Der 1. FC Köln steckt in dieser Saison bislang nicht nur in einer Punkte-Krise, sondern zeigt auch bedenkliche Leistungs-Defizite. Trotzdem kann sich auch die zweite Reihe nicht in den Vordergrund spielen.
Schon während der Sommer-Vorbereitung hatten Steffen Baumgart und Christian Keller einige Spieler in die Pflicht genommen. Während der Sport-Geschäftsführer von einer großen “Diskrepanz” zwischen den vermeintlichen Startelf-Spielern und den Ersatzleuten sprach, sagte der FC-Trainer, dass einige Profis “keinen Schritt weiter” gekommen seien.
Daran hat sich auch nach mittlerweile sieben Spieltagen nichts geändert. War in den vergangenen beiden Spielzeiten noch das große Kollektiv der Kölner Trumpf, kommen von der Bank bislang kaum entscheidende Impulse für das Kölner Spiel. In der Saison 2021/22 hatte der FC alleine 20 Scorerpunkte durch Joker erzielen können und gehörte damit zu den Spitzenteams der Liga.
Keinerlei Impulse von den Jokern
Eine Saison später wären es immerhin noch zwölf Scorer, die eingewechselte Spieler beisteuern konnten und dem FC-Spiel damit noch einmal eine neue Dynamik verliehen. Lässt man Sargis Adamyans ungewollte Vorarbeit auf Luca Waldschmidt bei dessen Tor gegen den VfL Wolfsburg außer Acht, gelang es in der laufenden Saison derweil noch keinem Spieler, von der Bank aus für einen Torerfolg zu sorgen.
Eine der großen Stärken der vergangenen zwei Jahre, nämlich immer wieder ohne merklichen Qualitätsverlust nachlegen zu können, ist dem FC damit bislang zumindest abhanden gekommen. Freilich ist es als Joker immer einfacher, in ein funktionierendes Konstrukt eingewechselt zu werden. Dennoch kommen von der Bank aktuell praktisch keinerlei Impulse.
Die Verlierer des Fehlstartes
Gleichzeitig müssen die zahlreichen verletzten Spieler (u.a. Uth, Thielmann, Maina) berücksichtigt werden. Dennoch gibt es bereits nach sieben Spieltagen klare Verlierer der Saison. Schließlich haben einige Spieler bislang kaum die Chance erhalten, sich zu zeigen – und das trotz des massiven Fehlstartes in der Bundesliga. Demnach scheint Steffen Baumgart von den Trainingsleistungen einiger Ersatzspieler nicht so überzeugt zu sein, um sie am Wochenende für einige aktuell schwächelnde Spieler in der Startelf einzusetzen.
So haben sich beispielsweise Luca Kilian, Dimitris Limnios und allen voran auch Sargis Adamyan wohl deutlich mehr Spielzeiten versprochen. Während Limnios noch keine einzige Pflichtspielminute in dieser Saison für die Profis auf dem Feld gestanden hat, kommt Kilian aktuell nicht an der bei weitem nicht immer sattelfesten Stamm-Innenverteidigung um Timo Hübers und Jeff Chabot vorbei (hier mehr dazu).
Youngsters vor Sargis Adamyan
Und während Adamyan an den ersten fünf Spieltagen immerhin noch eingewechselt wurde, musste der Armenier in den vergangenen zwei Spielen gänzlich zugucken. Sowohl gegen Stuttgart als auch gegen Leverkusen wurden die beiden Youngsters Max Finkgräfe und Damion Downs dem 30 Jahre alten Stürmer vorgezogen.
Steffen Baumgart vertraut also lieber seinen arrivierten Kräfte. Selbst dann, wenn diese aktuell mehr mit sich selbst zu kämpfen und Probleme haben, ihre Leistungen abzurufen. Klar ist: Für die Wende braucht es nicht nur einzelne Spieler, sondern das gesamte Kollektiv. Auch deshalb ist und bleibt die zweite Reihe weiter gefragt. In der aktuellen Situation womöglich mehr denn je.
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