Marvin Schwäbe bewahrte den FC gegen Bayern vor einer höheren Niederlage, Davie Selke hing in der Luft. (Foto: Bucco)

Marvin Schwäbe bewahrte den FC gegen Bayern vor einer höheren Niederlage, Davie Selke hing in der Luft. (Foto: Bucco)

Einzelkritik: Vier Fünfen gegen Bayern – wessen Rolle ein Rätsel bleibt

Der 1. FC Köln hat gekämpft, letztlich aber chancenlos mit 0:1 (0:1) gegen den FC Bayern München verloren. Während Marvin Schwäbe am Freitagabend mal wieder der beste FC-Profi war, stießen viele seiner Vordermänner gegen den Rekordmeister an ihre Grenzen. Die Noten und Zeugnisse zur achten Saison-Niederlage.

Tor & Abwehr

Marvin Schwäbe

Immer wieder Schwäbe. Die Nummer eins war gegen Bayern erneut der beste Kölner. Sieben Minuten waren gespielt, als Sané völlig frei vor dem FC-Torhüter auftauchte und dieser seine erste Glanztat zeigen musste. Weitere folgten unter anderem gegen Choupo-Moting (22.) und Coman (42.). Es ist eine unglaubliche Leistung Schwäbes, dass der FC gegen Bochum und Bayern nur zwei Gegentreffer kassiert hat – angesichts der vielen zugelassenen Großchancen.
GEISSBLOG-Note: 1,5

Luca Kilian

Der Innenverteidiger hatte vor mehr als einem Jahr, Anfang November 2022, zuletzt in Baumgarts Startelf gestanden. Gegen die Bayern lief Kilian als rechter Part der Dreierkette auf und stabilisierte sich nach wackeligem Beginn. Vor dem 0:1 ließ Choupo-Moting ihn aussteigen, doch nach 28 Minuten störte Kilian Sané noch entscheidend, sodass dieser den Ball am Tor vorbeischob. Er gewann gut zwei Drittel seiner Zweikämpfe, hatte damit die beste Quote in der FC-Abwehr.
GEISSBLOG-Note: 4

Jeff Chabot

Chabot war als zentraler Abwehrmann zunächst in erstaunlich wenige Zweikämpfe verwickelt und vor allem damit beschäftigt, die neue Formation zu dirigieren. Wie alle Kölner lief er in der Anfangsphase nur hinterher, was aber vor allem der Ausrichtung der Mannschaft geschuldet war. Vor Kanes Führungstreffer rettete der Innenverteidiger zunächst noch auf der Linie, in der Schlussphase setzte er dann einen wichtigen Block gegen Sané (77.). Wie so oft galt es festzuhalten: An ihm lag es nicht.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Timo Hübers

Bei Hübers wechselten sich entscheidende Rettungstaten mit groben Patzern ab. Vor dem einschussbereiten Kane rettete er per Grätsche an den Pfosten (6.), Sané ließ er eine Minute später entwischen und alleine auf Schwäbe zulaufen. Bei einer Drei-gegen-eins-Situation der Bayern wiederum fing Hübers, linker Part der Dreierkette, den Ball ab (12.). Vor dem 0:1 stellte er allerdings Coman nicht. In Halbzeit zwei agierte der 27-Jährige (jetzt im Zentrum) solider, ohne Aussetzer.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Leart Pacarada

Der Platz auf der Bank tat Pacarada am Freitagabend wohl besonders weh, da er als linker Schienenspieler neben der Dreierkette womöglich seine offensiven Qualitäten hätte zeigen können. Nach seiner Einwechslung in der 78. Minute trat er einmal im gegnerischen Strafraum in Erscheinung, holte in der Nachspielzeit einen Eckball heraus.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Mittelfeld

Eric Martel

So fleißig Martel auch war, die Löcher in Halbzeit eins waren einfach nicht zu stopfen. Als der FC nach der Pause zurückgezogener agierte, kam er besser in die Zweikämpfe und zeigte dort seine Qualitäten. 80 Prozent gewonnene Duelle bedeuteten die mit Abstand beste Kölner Quote.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Florian Kainz

