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Schindler wird zum Helden bei Gisdols Premieren-Sieg

Kingsley Schindler spielt inzwischen in der Türkei. (Foto: Bucco)
Kingsley Schindler spielt inzwischen in der Türkei. (Foto: Bucco)

Kingsley Schindler und Markus Gisdol – diese Verbindung war beim 1. FC Köln alles andere als glücklich. Nun müssen sie in der Türkei wieder zusammenarbeiten – und Schindler schoss am Samstag Samsunspor zum ersten Sieg unter Gisdol.

Kingsley Schindler war fraglos einer der größten Verlierer, als Markus Gisdol im November 2019 den 1. FC Köln übernahm. Der neue Trainer warf Schindler im ersten Spiel bei RB Leipzig noch in die Startelf, doch nach der 1:4-Niederlage war es für den Rechtsaußen auch schon vorbei bei FC.

In den folgenden Monaten wanderte Schindler zwischen Bank und Tribüne, kam in der Rückrunde nur noch zu zwei Kurzeinsätzen. Gisdol sortierte den Neuzugang, der erst im Sommer 2019 aus Kiel zum FC gekommen war, aus. Im folgenden Sommer floh Schindler vor dem FC-Trainer und ließ sich zu Hannover 96 ausleihen. Erst nach seiner Rückkehr 2021, als Gisdol nicht mehr Trainer war, fand er unter Steffen Baumgart wieder Beachtung.

Wichtige FC-Tore – dann der Transfer

Es folgten 55 Pflichtspiele für die Geißböcke mit zwei Toren und sechs Vorlagen. Die Tore waren freilich von größer Wichtigkeit: ein Treffer in der Conference-League-Qualifikation in Fehérvár zum 3:0-Endstand und das Tor zum 1:0-Derbysieg gegen Bayer Leverkusen. Im vergangenen Sommer endete nun der Vertrag, Schindler verließ den FC und schloss sich Samsunspor und er Türkei an.

Ein Club, bei dem Schindler wohl nicht erwartet hätte, noch einmal auf Markus Gisdol zu treffen. Doch der türkische Erstligist geriet zum Saisonstart in eine tiefe Krise und trennte sich als Tabellenletzter von seinem Trainer Hüseyin Eroglu. Es übernahm: Gisdol. Und für Schindler dürfte es eine schlechte Nachricht gewesen sein, nachdem er zu Saisonbeginn noch Stammspieler gewesen war.

Schindlers Traumtor – Gisdol jubelt mit

In der ersten Partie unter Gisdol stand er nicht im Kader. Im zweiten Spiel saß Schindler 90 Minuten auf der Bank. Doch am Samstag änderte sich alles. Schindler wurde in der 73. Minute eingewechselt – beim Stand von 0:1 gegen Hatayspor. Nur vier Minuten später erzielte Samsunspor den Ausgleich, und vor heimischem Publikum wollte die Gisdol-Truppe noch mehr.

Bis in der neunten Minute der Nachspielzeit der Moment des Kingsley Schindler kam: Nach einem Eckball des Gegners konterte Samsunspor. Der Ball gelangte von der linken Seite dank eines Lupfers von Kapitän Moryké Fofana bei Schindler, der rechts in den Strafraum gelaufen war. Der Ex-Kölner nahm den Ball an und schloss mit dem zweiten Kontakt wuchtig ab. Er jagte die Kugel in den Winkel und erzielte den 2:1-Siegtreffer.

Nachholspiel gegen den Tabellenletzten

Danach brachen alle Dämme. Schindler riss sich das Trikot vom Leib und wurde von seinen Mitspielern unter sich begraben. Ebenfalls in der Jubel-Traube mit dabei: Markus Gisdol, der zusammen mit den Spielern von der Ersatzbank zum Torschützen gelaufen war.

Dank des ersten Saisonsieges sprang Samsunspor vom letzten auf den vorletzten Tabellenplatz und hat wieder Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze. Nach zehn Spieltagen hat der Gisdol- und Schindler-Club zwar nur fünf Punkte auf dem Konto (und damit dieselbe Bilanz wie der 1. FC Köln), jedoch am Mittwoch ein Nachholspiel gegen den Tabellenletzten und damit die Chance, den Sieg zu bestätigen. Ob Schindler dann womöglich sogar von Beginn an wird mitwirken dürfen?

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