jahren verloren haben, war ich immer ein bisschen angefressen und hatte keine Lust mehr, Bundesliga zu gucken. Das hat sich gedreht, ich freue mich Samstag auf die Konferenz und wenn ich ins Stadion gehen kann, um FC zu gucken.“ 

Dazu komme nach 13 Jahren bei den Geißböcken „viel Freizeitstress“. Einen Triathlon hat der 43-fache Nationalspieler bereits absolviert, außerdem füllen Padel und Golf, Freunde und Familie seine Wochen. „Es ist ein schönes Gefühl, nicht mehr so sehr fremdbestimmt zu sein“, stellt der Saarländer fest. Mit einer Ausnahme: „Ich musste mich über die letzten Monate auf diesen Podcast vorbereiten.“

“Ich war anfangs nicht so überzeugt”

Es ist durchaus bemerkenswert: Während Hector seine komplette Fußballerkarriere über „auf der Flucht vor Mikrofonen“ war, plaudert er mit Köster nun lockerleicht über Gott und die Welt, Markus Söder und Friedrich Merz.  

„Es ist sehr spannend, dieses Projekt zu starten, mit jemanden aus einem anderen Berufsfeld“, sagt die FC-Legende und gibt zu: „Ich war anfangs nicht so überzeugt. Das hatte nichts mit dir zu tun, sondern mit mir, weil ich ja doch eher ein bisschen öffentlichkeitsscheu bin. Aber ich muss sagen, unsere Produzenten haben uns zusammengebracht und mir viel Mut zugesprochen.“

Dabei handelt es sich um die Jungs von Flutlicht-Film, die in den vergangenen Jahren für FC-TV und damit auch die mittlerweile eingestellte Doku des Clubs zuständig waren. Gemeinsam mit ihnen wollen Hector und Köster zur akustischen „One-Love-Binde“ werden, wie der Komiker sagt. Ab sofort jeden Mittwoch.

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