Marvin Schwäbe im Training am Geißbockheim. (Foto: Bucco)

Marvin Schwäbe im Training am Geißbockheim. (Foto: Bucco)

FC-Retter Schwäbe: Weltmeister-Lob – aber keine EM-Chance?

Marvin Schwäbe hat den 1. FC Köln in Bochum vor einer Klatsche bewahrt und anschließend ein Sonderlob von Lothar Matthäus erhalten. Auf eine Einladung zur Nationalmannschaft wartet der Torhüter aber trotz Kontakt zum DFB vergeblich.

Beim Namen Takuma Asano dürfte der eine oder andere (Ex-)Verantwortliche des Deutschen Fußball-Bundes zusammenzucken. Bei der Winter-WM im vergangenen Jahr hatte der Angreifer des VfL Bochum die japanische Nationalmannschaft zum 2:1-Sieg gegen Deutschland geschossen und damit das Vorrunden-Aus des DFB-Teams eingeleitet.

Anfang September war der 29-Jährige dann bei Japans 4:1-Triumph in Berlin schon wieder gegen die von Hansi Flick betreute Nationalelf erfolgreich – was den Bundestrainer den Job kostete. An Marvin Schwäbe allerdings verzweifelte Asano am Samstagabend.

Lothar Matthäus: “Gehört zu den Besten”

Immer wieder scheiterte der Bochumer an der Nummer eins des 1. FC Köln, allen voran in der 49. Minute im Eins-gegen-eins-Duell. Und nicht nur Asano fand in Schwäbe (GEISSBLOG-Note 1,0) seinen Meister, der Torhüter glänzte mit insgesamt acht Paraden – ohne die der FC bei einem Gegner auf Augenhöhe untergegangen wäre. “Ich freue mich als Torwart, wenn ich der Mannschaft helfen kann. Das war heute mal mehr der Fall”, wusste Schwäbe anschließend um seine Hauptrolle im Ruhrstadion.

Seine Mitspieler mussten sich bei ihm bedanken, Torschütze Davie Selke erklärte stellvertretend: “Wir wissen, was für einen guten Keeper wir haben. Marvin hat wieder seine Qualität gezeigt und ist ein enorm wichtiger Spieler für uns.” Trainer Steffen Baumgart wurde noch deutlicher: “Wir hatten einen sehr, sehr guten Torwart, der uns am Leben gehalten hat.”

Ich würde mich über einen Anruf freuen – aber grundsätzlich geht es erst mal um den 1. FC Köln.

Marvin Schwäbe

Und sogar ein Weltmeister stimmte in die Lobeshymnen mit ein. Sky-Experte Lothar Matthäus, in Bochum vor Ort, sagte: “Mit solchen Spielen gehört er zu den Besten. Er hatte drei, vier Situationen im Eins-gegen-eins, wo er hervorragend reagiert, und spielt auch mit. Das war ein Riesen-Spiel von Schwäbe.”

Dieser hätte sicherlich nichts dagegen, sollte Bundestrainer Julian Nagelsmann sein Riesen-Spiel verfolgt haben. Oder DFB-Torwartcoach Andreas Kronenberg, der bereits im Sommer Kontakt zum Kölner Keeper aufgenommen und ihm gute Leistungen bescheinigt hatte.

Schwäbe jünger als die DFB-Torhüter

Auf eine Einladung zur Nationalmannschaft wartet Schwäbe bisher aber vergebens. In Abwesenheit des lange Zeit verletzten Manuel Neuer nominierte Nagelsmann zuletzt – neben den gesetzten Marc-André ter Stegen (Barcelona) und Kevin Trapp (Frankfurt) – Hoffenheims Oliver Baumann, Fulhams Bernd Leno und nun ganz frisch Leipzigs Janis Blaswich.

Was Schwäbe, neben der fehlenden Nominierung, von den Genannten unterscheidet: Er ist unter 30 und hat noch eine lange Karriere vor sich. Für die Heim-EM im kommenden Sommer scheint er allerdings noch keine Option zu sein – angesichts der Tatsache, dass Nagelsmann, unter dem Schwäbe 2014 mit Hoffenheim deutscher U19-Meister geworden war, bereits fünf andere Torhüter nominiert und Neuer in der Hinterhand hat. In der Regel stehen nur drei Keeper im Turnier-Aufgebot.

Nächste Schwäbe-Gala gegen Bayern?

“Schön wäre es natürlich”, sagte Schwäbe am Samstag bei Sky über eine mögliche DFB-Einladung, “aber wichtig ist erst mal, uns da unten rauszuhauen. Wenn wir das machen mit guter Leistung, würde ich mich über einen Anruf freuen – aber grundsätzlich geht es zunächst mal um den 1. FC Köln.” Der 28-Jährige weiß, dass er sich womöglich gedulden muss.

Wobei nach der Länderspielpause eine Partie auf dem Programm steht, die ausreichend Möglichkeiten für Eigenwerbung bieten sollte. “Wir haben die Bayern vor der Brust, was enorm schwierig wird”, blickte Schwäbe voraus und forderte: “Es gilt, die nächsten zwei Wochen hart zu arbeiten, gut zu trainieren – zu gucken, was wir gut gemacht haben und was weniger gut.” Er selbst macht am besten genauso weiter.

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