Auch das Bayern-Spiel lieferte keine Antwort auf die Frage, wie der einstige Top-Scorer Kainz dem FC auf der Sechs weiterhelfen soll – diese Rolle bleibt ein großes Rätsel. Seine Zweikampfstärke (78 Prozent verlorene Duelle) reichte zum wiederholten Male nicht aus. Kainz hat ganz andere Qualitäten, die beispielsweise aufblitzen, als er mit einer zielgenauen Flanke in den Fünfmeterraum die beste Kölner Chance durch Carstensen vorbereitete (31.). Sein Fehlpass in Richtung Maina wiederum leitete das 0:1 ein.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Rasmus Carstensen

Carstensen hatte nicht nur die einzige wirklich gute FC-Möglichkeit, in Halbzeit eins schob er über die rechte Seite auch die wenigen zaghaften Angriffsversuche der Geißböcke an. Im Vergleich zu seinem schwachen Auftritt in Bochum konnte sich der Däne steigern, obwohl er das eine oder andere Mal überlaufen wurde – was gegen die Bayern dazugehört. In Halbzeit zwei bot er auch auf der linken Seite eine solide Leistung.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Dejan Ljubicic

Das Spiel lief komplett an Ljubicic, der eigentlich Kölns Spielmacher sein sollte, vorbei. Baumgart ließ den Österreicher wohl aufgrund seiner Stärke als Anläufer auf der Zehn ran, aber dies verpuffte, die erhofften hohen Ballgewinne blieben aus. Ganz dringend bräuchte der FC die Qualitäten, die Ljubicic in den vergangenen Jahren gezeigt hatte – darunter sein Tempo, seinen Zug zum Tor. Doch der 26-Jährige bleibt auf Formsuche.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Linton Maina

Maina beackerte die linke Seite neben der Dreierkette und war mit der Aufgabe offenbar überfordert. Defensiv fehlte ihm die Widerstandsfähigkeit, offensiv fand er quasi gar nicht statt. In der zweiten Halbzeit ließ Baumgart den Flügelflitzer in einer offensiveren Rolle ran. Dort konnte Maina zumindest ganz sachte andeuten, dass er mit seinem Tempo gefährlich werden kann.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Faride Alidou

Alidou wurde nach 65 Minuten für Ljubicic eingewechselt, hatte aber ebenso wenig Ideen wie der Österreicher. Durch Bayerns Dominanz tauchte er gefühlt häufiger am eigenen Strafraum als am gegnerischen Sechzehner auf.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Luca Waldschmidt

Bis zur 78. Minute war Waldschmidt nur Zuschauer, Baumgart bevorzugte maximales Tempo. Anders als in den letzten Spielen, als die Wolfsburg-Leihgabe reihenweise Chancen ausgelassen hatte, boten sich nun überhaupt keine Gelegenheiten. Obwohl der FC mit Waldschmidts Einwechslung für Kilian auf dem Papier offensiver wurde.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Denis Huseinbasic

Huseinbasic kam ebenfalls nach 78 Minuten, für Kainz. Er verbrachte eine unauffällige Viertelstunde auf dem seifigen Müngersdorfer Rasen.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Angriff

Jan Thielmann

Thielmann stand erstmals in dieser Saison, erstmals nach seiner schweren Knie-Verletzung im Sommer, in der Startelf – und ging bis an seine Grenzen. Eigentlich sollte das Anlaufmonster die Bayern als zweiter Stürmer neben Selke stressen. Doch nach der Pause wechselte Thielmann auf die rechte Seite und war mal wieder ein Vorbild an Einsatz, verteidigte leidenschaftlich gegen Sané.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Davie Selke

Selke hatte zu Beginn noch zwei Ballgewinne, aus denen zwar keine Gefahr entstand, die aber zumindest für etwas Aufregung in Bayerns Hintermannschaft sorgten. Anschließend hing der Stürmer völlig in der Luft, ging mit nur 17 Ballkontakten und ohne Torschuss vom Feld.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Steffen Tigges

Tigges löste Selke nach 65 Minuten ab und schoss genauso oft wie sein Sturmkollege aufs Bayern-Tor – also kein einziges Mal. In seiner Bilanz standen letztlich drei Ballkontakte.
GEISSBLOG-Note: keine Note

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