Waldschmidt statt Kainz? FC fehlt die Kreativität

Der 1. FC Köln muss im Abstiegskampf mehr Torgefahr entwickeln. Gegen Darmstadt 98 hat Luca Waldschmidt nach seiner Einwechslung überzeugt. Winkt dem Neuzugang nun gegen Mainz 05 ein Platz in der Startelf?

Rein quantitativ ist der Bundesliga-Kader des 1. FC Köln auf der Zehnerposition gut besetzt. Bislang hat Steffen Baumgart jedoch noch nicht die ideale Besetzung hinter der Spitze gefunden. Sieben Mal lief bislang Florian Kainz auf der Zehn auf, konnte jedoch praktisch in keiner Partie als Spielmacher überzeugen. Luca Waldschmidt, Mark Uth und Dejan Ljubicic standen derweil jeweils zwei Mal als Zehner in der Startelf.

Während Ljubicic in dieser Saison hauptsächlich neben Eric Martel auf der Sechs gebraucht wird, ist Uth nach seiner einjährigen Pause längst noch nicht wieder auf seinem alten Leistungsniveau angekommen. Luca Waldschmidt wurde derweil von Baumgart überwiegend positionsfremd auf der rechten Acht eingesetzt.

Waldschmidt mit Bewerbungsschreiben

Gegen Darmstadt 98 jedoch nahm Baumgart seinen Kapitän zur Pause raus und brachte stattdessen die Wolfsburger Leihgabe auf der Zehn. Waldschmidt überzeugte dabei mit Spielintelligenz und Ballsicherheit, konnte zudem das 1:0 per Ecke vorbereiten. Und hätte Linton Maina nicht hauchdünn im Abseits gestanden, hätte Waldschmidt auch noch das 2:0 selbst erzielt. “Luca hat es nach seiner Einwechslung gut gemacht und war sehr ballsicher, er hatte die ein oder andere kreative Situation”, sagte Thomas Kessler nach dem Sieg in Darmstadt.

Vor dem Spiel gegen Mainz 05 lobte auch Steffen Baumgart seinen Sommer-Neuzugang. “Luca gibt Ideen, dafür haben wir ihn geholt”, sagte der Trainer, wollte sich jedoch nach wie vor nicht auf eine Position für den ehemaligen Nationalspieler festlegen: “Ob er das auf der Acht macht oder auf der Zehn, ist mir egal. Da werden wir uns nicht festlegen.”

Kainz wieder auf die Acht?

Beim so wichtigen Abstiegs-Duell gegen Mainz könnte Waldschmidt jedoch nun zum dritten Mal in dieser Saison auf der Zehn beginnen. Zumindest hat sich der 27-Jährige in Darmstadt für einen Startelf-Einsatz auf dieser Position empfohlen. Dem FC fehlt es in dieser Saison dabei schließlich nicht nur an Toren, sondern auch an klaren Torchancen. Waldschmidt könnte dabei hinter der Spitze für die kreativen Momente sorgen, die Kainz zuletzt nicht zu kreieren in der Lage gewesen war.

Dass Baumgart seinen Kapitän jedoch aus der Startelf nimmt, erscheint unwahrscheinlich. Stattdessen könnte Kainz wieder auf seine stärkste Position auf der Außenbahn rücken. Das dürfte gleichzeitig die Flanken-Qualität auf der linken Seite erhöhen. Dafür könnte Linton Maina eine Pause bekommen, der zuletzt ebenfalls nur für wenige Offensiv-Impulse sorgen konnte. Auf der rechten Seite dürfte Jan Thielmann aktuell gesetzt sein.

Selke nach Krankheit fit für die Startelf?

Offen ist, ob Davie Selke nach seiner krankheitsbedingten Trainingspause am Sonntag fit genug für die Startelf ist. Da jedoch Steffen Tigges bislang in dieser Saison überhaupt kein Faktor und Selke mit vier Toren immerhin torgefährlichster Kölner ist, ist an dem Mittelstürmer eigentlich kein Vorbeikommen für Steffen Baumgart.

In der Abwehr dürfte derweil Rasmus Carstensen in die Startelf zurückkehren. Der Däne hatte in Darmstadt aufgrund einer Blessur am Ellenbogen gefehlt, weshalb der FC gleich vier Innenverteidiger in der Abwehr aufbieten musste. Nun jedoch steht Carstensen wieder zur Verfügung und dürfte Luca Kilian verdrängen. Auf der linken Seite hat derweil Dominique Heintz aktuell die Nase vor Leart Pacarada. Mit dem 30-Jährigen in der Startelf hat der FC in dieser Saison noch kein Spiel verloren.

So könnte der FC spielen: Schwäbe – Carstensen, Hübers, Chabot, Heintz – Martel, Ljubicic – Thielmann, Waldschmidt, Kainz – Selke