Der 1. FC Köln will den Schwung aus dem Derbysieg am Samstagabend mit nach Leipzig nehmen. Vertraut Steffen Baumgart dabei seiner siegreichen Elf?
Steffen Baumgart war mit dem Auftritt seiner Mannschaft gegen Borussia Mönchengladbach über weite Strecken hochzufrieden. Eigentlich hatte der Trainer überhaupt nicht wechseln und nur Faride Alidou für den ausgepumpten Linton Maina bringen wollen. “Wie die Jungs das gemacht haben, war für mich kein Grund, um zu wechseln”, erklärte Baumgart unter der Woche. Aufgrund der Blessuren von Timo Hübers und Davie Selke musste der Trainer dennoch weitere Änderungen vornehmen.
Entsprechend dürfte Baumgart auch am Samstag in Leipzig keinen Grund sehen, an seiner Startelf etwas zu verändern. Die Abwehr rund um die beiden zentralen Säulen Timo Hübers und Jeff Chabot sind ohnehin gesetzt, Leart Pacarada daneben ebenso. Bliebe einzig die Frage, ob Rasmus Carstensen erneut wie gegen Gladbach den Vorzug vor Benno Schmitz erhält.
Carstensen oder Schmitz?
Der Däne hatte im Derby seinen bislang besten Auftritt im FC-Trikot abgeliefert. Immer wieder schaltete sich die Leihgabe aus Belgien gefährlich in die Offensive mit ein und stellte die Gladbacher Hintermannschaft mit seiner Schnelligkeit vor Probleme – wenngleich nur eine seiner sechs Flanken den Mitspieler fand.
Gleichzeitig hatte der 22-Jährige keinerlei Mühe mit den Gladbacher Angreifern. Carstensen gewann 88 Prozent seiner Defensivduelle. Allerdings stellte die Borussia den FC am vergangenen Sonntag auch nicht vor allzu große Herausforderungen. Gegen RB Leipzig dürfte am Samstag ein gänzlich anderes Kaliber auf den FC warten.
Entsprechend ist davon auszugehen, dass die Geißböcke zunächst etwas abwartender agieren werden als zuletzt in Müngersdorf. Gegen Gladbach hatten die Kölner enorm hoch verteidigt und das eigene Spiel praktisch von der Mittellinie aufgezogen. Gegen den Champions-League-Teilnehmer wäre das wohl ein zu großes Risiko, gehört Leipzig schließlich zu den stärksten Mannschaften im Umschaltspiel.
Möglich also, dass Baumgart daher dem etwas defensiver denkenden Schmitz das Vertrauen schenkt. Will der FC jedoch auf das enorme Tempo der Leipziger Offensive reagieren, wäre Rasmus Carstensen eher im Vorteil.
Zwei Sechser oder zwei Stürmer?
An der Mittelfeld-Achse und dem Angriff dürfte sich personell ebenfalls nichts verändern. Offen ist lediglich, ob Steffen Baumgart mit zwei Sechsern in einem 4-2-3-1-System auflaufen lässt, oder zu einem Sechser und zwei Angreifern zurückkehrt. In der Regel spielt der FC, wie auch am vergangenen Sonntag, gegen eine Dreierkette mit zwei Sechsern und einem Stürmer. Gegen eine Viererkette – wie RB Leipzig sie praktiziert – lässt Baumgart derweil vermehrt mit einem defensiven Mittelfeldspieler agieren.
In diesem Fall könnte Dejan Ljubicic wieder eine Position nach vorne auf die Acht rücken und entweder Linton Maina oder Luca Waldschmidt als zweite Spitze neben Davie Selke auflaufen. “Es wird weiter eine Option sein, dass Kainzi wieder auf die Zehn rückt und Luca als zweite Sturmspitze agiert”, hatte auch Baumgart am Dienstag erklärt.
Nach der besten Saisonleistung könnte Baumgart jedoch auch einfach geneigt sein, seiner Mannschaft, so wie sie im Derby aufgelaufen ist, weiter das Vertrauen zu schenken. Das Rätselraten rund um die Aufstellung zumindest erfreut Baumgart: “Ich werde mir nicht von allen Experten erklären lassen, wie mein Fußball auszusehen hat. Deswegen bin ich froh, dass die Öffentlichkeit diskutiert und ich trotzdem entscheide.”
So könnte der FC spielen: Schwäbe – Carstensen, Hübers, Chabot, Pacarada – Martel, Ljubicic – Maina, Waldschmidt, Kainz – Selke
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