Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen Christian Keller und Steffen Baumgart? Der Sportchef des 1. FC Köln will dem Trainer genauso helfen wie dieser seiner Mannschaft.
Spätestens seit Steffen Baumgarts Kurs-Kritik bezüglich möglicher weiterer Star-Verkäufe steht die Frage im Raum: Kriselt es beim 1. FC Köln nicht nur auf dem Rasen, sondern auch zwischen den Verantwortlichen? Geschäftsführer Christian Keller widerspricht dem vehement und gibt Einblicke in die Zusammenarbeit.
Im FC-Podcast von Radio Köln lobt der Sportchef einerseits die “akribische” Arbeit des Trainerteams, das sich “über viele Sachen Gedanken” mache und immer versuche, “den bestmöglichen Plan fürs Spiel mitzugeben”. Baumgart und seine Assistenten seien zudem “selbstkritisch und reflektiert”. Doch Keller beschreibt auch, wie er seine eigene Rolle im Umgang mit den Coaches sieht.
Keller will Trainerteam Leichtigkeit zurückgeben
“Man muss natürlich sagen”, erklärt der 45-Jährige, “dass dem Trainerteam in so einer Phase vielleicht das eine oder andere Mal die Leichtigkeit abhandenkommt und die Tendenz besteht, die negative Seite der Medaille zu stark in den Vordergrund zu stellen. Das ist dann wiederum meine Aufgabe, das zu verändern.” Es sei sein Job, Baumgart & Co. eine positive Sicht zu vermitteln. Aus Kellers Aussagen ist herauszuhören, dass diese offenbar nicht immer gegeben war.
“Es ist nur menschlich, dass man hinterfragt, wenn man viel investiert und nicht das Erwünschte rumkommt – und sich dann vielleicht schwertut, aus eigener Kraft aus dem Hinterfragen rauszukommen”, sagt Keller, ergänzt: “Die Spieler brauchen das Trainerteam, um da rauszukommen. Genauso ist es total legitim, dass ein Trainerteam noch mal Verantwortliche über sich hat und diese die Aufgabe haben, das Trainerteam immer wieder ermutigen, dem eigenen Weg treu zu bleiben und gewisse Dinge Kraft Überzeugung umzusetzen, mit geradem Blick nach vorne zu marschieren.”
Tatsächlich ähneln diese Worte dem, was Baumgart sagt, wenn er über seine Mannschaft spricht. “Wenn uns das allen gemeinsam gelingt”, meint Keller über den Kampf gegen das Hinterfragen, “werden die Leistungen wieder besser und auch die Ergebnisse werden kommen”.
Keller: “Turnaround im Kopf”
Denn er ist davon überzeugt, dass der FC auch mit seinem eigentlich angedachten Offensiv-Fußball punkten kann. Zuletzt hatten die Geißböcke zwar ihre Zähler-Zahl nach oben geschraubt, die Attraktivität aber kontinuierlich gesenkt. “Wenn wir mal ein paar Wochen zurückschauen”, erinnert Keller: “Vor unserem ersten Saisonsieg gegen Gladbach wussten wir auch: Hey, jetzt muss aber mal was kommen. Da haben wir gerade in der ersten Halbzeit richitg, richtig guten Fußball gespielt. Das war der Fußball, den die FC-Fans sehen wollen – obwohl das Spiel so bedeutsam war.”
Um daran anzuknüpfen, müsse es “uns allen gemeinsam gelingen, die Köpfe etwas freier zu bekommen”, unterstreicht der Kölner Geschäftsführer noch einmal. “Wir dürfen nicht zu sehr zu denken: ‚Was haben wir zu verlieren.’ Sondern müssen viel mehr unsere Chance, da unten rauszukommen, im Blick haben.” Dieser “Turnaround im Kopf” sei entscheidend und “das müssen die Verantwortlichen tagtäglich mit voller Überzeugung vorleben”. Er selbst im Umgang mit dem Trainerteam, dieses wiederum in der Arbeit mit der Mannschaft.
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