Davie Selke traf im Hinspiel in Dortmund die Latte. (Foto: Bucco)

Davie Selke traf im Hinspiel in Dortmund die Latte. (Foto: Bucco)

Der Tag, an dem alles hätte anders kommen können

Beim Hinspiel in Dortmund hat der 1. FC Köln einen positiven Saisonstart verpasst. Statt überraschenden drei Punkten und viel Selbstvertrauen nahm der FC die erste von zehn Hinrunden-Pleiten mit nach Hause. Umso größer ist der Druck jetzt.

Es war der 19. August 2023, als die Saison des 1. FC Köln einen weitaus besseren Verlauf hätte nehmen können. Zum Bundesliga-Auftakt bot die Mannschaft von Steffen Baumgart eine starke Leistung, brachte den Fast-Meister Borussia Dortmund im Signal-Iduna-Park an den Rand einer Niederlage. Mehrere Top-Chancen ließen die Geißböcke liegen, um nach 88 Minuten durch ein – mit Verlaub – Gurkentor von Donyell Malen doch das 0:1 zu kassieren.

Wer weiß, wie alles weitergegangen wäre, wenn der FC bereits am ersten Spieltag gepunktet und Selbstvertrauen mitgenommen hätte – wie in den ersten beiden Baumgart-Jahren, als man zum Auftakt Hertha und Schalke geschlagen hatte.

“War mehr drin als eine unglückliche Niederlage”

“In den ersten zwei Jahren hatten wir immer den Puffer mit einem guten Start”, erinnerte sich diese Woche auch Ex-Kapitän Jonas Hector in seinem Podcast Schlag und fertig. Doch statt in Dortmund zu überraschen, standen die Kölner diese Saison nach sieben Spieltagen mit nur einem Punkt da und gewannen erst dann – im Derby gegen Borussia Mönchengladbach – ein Bundesliga-Spiel.

Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler will sich auf Was-wäre-wenn-Gedanken, inwiefern ein Erfolg in Dortmund einen anderen Verlauf bedeutet hätte, nicht einlassen. “Das Hinspiel haben alle noch im Kopf. Da war mehr drin als eine unglückliche 0:1-Niederlage”, sagt er zwar, betont aber: “Ich bin absolut kein Freund davon, weit nach hinten zu schauen. In der Situation, in der wir gerade sind, sollten wir uns den Gefallen tun, nach vorne zu schauen.”

1. FC Köln verspielt viele Führungen

An die Auftakt-Leistung in Dortmund, auch wenn es kein Happy End gab, kam der FC in der Hinrunde nur noch ganz selten heran. Zunächst mangelte es an Glück, dann an guten Leistungen sowie Selbstvertrauen und Selbstverständnis. Eine Statistik, die letzteres beweist: Die Kölner haben in dieser Saison bereits fünf Führungen verspielt, die zweitmeisten der Liga nach Gladbach.

So auch beim Debüt von Timo Schultz gegen Heidenheim, wo eine gute erste Halbzeit samt 1:0-Führung keine Sicherheit brachte – sondern eher das Gefühl, etwas verlieren zu können. “Wir werden immer wieder Rückschläge haben, wir werden immer wieder Situationen haben, wo wir Fehler machen, wo wir Tore kassieren, wo wir Spiele verlieren, wo du vielleicht auch mal gefühlt vom Schiedsrichter benachteiligt wirst. Wir müssen lernen, damit umzugehen, stabil zu bleiben, mental stabil zu bleiben”, fordert der Trainer.

Dieser Umgang mit Rückschlägen sei “sicherlich ein Bereich, wo wir als Mannschaft wachsen müssen, wo wir schnell lernen müssen, weil uns das in den nächsten 17 Spielen auch verfolgen wird”, ergänzt Schultz. “Vielleicht”, so hofft er, “bietet sich das Spiel gegen Dortmund, wo man gefühlt ein bisschen Außenseiter ist, auch an, um die nötige Leichtigkeit über 90 Minuten auf den Platz zu kriegen”. Eine Leistung wie im Hinspiel, allerdings mit Happy End – so könnten Schultz und sein Team für Aufbruchsstimmung sorgen. Aber Vorsicht: Kein Bundesligist holte mehr Punkte nach Rückstand als der BVB.

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