Steffen Baumgart am Freitagabend in Darmstadt. (Foto: IMAGO / Treese)

Steffen Baumgart am Freitagabend in Darmstadt. (Foto: IMAGO / Treese)

Baumgarts Anpassungen: „Das ist vielleicht nicht so viel Zufall“

Nach der harmlosesten Halbzeit dieser Bundesliga-Saison hat der 1. FC Köln doch noch den ganz wichtigen Auswärtssieg in Darmstadt erobert. Die Pausen-Anpassungen von Steffen Baumgart waren dabei mitentscheidend. Was der Trainer seiner Mannschaft in der Kabine sagte.

Der SV Darmstadt 98 und der 1. FC Köln sorgten am Freitagabend für ein Novum. Keine der beiden Mannschaften brachte in Halbzeit eins auch nur einen einzigen Schuss aufs gegnerische Tor zustande. Das hatte es an den vorherigen zwölf Bundesliga-Spieltagen, in immerhin 108 Partien, noch nicht gegeben.

“Es ist normal, dass es für alle keine einfache Situation ist, wenn beide Mannschaften in dieser Tabellenregion unterwegs sind. Das hat man vor der Pause gemerkt, wir haben viele fahrige Fehlpässe gespielt und es nicht geschafft, die Räume zu bespielen”, fasst Lizenzbereich-Leiter Thomas Kesser die ganz offiziell harmloseste Halbzeit der Saison zusammen.

“Waren nicht nur die personellen Umstellungen”

Steffen Baumgart reagierte – und sorgte, wenn auch auf weiterhin überschaubarem Niveau, für Besserung. Mit Luca Waldschmidt und Max Finkgräfe wechselte er mehr Kreativität und mehr Offensive ein. “Die Jungs, die reingekommen sind, haben es gut gemacht”, lobt Timo Hübers und erklärt gleichzeitig: “Es waren aber nicht nur die personellen Umstellungen.”

Was passierte in der Gäste-Kabine am Böllenfalltor? Hübers berichtet: “Wir haben in der Pause ein, zwei Sachen besprochen – dass wir den Ball ruhiger durch die Reihen laufen lassen müssen, viel die Seite verlagern müssen. Dadurch sind wir besser in die Räume gekommen.” Dominique Heintz ergänzt: “Der Trainer hat gesagt, dass wir mutiger in die Räume spielen sollen, dass wir aufdrehen können und viel Platz haben.”

Schön, dass wir dieses Mal aus dem Standard etwas gemacht haben – sonst hätten wir kein Tor geschossen.

Steffen Baumgart

Für Hübers waren Baumgarts Worte mitentscheidend für den ersehnten zweiten Saisonsieg. “Ein bisschen resultierte das Tor daraus. Wir haben uns vorne festgesetzt, weil wir in die gefährlicheren Räume gekommen sind, haben Standards provoziert. Das ist vielleicht nicht so viel Zufall am Ende”, sagt der Innenverteidiger.

Und dass der FC erstmals seit der 1:2-Niederlage in Bremen (am 23. September) wieder nach einem Eckball traf, war wohl ebenfalls kein Zufall. Davie Selke, der per Grätsche sein viertes Saisontor erzielte, betont: “Wir haben die Standards extrem oft trainiert. Dass wir so das Tor machen, ist geil.”

Baumgart: “Trotzdem brauchen wir 30 Ecken”

Erst vor dem Bayern-Spiel hatte Steffen Baumgart vorgerechnet, dass dem FC “mindestens vier Tore aus Standards” fehlen. In der vergangenen Trainingswoche hatte er bei den Standardübungen im Training immer wieder unterbrochen und lautstark kritisiert. Offenbar hat es gefruchtet. Dass am Böllenfalltor nach Luca Waldschmidts Eckball kein Kölner, sondern Darmstadts Mathias Honsak zu Selke verlängerte, ist Baumgart dabei “egal”. Der Trainer sagt: “Der Ball muss in den richtigen Raum kommen.”

Das kam er, scharf in den Fünfer. “Trotzdem brauchen wir 30 Ecken, um ein Tor zu erzielen”, ärgert sich Baumgart weiterhin über die schwache Quote, um dann festzustellen: “Es ist schön, dass wir dieses Mal aus dem Standard etwas gemacht haben – sonst hätten wir kein Tor geschossen, obwohl wir noch drei, vier gute Möglichkeiten hatten.” Er muss sich aktuell mit kleinen Schritten zufriedengeben.

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