“Gutes Fundament!” Keller und Wolf lehnen Rücktritt ab

Beim 1. FC Köln wird es keine personellen Veränderungen auf Führungsebene geben. Sport-Geschäftsführer Christian Keller und Präsident Werner Wolf haben Rücktritte am Freitagmittag ausgeschlossen.

Die Verantwortlichen des 1. FC Köln werden nach der Entlassung von Steffen Baumgart und nach dem CAS-Urteil zur Transfer-Sperre keine persönlichen Konsequenzen ziehen. Das haben die beiden Geschäftsführer Christian Keller und Philipp Türoff sowie Präsident Werner Wolf bestätigt, als sie am Geißbockheim eine Pressekonferenz abhielten.

Auf dieser PK bestätigte Keller: “Nein, ich werde nicht zurücktreten.” Wolf erklärte wiederum: “Auch im Bezug auf den Vorstand gibt es keine Pläne für einen Rücktritt. Wir setzen uns mit Dingen auseinander.” Und weiter: “Wir glauben, dass wir das nur schaffen, wenn wir zusammenhalten. Wir haben ein Geißbockheim, das funktioniert, wir haben ein gutes Fundament, und das macht mich zuversichtlich.”

Keine Selbstkritik: Wolf vertraut Keller

Keller führte zudem noch aus: “Natürlich sind die Dinge komplexer, und Steffen Baumgart war nicht alleiniger Verantwortlicher, dass wir aus 16 Spielen nur zehn Punkte geholt haben. Das wäre deutlich zu einfach.” Auf eigene Fehler ging der 45-Jährige jedoch nicht näher ein. Ebenso wollte Wolf keine Aussagen dazu treffen, inwieweit der Vorstand, gleichzeitig Aufsichtsrat, seiner Kontrollfunktion nicht gerecht geworden sein könnte.

Fehlereingeständnisse oder konkrete Selbstkritik waren am Freitag von den FC-Verantwortlichen nicht zu hören. Wolf stellte sich vielmehr deutlich hinter Keller und sprach diesem das Vertrauen für den sportlichen Umbruch in den kommenden Tagen aus. “Ich nehme das Vertrauen aus der permanenten Arbeit zwischen Geschäftsführung und Vorstand. Wir sitzen alle zwei Wochen zusammen, da kriegst du eine intime Kenntnis der Vorgänge und der Arbeit der Geschäftsführung. Dieses Bild ist durchaus positiv und gibt uns das nötige Vertrauen.”

Auch Türoff betonte, dass die Geschäftsführung ihrer Pflicht nachgekommen sei, im besten Sinne des FC zu handeln. “Die alleroberste Verpflichtung ist, Schaden vom 1. FC Köln abzuwenden.” Daher habe man im Laufe des Verfahrens rund um die FIFA-Sperre “alle seriösen Optionen versucht, eine Einigung herbeiführen”. Dies habe jedoch “Grenzen gehabt, was wir bereit waren zu tun”. Bekanntlich ohne Erfolg. Man sei zwar von den eigenen, vorgelegten Beweisen weiterhin überzeugt – der CAS hingegen nicht.

Emotionaler Appell von Keller an Fans

Am Ende richtete Keller einen emotionalen Appell an die Zuhörenden und Fans. Worte, die er bereits zuvor, wie er erklärte, an die Spieler, Trainer und Mitarbeiter des Geißbockheims gerichtet habe. “Ich habe eine Überschrift gelesen: ‘Apokalypse beim FC!’ Vielleicht ist heute aber auch Tag eins beim FC. Ob Apokalypse oder Tag eins, entscheidet unsere Haltung. Unser Blick geht nach vorne. Wenn wir jetzt denken, es ist die Apokalypse, und wir arbeiten so, dann ist es auch so. Wenn wir aber darin eine Chance sehen, dann kann es auch gelingen. Diese Haltung wird den FC in den nächsten Monaten tragen.”

Und weiter: “Diesen Appell will ich an die Fans richten. Ihr könnt Euch darauf verlassen: Wenn die Mannschaft am 2. Januar hier aufläuft, wird die Mannschaft daran glauben, dass es möglich ist. Und dann wird die Mannschaft auch so agieren. Und wir würden uns freuen, wenn möglichst viele auch dieser Überzeugung sind, dass es gelingen kann, damit wir mit diesem Blick in die restliche Rückserie gehen können. Dann können wir es schaffen.”