Sargis Adamyan und der 1. FC Köln – bislang ist diese Ehe ein Missverständnis. Der Armenier kam am Samstag gegen den VfB Stuttgart erstmals in dieser Saison nicht einmal mehr zum Einsatz, obwohl den FC große Offensivprobleme plagen.
Als Steffen Baumgart am Samstag gegen den VfB Stuttgart den letzten Wechsel vornahm, kam mit Max Finkgräfe ein weiterer Youngster für den 1. FC Köln in die Partie. Der FC-Trainer hatte zuvor bereits Damion Downs zu seinem zweiten Profi-Einsatz und seinem Heim-Debüt in Müngersdorf verholfen.
Sargis Adamyan blieb dagegen 90 Minuten auf der Bank. Und das, obwohl Baumgart in diesem Spiel ausschließlich offensiv gewechselt hatte. Erst Luca Waldschmidt für Florian Kainz und Faride Alidou für Steffen Tigges, dann Downs für Denis Huseinbasic und schließlich Finkgräfe für Maina.
Baumgart korrigiert seine Nachwuchs-Aussagen
Adamyan wäre zumindest für drei dieser vier Wechsel in Frage gekommen: als zweite Spitze neben Davie Selke, als weitere Offensivoption anstelle des Sechsers Huseinbasic oder als dribbelstarker Ersatz für Maina. Doch Baumgart vertraute anderen, vornehmlich den beiden FC-Eigengewächsen Downs und Finkgräfe.
Dies ist freilich ein Lob für die Kölner Nachwuchsarbeit und nach den unglücklichen Worten des Trainers unter der Woche (“Jetzt müssen die ran, die wirklich die Erfahrung haben” und “Wir sollten nicht die kleinsten Strohhalme greifen, sondern die, die ein bisschen dicker sind”) auch ein “Mea Culpa” an das Kölner NLZ. Doch es war eben auch ein Signal an Adamyan.
Adamyan spielt trotz Erfahrung keine Rolle
Der 30-Jährige war in den Vorwochen immer kürzer zum Einsatz gekommen. Zunächst noch als Selke-Ersatz, als dieser verletzt war, dann nur noch als Joker in der Schlussviertelstunde. Gegen Stuttgart gar nicht mehr. Ein klares Zeichen, dass Adamyan gerade nicht mehr gefragt ist, obwohl Baumgart ja eigentlich diejenigen bringen wollte, “die wirklich die Erfahrung haben”. Adamyan hätte sie, kann sie aber nicht auf den Platz bringen.
Sportchef Christian Keller wollte sich am Samstag auf GEISSBLOG-Nachfrage nicht zu Adamyan äußern. “Ich würde gerne nicht über Spieler sprechen, die gerade nicht zum Einsatz kommen”, sagte Keller. “Damit eine ordentliche Leistung auf den Platz kommen kann, und das war es heute in meinen Augen, muss die ganze Mannschaft unter der Woche ordentlich trainieren. Und da gehört auch Sargis dazu.”
Was macht Adamyans Konkurrenz?
Als Sparringspartner im Training war Adamyan aber fraglos nicht für 1,5 Mio. Euro aus Hoffenheim zum FC gewechselt. Und so bleibt die Frage, ob der Stürmer überhaupt noch einmal die Kurve bekommt in Köln. Denn klar ist auch: Dass Alidou nun als zweite Spitze ausprobiert wurde, dass Maina nach verpasster Vorbereitung von Baumgart für seine gute Entwicklung gelobt wurde, dass Jan Thielmann vor der Rückkehr ins Mannschaftstraining steht und dass Waldschmidt sich schrittweise an den Baumgart-Fußball gewöhnt, erhöht Adamyans Einsatzchancen nicht gerade. Und dann wäre da noch Mark Uth, den der FC gerne im November wieder auf dem Platz sehen würde. Für Adamyan würde da wohl kaum Platz bleiben.
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