Der FC Bayern München ärgert sich nach wie vor über die Ansetzung des Spiels beim 1. FC Köln. Deswegen hat sich der Rekordmeister für eine kurzfristige Anreise in die Domstadt entschieden.
Alphonso Davies kehrt erst am Donnerstag von seiner Länderspielreise aus Kanada zurück. Min-jae Kim reist von seinen Spielen mit Südkorea aus China an. Beide Spieler des FC Bayern haben daher vor dem Duell mit dem 1. FC Köln mit großer Zeitverschiebung und langen Flügen zu kämpfen. “Sie werden unter voller Beobachtung stehen”, sagte Trainer Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem Duell in Köln.
Welche der zahlreichen Münchener Nationalspieler am Freitagabend in der Startelf des Rekordmeisters stehen werden, wollte Tuchel daher noch offen lassen. Jamal Musiala und Matthijs de Ligt fallen dabei sicher in Köln aus, der Einsatz von Raphael Guerreiro entscheidet sich ebenfalls kurzfristig, nachdem der Sommer-Neuzugang des FCB muskulär etwas gespürt hatte.
“Eine Ebene, über die nicht berichtet wird”
“Über die Aufstellung werden wir erst nach Rücksprache mit den Ärzten und unter Berücksichtigung der Blutwerte sowie der subjektiven Einschätzung der Spieler entscheiden”, sagte Tuchel, der sich nach wie vor nicht begeistert über die Ansetzung des Spiels zeigte. “Die Spieler kommen an ihre Grenzen, wenn nicht sogar darüber. Das ist eine Ebene, über die wird nicht berichtet. Aber sie existiert.”
Grund für das Freitagabend-Spiel seien dabei die Fernseh-Rechte und -Verträge. “Die Sender können ihre Mannschaften auswählen. Wir sind zum zweiten Mal freitags auswärts dran. Wenn ich das als Trainer sage, wird das direkt wieder als Entschuldigung angeführt. Das ist es nicht. Für die Mannschaften, die viele Spieler abstellen, ist das eine extrem unglückliche Ansetzung im Sinne des Sports. Wir werden nicht darauf herumreiten, wir müssen uns anpassen.”
Darum reisen die Bayern erst Freitag an
Die Bayern haben sich aufgrund des engen Terminkalenders dabei zu einer ungewöhnlichen Maßnahme entschieden. Erst am Spieltag selbst werden sich die Münchener auf den Weg nach Köln machen. Üblicherweise reisen die Bundesliga-Mannschaften bereits einen Tag vorher an. Auch der FC begibt sich selbst bei kurzen Anreisen innerhalb von NRW meist am Nachmittag zuvor zum nächsten Gegner und dessen Spielstätte.
Doch da der Großteil der Mannschaft nach der zehntägigen Länderspielpause erst am Donnerstag wieder an der Säbener Straße eingetroffen war, entschieden sich die Münchener nun zu der kurzfristigen Anreise. Erst am Freitag wird sich die Bayern-Delegation nach dem obligatorischen Anschwitzen mit dem Privat-Flieger auf den Weg nach Köln machen. “Wir haben uns für eine kurzfristige Anreise entschieden, weil es ein spätes Spiel ist”, sagte Tuchel. “Wir wollen den Spielern damit die Möglichkeit geben, zuhause im Bett zu schlafen und die Familien zu sehen.”
Für den FC Bayern ist dies jedoch nicht unbedingt ein gutes Omen: Zuletzt hatte sich Thomas Tuchel vor dem Pokal-Spiel beim 1. FC Saarbrücken zu einer Anreise am Spieltag selbst entschieden, wenngleich die blamable 1:2-Niederlage beim Drittligisten wohl nicht allein darin begründet liegen dürfte. Jedoch waren die Münchener auch 2021/22 in Gladbach und 2020/21 in Kiel nach einer ähnlich knappen Anreise im Pokal ausgeschieden. Gute Vorzeichen sind dies daher zumindest aus Münchener Sicht nicht. Bemerkenswert zudem an der Spieltags-Pressekonferenz der Bayern: Der 1. FC Köln als Gegner war zu keinem Zeitpunkt ein Thema – weder für die Bayern-Reporter, noch für den Trainer.
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